Neuer Ärger am Schauspiel: Stellvertretende Intendantin wirft hin

Sabine Reich ist zusammen mit Intendantin Julia Wissert vor zwei Jahren nach Dortmund gekommen. Ihre Kündigung habe „persönliche Gründe“, sagte Reich auf Anfrage unserer Zeitung. „Julia und ich haben gemeinsam entschieden, dass wir unsere Zusammenarbeit beenden“, so Reich. Sie will aber als Dramaturgin für Julia Wisserts Inszenierung von die „Bakchen“, die im September Premiere feiern soll, noch zur Verfügung stehen.

Sabine Reich redet in dem Gespräch von „vielen Missverständnissen“, sagt es sei „besser für alle“, betont aber immer wieder die „privaten Gründe“, die sie zur Kündigung veranlasst hätten, erzählt aber auch „einen neuen Job habe ich gerade nicht.“

„Es braucht Zeit, um in der Stadt anzukommen. Wir waren ja ganz neu, als Corona kam“, sagt die stellvertretende Intendantin. „Julia muss den geplanten Weg als Intendantin jetzt gehen. Ich hatte das Gefühl, dass es einfacher ohne mich ist, den Weg zu finden“, sagt die Chefdramaturgin, die schon an vielen Theatern gearbeitet hat. Zuletzt am Schauspielhaus Bochum, davor am Burgtheater Wien, in Mülheim, Essen, Berlin und New York, in Recklinghausen 2004 im Team von Frank Castorf bei den Ruhrfestspielen.

Dass schlechte Stimmung im Schauspiel herrsche, läge auch daran, „dass wir mit den Mitarbeitern der technischen Abteilungen nie mal ein Bier nach Feierabend trinken konnten“.

Nach Aussagen vertrauenswürdiger Mitarbeiter des Theater Dortmund sollen inzwischen rund ein Dutzend Mitarbeiter des Schauspiels gekündigt haben – Schauspieler ebenso wie Mitarbeiter des Leitungsstabs von Julia Wissert.