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Was ändert sich in Dortmund, wenn Corona-Tests zur Pflicht werden?
Urlaubsrückkehrer
Wer aus einem Risikogebiet wieder einreist, soll zum Corona-Test verpflichtet werden. Welche Auswirkungen hätte das zum Beispiel für den Flughafen und den Bahnhof in Dortmund?
Kaum ist das Corona-Testzentrum am Dortmunder Flughafen eingerichtet, bahnt sich bereits die nächste Veränderung an. Denn bislang können sich die Rückkehrer aus Risikogebieten direkt nach der Landung freiwillig testen lassen - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will den Corona-Test aber zeitnah zur Pflicht machen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
? Was hat es mit dem Corona-Testzentrum am Airport überhaupt auf sich?
In Zusammenarbeit mit dem NRW-Gesundheitsministerium hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) am Dortmunder Flughafen ein Corona-Testzentrum eingerichtet. Hier können sich Rückkehrer aus vom Robert Koch-Institut definierten Risikogebieten freiwillig auf Corona testen lassen.
An den ersten beiden Tagen (25. und 26.7.) haben sich laut KVWL von 1060 Passagieren, die aus Risikogebieten nach Dortmund zurückkehrten, 477 testen lassen. Das entspricht einer Quote von 45 Prozent. Unter anderem landen regelmäßig Maschinen aus Albanien, der Türkei und der Ukraine in Dortmund - alle drei Länder zählen derzeit zur Liste der Risikogebiete.
? Was soll nun anders werden?
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten zur Pflicht machen. Das könnte schon in der ersten Augustwoche umgesetzt werden. Die Tests sollen demnach kostenlos sein.
? Was würde eine Test-Pflicht für das Corona-Testzentrum am Dortmunder Flughafen bedeuten?
„Unsere Kapazitäten würden hierfür ausreichen“, sagt KVWL-Sprecherin Vanessa Pudlo auf Anfrage: „Wir werden aber schauen, wie es sich vor Ort entwickelt.“ In der Regel seien derzeit ein bis zwei Ärzte und sechs medizinische Fachangestellte am Dortmunder Flughafen.
? Wer wird dafür sorgen, dass die Rückkehrer aus Risikogebieten sich tatsächlich am Flughafen testen lassen?
„Details dazu stehen derzeit noch nicht fest. Diese sind abhängig von der noch ausstehenden Anordnung des Bundes“, teilt eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums auf Anfrage mit. Dass die Bundespolizei für die Einhaltung der Test-Pflicht am Flughafen sorgen wird, ist nicht wahrscheinlich.
Bei der bislang geltenden „Corona-Einreise-Verordnung NRW“ handele es sich um eine Verordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, erklärte die Bundespolizei Anfang Juli auf Anfrage, als die Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten eingeführt wurde.
„Damit liegt die Zuständigkeit für die Umsetzung der dort vorgesehenen Maßnahmen grundsätzlich bei den NRW-Landes- bzw. Kommunalbehörden“, hieß es damals. Die Bundespolizei verteile Infomaterial und weise die Rückkehrer auf ihre Pflichten hin. An diesem Status werde sich - Stand Dienstagnachmittag (28.7.) - wohl auch in Zukunft nichts ändern, heißt es auf erneute Anfrage.
? Wird es auch Testzentren am Hauptbahnhof und Busbahnhof geben - und was ist mit Pkw-Reisenden?
Im Moment seien keine Testzentren an Bahnhöfen geplant, so KVWL-Sprecherin Pudlo. Dortmunder, die mit Zug, Bus oder Auto im Risikogebiet waren, sollen sich perspektivisch in Arztpraxen kostenlos testen lassen können.
? Was muss ich derzeit tun, wenn ich aus einem Risikogebiet nach Dortmund einreise?
„Laut den Vorgaben der nordrhein-westfälischen Corona-Einreise-Verordnung sind Personen, die aus dem Ausland einreisen und sich innerhalb der letzten 14 Tage vor der Einreise in einem Risikogebiet aufgehalten haben, verpflichtet, sich in Quarantäne zu begeben und das zuständige Gesundheitsamt zu informieren.“ So steht es auf der Seite des NRW-Gesundheitsministeriums.
Von der Verpflichtung ausgenommen seien unter anderem Personen, die ein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, kann mit einer ordentlichen Geldstrafe belangt werden - bis zu 25.000 Euro sind möglich.