Minh Chau Ngyuen (v.l.n.r.), Lea da Silva Valada, Stella Kostenko und Alexander Buchholz setzen sich als aktive SV-Mitglieder für mehr Toleranz und Akzeptanz an ihrer Schule ein. Unterstützung gibt es u. a. von SV-Lehrerin Nora Henze (r.).

Minh Chau Ngyuen (v.l.n.r.), Lea da Silva Valada, Stella Kostenko und Alexander Buchholz setzen sich als aktive SV-Mitglieder für mehr Toleranz und Akzeptanz an ihrer Schule ein. Unterstützung gibt es u. a. von SV-Lehrerin Nora Henze (r.). © Janine Jähnichen

Nach Namensänderung: Heisenberg-Schüler haben noch mehr Pläne für Vielfalt

rnDiversität

Die SV des Evinger Heisenberg-Gymnasiums hat es bereits geschafft, den Namen ihrer Schule zu ändern. In Zukunft wollen die Schüler das Thema Diversität noch mehr in den Schulalltag integrieren.

Eving

, 19.06.2022, 09:17 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das erste große Ziel in Sachen Diversität ist erreicht: Die Schülervertretung des Heisenberg-Gymnasiums in Eving hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Name ihrer Schule geändert wird.

Bei der Zeugnisvergabe im letzten Sommer war einigen Schülerinnen und Schülern der Zusatz „Gymnasium für Jungen und Mädchen“ im Schulnamen aufgefallen. Dieser war auf die Zeugnisse gedruckt.

Im SV-Raum wurde der Zusatz daraufhin schnell zum Thema. „Uns war der historische Hintergrund natürlich klar“, erklärt Schulsprecherin Stella Kostenko (16), aber irgendwie erschien der Beiname, der bis zu dieser Zeugnisvergabe niemandem ein Begriff war, den Mitgliedern der Schülervertretung nicht mehr zeitgemäß.

Darum fassten sie den Entschluss, eine offizielle Streichung des Beinamens bei der Bezirksvertretung Eving zu beantragen. Das ist nun geschehen.

Mehr Aufklärungsarbeit an Schulen gewünscht

„Wir haben ja eh schon das Siegel ‚Schule mit Courage‘ und da war es uns wichtig, keine Geschlechter auszugrenzen“, erklärt Alexander Buchholz (15), ebenfalls Mitglied der SV.

Das Thema Diversität werde zwar immer mehr in den Schulalltag am Heisenberg-Gymnasium eingebaut, - vor Kurzem wurde zum Beispiel eine Vielfalt-AG gegründet - aber es kann und muss noch mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, finden die SV-Mitglieder.

Das erste große Ziel hat die SV bereits erreicht: Der Zusatz „Gymnasium für Jungen und Mädchen“ wurde im offiziellen Schulschild des Gymnasiums entfernt.

Das erste große Ziel hat die SV bereits erreicht: Der Zusatz „Gymnasium für Jungen und Mädchen“ wurde im offiziellen Schulschild des Gymnasiums entfernt. © Heisenberg-Gymnasium

„Viele sagen vielleicht unüberlegt was, meinen das aber gar nicht so und sind sich der Tragweite nicht bewusst“, vermutet Alexander. Auch Verbindungslehrerin Nora Henze vermutet hinter Diskriminierungen meist Unwissen und keine Boshaftigkeit: „Gerade hier rund um die Nordstadt sind viele Kinder auch aufgrund kultureller Hintergründe nicht ausreichend aufgeklärt.“ Man müsse verstehen, dass Diversität ein Thema ist, das viele neu erlernen müssen.

Schüler unterstützen sich gegenseitig

Dazu wollen die rund 10 aktiven Mitglieder der SV beitragen. Erst kürzlich haben sie dafür gesorgt, dass einige Schülerinnen und Schüler zu „Courage Coaches“ ausgebildet wurden.

Diese Coaches werden aktiv, wenn sich Schüler von ihren Mitschülern oder Lehrern diskriminiert fühlen - sei es wegen ihres kulturellen Hintergrundes oder wegen ihrer sexuellen Ausrichtung.

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Nach den Sommerferien wollen die SV-Mitglieder einen festen Raum für die Coaches finden und regelmäßige Sprechzeiten anbieten. „Das ist unser nächstes großes Ziel“, verkündet Schulsprecherin Stella.

Alexander, Stella und die anderen SV-Schüler sind sich einig, dass sich in Zukunft noch einiges tun muss. Das sehen sie auch regelmäßig daran, dass ihre Aufklärungsplakate abgerissen und einige SV-Mitglieder für ihren Einsatz diskriminiert werden.

Aber die Schüler wollen sich nicht von ihrem Plan abbringen lassen: „Wir hören nicht auf, nur weil uns sowas nervt. Das spornt uns an“, erklärt Stella selbstbewusst.

Heisenberg Gymnasium als Ort für Zusammenhalt

Sie würde sich wünschen, dass das Heisenberg-Gymnasium zu einem Ort wird, an dem die Schüler zueinander halten. Man müsse nicht immer alles akzeptieren, was die Mitschüler machen, aber in den entscheidenden Moment zueinanderhalten, findet sie. „Egal was wir denken, egal wie wir aussehen - wir gehören zusammen.“

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Auch Alexander hofft darauf, dass unter den Schülern irgendwann mehr Akzeptanz herrsche. „Wir können das Thema nie ganz aus der Welt schaffen, das ist klar. Aber wir können zumindest was dazu beitragen“, betont der 15-Jährige.

Damit der Einsatz der Schüler und Lehrer auch nach außen deutlich wird, bewirbt sich das Heisenberg-Gymnasium gerade um das Siegel „Schule mit Vielfalt“. Dazu stehen für die kommenden Jahre einige weitere Projekte auf dem Plan.

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