
Derya Aksoy-Yücel und ihr Mann Cengizhan Yücel auf dem Stück der Hermannstraße, das umbenannt werden soll. Sie sammelten Unterschriften, damit dieses Straßenstück nicht künftig Hörder Bahnhofstraße heißen wird. © Jörg Bauerfeld
Neuer Name für Hermannstraße gesucht: „Nur nicht Hörder Bahnhofstraße“
Hörde
Hördes Verkehrsader, die Hermannstraße, soll teilweise umbenannt werden. Doch wie? Eines steht fest: Eine Umbenennung in Hörder Bahnhofstraße wollen die Anwohner auf keinen Fall.
Mit dem Phoenix-See änderte sich in Hörde auch der Verlauf einiger Straßen. Aus der einst nahezu durchlaufenden Hermannstraße wurden drei Teilstücke. Sogar eine Fußgängerzone wurde aus einem dieser Bereiche. Das führte vor allen bei Rettungsdiensten immer wieder zu Problemen, vor allem wenn die Einsatzfahrzeuge vor der Fußgängerzone gestoppt wurden und andersrum erneut anfahren mussten.
Nachbarn wünschen sich positiven Namen
Nun soll dieses Problem behoben werden, aber das ist nicht so einfach. Denn eine Straßenumbenennung trifft viele Menschen, die ja bereits eine Adresse haben. Die Bezirksvertretung Hörde beschäftigte sich mit dem Problem und musste gleich zu Beginn ihrer Sitzung eine Online-Petition entgegennehmen. Derya Aksoy-Yücel überreichte Unterschriften gegen die Umbenennung des Teilstücks ab Lucky Bike in Richtung Berghofer Straße. Der sollte nämlich nach einem ersten Vorschlag einfach Hörder Bahnhofstraße heißen, schließlich geht dieser Teil in die Bahnhofstraße über.
Bei den Anwohnern kam das nicht so gut an, denn die Hörder Bahnhofstraße habe keinen besonders guten Ruf. Doch gegen die Umbenennung sind die Anwohner nicht, sie wollen aber lieber einen Straßennamen mit Bezug zum nahen Phoenixsee.
Ein Teilstück heißt Fred-Ape-Weg
Unumstritten ist der neue Name für das Teilstück vorm Cabaret Queue: Das soll nämlich künftig Fred-Ape-Weg heißen. Der Liedermacher und Cabaret Queue-Programmchef starb vor mehr als einem Jahr und kann damit auch rechtliche als Straßenpate dienen.
Der Teil im Hörder Stadtzentrum soll weiter Hermannstraße heißen, schließlich sei das der originäre und gewachsene Bereich der Straße. Hie befinden sich auch viele Geschäfte und Gewerbebetriebe, für die eine Umbenennung ungleich schmerzhafter wäre, als für Privatleute.
Grüne warfen Elisabeth von Kleve ins Rennen
Doch was passiert mit dem Rest der Straße. Der übrigens auch einen kleinen Teil
der Schüruferstraße bis zum Kreisverkehr beinhaltet. Eine Bürgerversammlung brachte kein eindeutiges Ergebnis, wie. Klaus Tillmann von den Grünen betonte. 869 Anwohner habe man eingeladen, 40 waren da. Und die Meinung dort sei keinesfalls so eindeutig gewesen. Zumal auch die Grünen einen eigenen Namensvorschlag ins Rennen warfen: Elisabeth-von-Kleve-Allee solle doch bitte der östliche Abschnitt heißen und damit eine Mitgründerin der Stadt Hörde ehren. Und auch der Namen Bickefelder Tor wurde ins Rennen geworfen.
Nun sollen die Anwohner der Straße noch einmal die möglichen Namensvorschläge mitgeteilt und zur Abstimmung vorgelegt werden. Mit einer Leerzeile, in die auch noch ein eigener Vorschlag eingetragen werden kann. Der Name mit der meisten Zustimmung soll dann verabschiedet werden.
Kosten für Hausnummern
Doch egal wie man die Straße neu benennt, einige Hausnummern müssen geändert werden. Und diese Kosten bleiben an den Anwohnern hängen. Die Kosten für Ummeldung, Personalausweise und Ähnliches übernimmt die Stadt.
Die Hermannstraße ist übrigens nach Hermann Diedrich Piepenstock benannt. Er errichtete auf dem Gelände der ehemaligen Hörder Burg die Hermannshütte, ein Stahlwerk, das 1842 in Betrieb ging. Es war der Vorgänger von Hoesch.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
