Im Namen von 8000 Dortmundern: 33 Organisationen fordern Erhalt der Abkürzung zum BVB-Stadion

© Oliver Volmerich

Im Namen von 8000 Dortmundern: 33 Organisationen fordern Erhalt der Abkürzung zum BVB-Stadion

rnWeg an den Westfalenhallen

Die Westfalenhallen bekommen weiterhin Gegenwind für Pläne, den Wirtschaftsweg zwischen den Messehallen 3 und 4 zu schließen. Jetzt soll der Rat der Stadt Position beziehen.

Dortmund

, 19.11.2019, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Umwelt- und Verkehrsinitiativen lassen nicht locker. In einer Eingabe an den Rat der Stadt fordern sie eine politische Entscheidung für den Erhalt des Wirtschaftsweges zwischen den Messehallen 3 und 4.

Der Initiative für den Erhalt des Weges zwischen Lindemannstraße und Strobelallee haben sich 33 Organisationen und Bündnisse angeschlossen, die mehr als 8000 Menschen vertreten, teilt Peter Fricke von Velocity-Ruhr mit.

„Der Verbindungsweg von der Lindemannbrücke zur Strobelallee zwischen den Hallen 3 und 4 bleibt ohne Einschränkungen für den Fuß- und Radverkehr geöffnet. Auch temporäre Sperrungen finden nicht statt“, lautet die Forderung.

Hallen wollen Logistikachse

Hintergrund des Vorstoßes sind Überlegungen der Westfalenhallen, den Weg zwischen den Messehallen für die Allgemeinheit zumindest zeitweise zu sperren. Man benötige ihn als Logistikachse, hatte Westfalenhallen-Geschäftsführerin Sabine Loos im Mai gegenüber der Politik erklärt.

Die bisherige Situation, bei der sich der Anlieferverkehr für Messen, Fußgänger und Radfahrer in die Quere kommen, sei nicht nur unter Sicherheitsaspekten bedenklich, sondern für die Hallen „ein echter Wettbewerbsnachteil“.

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Die Initiativen verweisen dagegen auf die Umwege für Radfahrer und Fußgänger, die durch eine Sperrung des Weges entstehen würden. „Außer den Westfalenhallen gibt es niemanden, der diesen Weg sperren möchte“, erklärt Peter Fricke. „Alle wollen den Weg weiter nutzen. Und die Westfalenhallen gehören zu hundert Prozent der Stadt Dortmund, der Weg gehört also allen Dortmunderinnen und Dortmundern. Das muss auch so bleiben. Die Politik darf nicht beschließen, den Bürgern diesen Weg wegzunehmen.“

Förderung von Fuß- und Radverkehr

Die Unterzeichner der Eingabe sehen eine Schließung des Weges im Widerspruch zu den Beteuerungen der Stadt, umweltfreundlichen Verkehr fördern zu wollen. „Es gibt einen Ratsbeschluss, Dortmund als Stadt der kurzen Wege zu entwickeln und Fuß- und Radverkehr zu fördern. Aber wenn es konkret wird, passiert das Gegenteil: Ein bisher öffentlicher Weg soll wirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden. Und Radfahrer, Fußgänger, Bahnfahrer und Anwohner sollen auf Umwege geschickt werden. Das passt einfach nicht zusammen“, meint Peter Fricke.

Eine weitere Forderung der Initaitive ist, dass beim Neubau der Brücke an der Lindemannstraße nicht nur für den Fußverkehr, sondern auch für den Radverkehr eine geradlinige Verbindung zum Verbindungsweg und zur Strobelallee geschaffen wird. Beide Siegerentwürfe des Planungswettbewerbs für die neue Brücke halten diese Option offen.

Eine Stellungnahme der Westfalenhallen waren bis zum Redaktionsschluss dieses Textes (18.11., 17 Uhr) nicht zu bekommen.

Die Initiative

  • Zu den Unterstützern der Initiative für den Erhalt des Weges gehören der ADFC, Aufbruch Fahrrad Dortmund, der VCD, Velocity-Ruhr, der BUND, Greenpeace, der NABU und die Naturfreunde Kreuzviertel. Auch das Klimabündnis Dortmund und die Fridays for Future unterstützen die Anregung an den Rat.
  • Zuvor hatte sich außerdem auch der Bund Deutscher Architekten (BDA) gegen eine Schließung des Weges ausgesprochen.
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