Die ersten Projekte wurden auf dem Schulgelände der Grundschule bereits umgesetzt. Schulleiterin Kirsten Laroussi zeigt die Beete mit essbaren Blumen.

Die ersten Projekte wurden auf dem Schulgelände der Grundschule bereits umgesetzt. Schulleiterin Kirsten Laroussi zeigt die Beete mit essbaren Blumen. © Jähnichen

Dortmunder Grundschule will zur „essbaren Schule“ werden

rnBildung

Viele Familien müssen umdenken: Die Schule hat ein Konzept entwickelt, das sich „essbare Schule“ nennt. Man merke bereits jetzt, dass viele Kinder spürbar glücklicher seien.

Scharnhorst

, 09.06.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Siegfried-Drupp-Europa-Grundschule möchte sich in den nächsten Jahren in eine „essbare Schule“ verwandeln. Den Schülerinnen und Schülern sollen Themen wie Nachhaltigkeit, gesunde und bewusste Ernährung so spielerisch beigebracht werden.

Schulleiterin Kirsten Laroussi hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Kollegium den Beschluss gefasst. Die ersten Projekte konnten seitdem bereits auf dem Schulgelände realisiert werden.

Jetzt lesen

Die Kinder kompostieren ihren Müll bereits und pflanzen seit einiger Zeit Pilze und essbare Blumen an. „Wir wollen ihnen zeigen, dass man sich seinen Salat auch hübsch machen kann“, erklärt die Leiterin der Europaschule vor den Blumenbeeten.

Schüler lernen, dass sie etwas bewirken können

Man merke bereits jetzt, dass viele Kinder spürbar glücklicher seien. „Sie schauen jede Pause von sich aus, welche Pflanze Wasser braucht und welche wieder ein Stück gewachsen ist“, erzählt Kirsten Laroussi.

Genau darin liege ein zentraler Pluspunkt des Konzepts „essbare Schule“. Für die Grundschüler sei es eine „Wahnsinns-Motivation“ und eine „unfassbare Erkenntnis zu merken, wie selbstwirksam sie sein können“.

Die Schülerinnen und Schüler pflanzen bereits essbare Pflanzen auf dem Schulhof an.

Die Schülerinnen und Schüler pflanzen bereits essbare Pflanzen auf dem Schulhof an. © Jähnichen

Durch das Konzept sollen im Laufe der nächsten Jahre immer mehr Möglichkeiten geschaffen werden, wie die Schülerinnen und Schüler ausprobieren können, was sie von sich aus schaffen.

Jetzt lesen

Am wöchentlichen Projekttag „Friday“ zeige sich schon jetzt, wie viele Ideen in den Köpfen der Kinder stecken: Sie stellen Samenbomben her, mit denen sie auch im heimischen Garten Kräuter säen können. Sie backen gesunde Snacks wie Zucchini-Waffeln und Rote-Beete-Chips. Und mehr.

Eltern dürfen keine „Capri Sonne“ mehr kaufen

Auch bei den Eltern komme das kindliche Umdenken an, erzählt Kirsten Laroussi. Viele Kinder „verbieten“ es ihren Eltern bereits „Capri Sonne“ oder Milchbrötchen im Plastikbeutel zu kaufen.

„Das finden einige natürlich lästig“, weiß die Schulleiterin, „die Schule bietet aber an vielen Stellen Unterstützung.“

Jetzt lesen

So bekommen die künftigen ersten Klassen von der Schule Edelstahlflaschen zur Einschulung. Damit können sich die Schüler an den geplanten Wasserstationen den ganzen Schultag über mit Wasser versorgen. „Süße Getränke bleiben dann zu Hause.“

Die ersten Aktionen laufen bereits an. Zum Beispiel werden bereits die ersten Pflanzen gezogen, die in die geplanten Hochbeete einziehen sollen.

Die ersten Aktionen laufen bereits an. Zum Beispiel werden bereits die ersten Pflanzen gezogen, die in die geplanten Hochbeete einziehen sollen. © Jähnichen

Auch für sie selbst und ihre Kolleginnen und Kollegen sei vieles noch neu, sagt Kirsten Laroussi. Sie selbst müsse auch an vielen Stellen umdenken. Allerdings weiß sie auch: „Wir können nicht zum hundertsten Mal im Unterricht besprechen, wie verschmutzt die Meere sind, aber als Schule selbst nichts tun.“

Daher sollen in den nächsten Jahren und nach Fertigstellung des Neubaus noch viele weitere Projekte in die Tat umgesetzt werden und das Konzept „essbare Schule“ weiter wachsen.

Schlagworte: