Manfred Mühlfried zeigt die skurrilen Straßenmarkierungen: Nachgemessen sind die über zehn Meter lang.

Manfred Mühlfried zeigt die skurrilen Straßenmarkierungen: Nachgemessen sind die über zehn Meter lang. © Jörg Bauerfeld

„Wir werden uns gegen die Knöllchen wehren“ – wieder hat es eine Straße erwischt

rnStraße zu schmal

Erst gab es die freundliche Warnung des Ordnungsamtes, dann wurde es teuer: Parken verboten, die Straße ist zu eng. Scheinbar wusste das die Stadt selbst nicht.

Hörde

, 17.06.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist eigentlich wie immer. Die kleinen Wohnstraßen sind nach den heutigen Maßstäben viel zu eng. Zum Durchfahren reicht es noch, aber geparkt werden darf nicht mehr. So ist es auch an der Waldenburgstraße in Dortmund-Hörde.

Dabei ist hier die Sachlage doch ein wenig anders. Gut, dass mit der zu schmalen Fahrbahn ist für die Stadt Dortmund ein Fakt. Am 2. Juni erhielten deshalb alle Haushalte eine Wurfsendung, dass das Abstellen von Fahrzeugen am Fahrbahnrand gegen die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung verstoße.

So sieht es aus, wenn Fahrzeuge am Fahrbahnrand parken. Platz genug ist eigentlich, wenn man sich manche Straßen in der Dortmunder Innenstadt zum Vergleich heranzieht.

So sieht es aus, wenn Fahrzeuge am Fahrbahnrand parken. Platz genug ist eigentlich, wenn man sich manche Straßen in der Dortmunder Innenstadt zum Vergleich heranzieht. © Jörg Bauerfeld

Am 9. Juni gab es dann die ersten Knöllchen. Nun muss man sagen, dass es scheinbar der Stadt zuvor auch nicht aufgefallen ist, dass die Straße zum Parken zu schmal ist. Denn anders lassen sich Straßenmarkierungen nicht erklären, die auf der Waldenburgstraße zu finden sind.

So gibt es im Einmündungsbereich mit der Breslaustraße schraffierte Parkverbotsflächen. „Die sind 13 Meter lang, da soll mir dann mal einer sagen, wozu die gut seien sollen“, sagt Anwohner Manfred Mühlfried.

Für die Anwohner reine Schikane

Wozu habe man hier Geld und Arbeitszeit verschwendet, wenn das Parken doch ohnehin verboten sei? „Wer denkt sich denn so etwas aus?“, fragt sich der Anwohner, für den die Parkregelung in der Straße reine Schikane ist.

„Die Müllabfuhr kommt ohne Probleme durch, ohne über den Bürgersteig zu fahren – der Rettungswagen auch“, erklärt Manfred Mühlfried. „Wir haben uns schon mit einigen Anwohnern zusammengetan und werden uns wehren.“ Denn das Problem sei, dass nirgendwo in der Umgebung Parkplätze zu finden seien. „Die anderen Straßen hier in der Ecke sehen doch genauso aus wie unsere.“

Dazu kommt, dass die Anwohner an der Ostseite der Waldenburgstraße überhaupt keine Möglichkeit haben, für Parkraum vor ihren Häusern zu sorgen. Die Häuser sind gemietet und der Vermieter, die Wohnungsbaugenossenschaft, sieht sich nicht in der Pflicht.

Die Häuser auf der Westseite der Straße befinden sich mittlerweile in Privateigentum. Hier hat man teilweise in den Vorgärten schon für Parkraum gesorgt.

Stadt hatte eine erhöhte Beschwerdelage

Und was sagt die Stadt dazu? „Im Rahmen einer erhöhten Beschwerdelage hat sich die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes die Situation in der Waldenburgstraße in der 21. Kalenderwoche vor Ort angesehen“, sagt Stadt-Pressesprecher Christian Schön.

Bei den vorgenommenen Messungen hätten lediglich Restbreiten von 2,73 Meter gemessen werden können statt 3,05 Meter. Es bestehe für die Waldenburgstraße somit ein generelles Parkverbot, schon allein durch die Straßenverkehrsordnung. Dies führe leider unvermeidlich dazu, dass die Anwohnerinnen und Anwohner nun weitere Wege in Kauf nehmen müssten.

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