Neue Bürgerumfrage: Das sind die drückendsten Probleme der Dortmunder

Aktuelle Befragung

Wie zufrieden sind die Dortmunder mit dem Leben in ihrer Stadt? Das lässt die Stadtverwaltung regelmäßig mit einer Bürgerbefragung ermitteln. Die aktuelle Umfrage zeigt auch, wo es hakt.

Dortmund

, 25.05.2021, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Mangel an öffentlichen Toiletten ist weiterhin eines der drückendsten Probleme für die Dortmunder.

Der Mangel an öffentlichen Toiletten ist weiterhin eines der drückendsten Probleme für die Dortmunder. © Menne (A)

Wäre die Stadt ein Schulkind - so ganz zufrieden dürfte man nicht sein mit dem aktuellen Zeugnis.

Denn die allgemeine Lebensqualität in Dortmund wird von den eigenen Bürgerinnen und Bürgern mit der Schulnote 3,07 - also mit einem „Befriedigend“ - bewertet. Das ist immerhin ein kleines bisschen besser als im Vorjahr, als es die Note 3,17 gab.

Die Zufriedenheits-Noten sind ein Ergebnis der Bürgerbefragung, die die Stadt seit 2013 Jahr für Jahr veranstaltet. Ende des Jahres 2020 wurden 8000 Dortmunderinnen und Dortmunder im Alter zwischen 16 und 80 Jahren nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und befragt. Und mehr als jeder Dritte, der angeschrieben wurde, hat geantwortet. 2819 Fragebögen wurden ausgewertet.

Unterschiede in den Stadtbezirken

Spannend ist vor allem der Blick auf die Details des Umfrageergebnisses. Dabei fällt etwa auf, dass die Dortmunderinnen und Dortmunder die Lebensqualität im eigenen Wohnviertel besser bewerten als in der Gesamtstadt. Hier gibt es die Note 2,72 - also ein „Befriedigend plus“. Die Bewertung schwankt aber zwischen den Stadtbezirken sehr stark - reicht von 2,3 in Hombruch bis 3,8 in der Nordstadt.

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Allerdings: 32 Prozent der Befragten aus der Nordstadt rechnen damit, dass sich die Lebensbedingungen im eigenen Wohnviertel in den nächsten Jahren verbessern - das ist der höchste Wert im Vergleich der Stadtbezirke. Am Ende der Skala mit nur 10 Prozent Optimisten liegt hier der Stadtbezirk Brackel.

Weniger Zukunfts-Skepsis

In ganz Dortmund ist die Gruppe der Pessimisten deutlich geschrumpft: Hatten 2016 noch 42 Prozent geäußert, sie gingen von einer Verschlechterung der Lebensbedingungen in Dortmund aus, sind es jetzt nur noch 33 Prozent.

Umgekehrt ist der Anteil der Optimisten in den vergangenen fünf Jahren um sieben Prozentpunkte auf 24 Prozent gestiegen. Die übrigen Befragten gehen von unveränderten Lebensbedingungen aus.

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Besonders gute Bewertungen gab es in der aktuellen Befragung zu den Themen „Sicherheit tagsüber in meinem Wohnviertel“ mit der Note 2,28, Einkaufsmöglichkeiten und Angebot an Krankenhäusern mit 2,35, Sicherheit tagsüber auf meinen Wegen mit 2,37 und Angebot an Ärzten mit der Note 2,46.

Wofür es die schlechtesten Noten gab

Und was nervt die Dortmunder besonders? Die schlechteste Note gibt es wie seit Jahren schon für die Erreichbarkeit und Sauberkeit der öffentlichen Toiletten mit den Noten 4,60 und 4,42.

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Deutlich zugenommen hat die Kritik am Ausbau und Zustand der Radwege, der mit 4,23 bewertet wird. In einer offenen Abschlussfrage wurde ebenfalls der Wunsch nach mehr Radwegen und mehr Sicherheit für Radfahrer mit 9,8 Prozent am häufigsten genannt.

Mehr und sichere Radwege wünschen sich viele Dortmunder.

Mehr und sichere Radwege wünschen sich viele Dortmunder. © RN-Archiv

Besonders schlechte Noten gibt es auch für das Bauland-Angebot mit 4,21, Straßenbau und Straßenzustand mit 4,16 und das Angebot preisgünstiger Wohnungen mit der Note 4,13.

Sauber und sicher? Es geht so, finden die Dortmunder

Eher im Mittelfeld liegen die Noten für das Thema Sauberkeit mit einer Durchschnitts-Note von 3,29 (2019 gab es die Note 3,36), allgemeine Sicherheit mit 3,06 (2019: 3,07) und Umwelt mit 3,15 (2019: 3,21).

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Das Antwortverhalten der Befragten zeigt nach Überzeugung der städtischen Statistiker übrigens keinen „Coronaeffekt“. Einige Fragebögen enthielten sogar den Vermerk, dass sich die Bewertungen ausdrücklich auf die Vor-Corona-Zeit beziehungsweise „auf das Leben in Dortmund ohne Corona“ beziehen, merken sie an.

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