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Neue Teststelle in Dortmund für alle mit besonderem Corona-Risiko
Coronavirus
Dortmund hat wieder eine zentrale Corona-Teststelle. Am Klinikum Nord können sich Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten testen lassen. Die Stadtverwaltung hofft auf viel Zulauf.
Sieben Stühle stehen mit gebührendem Abstand in dem kleinen Wartezelt neben dem Klinikum Nord bereit. Ob sie ausreichen oder zu großzügig bemessen sind - das kann im Vorfeld so recht niemand sagen.
Sehr kurzfristig hatte sich die Stadt für die Wiedereinrichtung des Testzentrums am Klinikum Nord entschieden. An diesem Samstag (1.8.) ist es erstmals geöffnet.
Erst Mitte Juni war ein erstes Test- und Diagnosezentrum an dieser Stelle nach gut drei Monaten Betrieb von der Kassenärztlichen Vereinigung geschlossen worden - mangels Bedarf, wie es damals hieß.
Der Bedarf ist jetzt wieder da. Denn die Infektionszahlen sind speziell in Dortmund wieder deutlich gestiegen. Und immer mehr Urlauber kehren von ihrer Ferienreise zurück - einige davon aus Corona-Risikogebieten.
Genau sie hat man im Blick mit dem Testzentrum, das nun wieder von der Stadt betrieben wird. Es gibt zwar nun auch eine Teststelle für Reiserückkehrer am Flughafen. Doch die wird nicht von allen Reisenden genutzt. Und nicht jeder ist per Flugzeug gereist.
Deshalb gibt es nun auch neben dem Klinikum Nord an der Beethovenstraße die Möglichkeit, sich kostenlos testen zu lassen. Einen Nachweis, das man in ein Risikogebiet gereist ist, muss man dabei nicht liefern, betont Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Renken.

Dr. Frank Renken ist der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes. © Oliver Schaper
Angesprochen seien alle Menschen, die der Auffassung sind, mit Blick auf eine Corona-Infektion einem besonderen Risiko ausgesetzt gewesen zu sein. „Die Teststelle soll helfen, die Infektionslage unter Kontrolle zu halten“, sagt der Gesundheitsamts-Chef.
Hohe Quote an positiven Tests
Vor allem eine Erkenntnis macht ihm dabei Sorgen: Nach ersten Erfahrungen fallen 5 von 100 Tests in den Flughafen-Testzentren positiv aus. „Das ist sehr viel“, stellt Renken fest. Zum Vergleich: Bei den obligatorischen Tests in den Krankenhäusern liegt die Quote der positiven Fälle nicht bei 5, sondern bei 0,2 Prozent.
Eine Testpflicht für Reisende aus Risikogebieten, für die man sich mit der erweiterbaren Teststelle durchaus gerüstet sieht, sieht Renken wegen der schwierigen Kontrolle zwar skeptisch. Wichtig ist ihm aber der Appell an alle Betroffenen, sich testen zu lassen. „Das sollte ein Stück Solidarität sein“, stellt Renken fest.
Geöffnet ist die Teststelle an der Beethovenstraße, die mit Personal des Rettungsdienstes Reinoldus und aus dem Klinikum Dortmund besetzt ist, werktags von 10 bis 18 Uhr, am Wochenende von 10 bis 16 Uhr. Eine ärztliche Beratung gibt es hier nicht.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
