Nazis demonstrierten auf Sonnenplatz im Kreuzviertel
Großaufgebot der Polizei
Neonazis haben am Mittwochabend am Sonnenplatz im Dortmunder Kreuzviertel demonstriert. Die Polizei hatte den Platz komplett abgeriegelt und war mit einem Großaufgebot vor Ort. Anwohner beschwerten sich über laute Musik, der Abend verlief ohne größere Zwischenfälle.
Aktualisierung:
Die Demonstration ist inzwischen beendet. Die Neonazis sind abgerückt, warten nun am Bahnhof auf ihren Zug nach Dorstfeld. Vom Dach der Pflegeschule an der Möllerbrücke waren Kraftausdrücke zu hören, ansonsten verlief der Abend ruhig. Die Sperrungen rund um den Sonnenplatz wurden wieder aufgehoben. Wir beenden an dieser Stelle unseren Liveticker.
Aktualisierung 20:34 Uhr:
Die Kundgebung läuft. Die Gruppe steht auf dem dunklen Sonnenplatz und stört mit Rechtsrock die Anwohner. Von den Reden kann man kaum etwas verstehen, sagt unser Reporter vor Ort.
Aktualisierung 19:52 Uhr:
Die Kundgebung beginnt mit Verspätung - in wenigen Minuten. Etwa 100 Rechtsextremisten sind jetzt am Sonnenplatz eingetroffen. Sie sind durch die Polizei heremitisch abgeriegelt.
Aktualisierung 19:20 Uhr:
Auf der Lindemannstraße standen der der Polizei etwa 100 Nazi-Gegner gegenüber. Ein Durchkommen gab es für sie wegen der starken Polizeikräfte nicht. Jetzt beginnen die üblichen Laufspiele: Demonstranten versuchen über andere Zugänge den Sonnenplatz zu erreichen. Auch das wird sehr schwierig sein.
Aktualisierung 18.45 Uhr:
Die Möllerbrücke ist ab jetzt gesperrt. Die Zufahrt auf der Lindemannstraße ist nur noch eingeschränkt möglich. Wer nicht unbedingt hierher fahren muss, sollte den Bereich weiträumig umfahren. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot an Fahrzeugen da. Selbst ein Wagen der Tauchergruppe der Polizei Bochum ist vor Ort.
Aktualisierung 16.43 Uhr:
Die Neonazis haben soeben mitgeteilt, dass die Kundgebung um 19.30 Uhr auf dem Sonnenplatz stattfindet.
Erstmeldung 16.22 Uhr:
Am Nachmittag begann die Polizei damit, den Sonnenplatz abzuriegeln. Mehr als 20 Mannschaftswagen parken rund um den Platz an der Möllerbrücke, es kommen immer wieder neue Wagen an. Der Verkehr ist aber noch nicht beeinträchtigt. Eine Bestätigung der Polizei, dass die Demonstration dort tatsächlich stattfinden wird, gibt es jedoch nicht. Besorgte Anwohner meldeten sich unterdessen bei unserer Redaktion und berichteten vom Polizei-Aufmarsch. Muslimische Nachbarn würden sich momentan nicht trauen, ihre Wohnung zu verlassen, berichtete uns eine Anwohnerin.
Eine Neonazi-Kundgebung mit 40 Teilnehmern am Montag in der City war von etwa 1000 Demonstranten empfindlich gestört worden. Auf der Kampstraße hatten sie die Rechtsextremisten in die Zange. An- und Abreise der Nazis waren nicht einfach. Die meisten Nazi-Gegner und Flüchtlings-Unterstützer protestierten über zwei Stunden lang laut, deutlich und friedlich. Andere wendeten Gewalt an: Durchbruchversuche an Polizeisperren, Wurfgeschosse und Zerstörung überschatteten den friedlichen Protest in der Innenstadt.
Neonazis wollen ungestört demonstrieren
Bereits während dieser Ereignisse kündigten Neonazis eine weitere Demonstration für den heutigen Mittwochabend an. Die Polizei hatte seitdem 48 Stunden Zeit, einen Großeinsatz vorzubereiten. Sie muss Demonstrationen und friedlichen Protest schützen.
Die Neonazis wiederum versuchen ihren Kundgebungsort so lange wie möglich geheim zu halten, um dann ungestört demonstrieren zu können. Würden sie den Ort schon früh nennen, könnten sie mit mehr Teilnehmern rechnen - allerdings auch mit wirksamem Protest.