
© Stephan Schütze
Opfer der Pandemie? Dortmunder „Tatort“-Restaurant hat geschlossen
Gastronomie
Ein Dortmunder Restaurant, das vor Monaten durch den Dortmund-Münchner TV-„Tatort“ bekannt wurde, hat Corona offenbar nicht überlebt. Hinweise auf eine dauerhafte Schließung mehren sich.
Ein junger Mafioso begeht einen Mord in München und taucht in einer Pizzeria in Lütgendortmund unter. Die Pizzeria ist ein Umschlagplatz für Kokain. Der Inhaber Luca Modica liebt seine Familie über alles, aber die Regeln der Mafia werden ihm zum Verhängnis.
Der Stoff ist keine Realität, sondern der Plot der Tatort-Folge „In der Familie“, in der das Dortmunder Ermittler-Team um Kommissar Faber (Jörg Hartmann) gemeinsam mit den Münchner Polizisten Batic (Miro Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) ermittelt. Ausgestrahlt wurden die beiden Folgen Ende November und Anfang Dezember 2020.
Die Kulisse für die dubiose Lütgendortmunder Pizzeria ist in Wirklichkeit ein das beliebtes griechisches Restaurant: das „Óla Kalá“. Doch schon vor dem populären Tatort-Auftritt musste das Restaurant schon im Oktober 2020 um seine Existenz bangen. Inhaber Ioannis Bogiatzidis hatte damals erklärt: „Wenn die angekündigte Hilfe für Gastronomen nicht bald kommt, muss ich schließen.“ Im Oktober schätzte er, dass er drei Monate mit seinen Rücklagen auskommen werde.
Möglicherweise hat Corona dem Lokal zu viel abverlangt: Aktuell sieht es so aus, als habe das Restaurant am Lütgendortmunder Hellweg seine Türen komplett geschlossen.
Seit Wochen sind die Rollläden heruntergelassen, die Internetseite wurde abgeschaltet und telefonisch ist im Restaurant niemand für die Redaktion zu erreichen. Mehrfach haben wir versucht, den Inhaber zu kontaktieren – per Anruf, per Facebook, auch vor Ort waren wir – ohne Erfolg.
Mutmaßungen über die Schließung
Bei Facebook ist das „Óla Kalá“ in einer Lütgendortmund-Gruppe mittlerweile ebenfalls Thema. Verschiedene Nutzer mutmaßen, dass das Restaurant wegen der Corona-Pandemie schließen musste. Bestätigen konte uns das bisher niemand. Stutzig macht in jedem Fall aber, dass das „Óla Kalá“ seit den jüngsten Lockerungen für die Gastronomie nichts über Öffnungszeiten und Reservierungen auf Facebook schreibt.
Der Biergarten ist auch nicht geöffnet, obwohl das in Dortmund bereits seit Ende Mai wieder erlaubt ist. Ab Freitag dürfte in Dortmund auch die Innen-Gastronomie wieder öffnen – doch es sind keine vorbereitenden Arbeiten zu erkennen. Die Möbel allerdings stehen noch im Lokal. Ein wenig Hoffnung für die Fans des Restaurants besteht vielleicht noch.
Jahrgang 2000. Ist freiwillig nach Castrop-Rauxel gezogen und verteidigt ihre Wahlheimat gegen jeden, der Witze über den Stadtnamen macht. Überzeugte Europäerin mit einem Faible für Barockmusik, Politik und spannende Geschichten.
