OB Sierau haut auf den Tisch: Lösung für die Abkürzung zum BVB-Stadion ist gefunden

Interessenausgleich

Der Protest im Namen von 8000 Dortmundern gegen die Schließung des Verbindungswegs von der Lindemannstraße zum Stadion blieb nicht ungehört. Eigentlich hätte es des Protests gar nicht bedurft.

Dortmund

, 19.11.2019, 18:08 Uhr / Lesedauer: 2 min
Für diesen Verbindungsweg zwischen den Messehallen 3 und 4 der Westfalenhallen wurde jetzt ein Kompromiss gefunden.

Für diesen Verbindungsweg zwischen den Messehallen 3 und 4 der Westfalenhallen wurde jetzt ein Kompromiss gefunden. © Oliver Volmerich

Für Oberbürgermeister Ullrich Sierau war es an der Zeit, einmal „kräftig auf den Tisch zu hauen“. Zu vehement war die Kritik von 33 Organisationen und Bündnissen geworden, die im Namen von 8000 Dortmundern gegen die von der Westfalenhallen-GmbH – zumindest zeitweise – angestrebte Schließung des Wirtschaftsweges zwischen den Messehallen 3 und 4 protestierten; denn dieser Weg ist gleichzeitig der Verbindungsweg für Radfahrer und Fußgänger zwischen der Lindemannstraße und der Strobelallee.

Er habe zu dem Thema Briefe bekommen, von Kundigen und Unkundigen, berichtete Sierau am Dienstag. Darin immer wieder die Forderung, die Achse offen zu halten. „Das weiß ich selbst, dass die Achse freigehalten werden muss, auch ohne, dass ich Briefe bekomme.“ Diese Achse, so Sierau weiter, gehöre zum Radvorrangverkehr: „Manche scheinen das auch in der Verwaltung nicht zu wissen, ist aber so.“

Deshalb holte der OB am Dienstagmorgen die Westfalenhallen-Chefin Sabine Loos, Polizeieinsatzleiter Edzard Freyhoff und den Dortmunder ADFC-Vorsitzenden Werner Blanke an einen Tisch. Interessensausgleich war das Ziel.

„Wir sind uns einig, dass die Achse frei bleibt“

„Wir sind uns einig, dass die Achse frei bleibt“, sagte Sierau im Anschluss, „aber geschlossen wird, wenn es wichtig ist für die Westfalenhallen.“ Gemeint ist der Aufbau für Messen oder der Ladeverkehr für Veranstaltungen, denen Großveranstaltungen anderer Art in dem Bereich in die Quere kommen könnten.

Um sich einen Überblick zu verschaffen, wie häufig das vorkommt, hat die Westfalenhallen-Gesellschaft nun den Auftrag, ihre logistischen Erfordernisse für dieses und nächstes Jahr aufzulisten.

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In der Regel gehe es um den Zeitraum zwischen 20 Uhr abends und 3 Uhr morgens, so Sierau: „Dann ist da keiner, außer es ist ein Fußballspiel.“ Das gelte es, zunächst abzuklären. „Dann werden wir das Thema kleinarbeiten“, kündigte der OB an.

Muss der Wirtschaftsweg geschlossen werden, wird er mit einem Tor abgeschottet, „damit keiner unter die Räder kommt“, so Sierau weiter. Es werde aber Hinweisschilder geben, wie man schnellstens zum Ziel kommt. Dafür soll das Radwegenetz optimiert und das Konzept unter Beteiligung von Polizei und ADFC erarbeitet werden. Am Ende gibt es eine Vorlage für den Rat.

Achse bleibt auch mit neuer Fußgängerbrücke

Auch die beiden Sieger-Entwürfe für die neue Fußgängerbrücke über die Bundesstraße 1, die aus einem Planungswettbewerb hervorgegangen sind, kämen sich nicht mit dem Vorplatz des neuen Messefoyers ins Gehege, stellte Sierau fest.

Radfahrer würden nicht nach Osten oder Westen abdriften, sondern könnten weiter geradeaus fahren auf ihrem Weg zum Signal-Iduna-Park, in die Bolmke oder zum Freibad in Hombruch. Die Achse behalte ihre Funktion für den Fuß- und Radverkehr.

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Der Streit sei ein Beispiel dafür, was passiere, „wenn nicht miteinander geredet wird“, schloss Sierau. Das Probleme löse sich „am Ende des Tages in Luft auf“.

Ein bisschen Eigenlob gab‘s auch noch. Er sei Olympia-Pate des Dortmunder Paracyclers und Paralympics-Siegers Peter Durst, der mit einem Kritiker der Sperrung des Verbindungsweges gesprochen hatte. Durst habe daraufhin gesagt, so Sierau: „,Es wird Zeit, dass der Ulli sich kümmert‘. Da hatte er Recht.“

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