Mit schnellen Riffs und stampfenden Beats zum Titelgewinn
Finale von „Dortmund Calling“
Die Dortmunder Band „Different Inside“ hat das Finale des Wettbewerbs „Dortmund Calling“ gewonnen. Stolz präsentierten sich Johann, Patrick, Thimo und Manuel noch in der Nacht auf Sonntag mit ihrer Urkunde auf Facebook. Eine professionelle CD-Produktion ist ihr Preis.

Bassistin Sandy Chwastek und ihre drei Jungs von „Vocuz“ lassen sich in ihrem Stil von Linkin Park inspirieren, ihre eigenen Songs singen sie allerdings auf Deutsch. © Rüdiger Barz
Der Finalabend beginnt, wie es fürs Domicil angemessen ist. Mit erdiger Musik. Nur mit der Akustikgitarre. Sänger Kai Nötting und Gitarrist Felix Brückner bilden das Duo „Safe by Sound“ aus Iserlohn, sie verbinden die publikumsnahe Performance eines Singer/Songwriter-Duos mit der Energie einer kompletten Combo.
Was machen sie gut? „Die Kombination akustischer Klänge mit eingängigen Melodien, wie man sie aus der Popmusik kennt“, sagt Sven (23), der aus dem Sauerland mit Kumpels zum Finale nach Dortmund gefahren ist. Die Jury lohnt das später mit dem dritten Platz.
Linkin Park als Inspiration
Bei „Vocuz“ wird’s um 20.45 Uhr hörbar härter. Bassistin Sandy Chwastek und ihre drei Jungs aus Dortmund und Unna nennen die US-Band Linkin Park als inspirierende Quelle, entsprechend fett sind die Synthies, einschlägig die Riffs. Die Vier singen auf Deutsch und mit Leidenschaft über die Umbrüche im Leben.
Jede Band hat 30 Minuten Zeit, um sich dem Publikum und der sechsköpfigen Jury vorzustellen. Während zum Beginn des Finalabends vor allem die (bei den etwas älteren Gästen) begehrten Sitzplätze an den Seiten des Konzertraums schnell besetzt waren, füllt sich nun auch die Tanzfläche zwischen der Bühne und dem Regiestand der Technik. 450 kommen insgesamt.
Wiederauferstehung einer Punk-Legende
Wie immer bei „Dortmund Calling“ ist das Publikum bunt gemischt. Da groovt der schlaksige Twen mit umgedrehter Basecap genauso mit wie der schon etwas stämmigere Mittdreißiger mit Wollmützchen auf der Pläte. Auch gestandene Frauen, Typ Oberstudienrätin mit Fach Kunst, tanzen hemmungslos mit.
Noch drei weitere der sechs Finalbands stammen aus Dortmund. Die fünfköpfige Formation „Rosabelle Believe“, „Clox“, die Wiederauferstehung der legendären Punkband von 1977, die später am Abend noch den zweiten Platz holen wird. Und eben „Different Inside“. Als Moderatorin Julia Rumi um 22.15 Uhr die vier Dortmunder Jungs auf die Bühne bittet, ahnen die natürlich noch nicht, dass sie wenig später als Sieger gefeiert werden.
Großer Beifall für die Preisträger
Also rauf auf die Bretter und los mit Songs aus ihrem aktuellen Album „Smell your soul“! 2005 hat sich die Band gegründet, fühlt sich beeinflusst vom Strukturwandel in der Region. Tradition und Fortschritt: Kompakte, vielschichtige Gitarrenmusik, die fast schon oldschool daherkommt und die mit Präzision von Riff zu Riff segelt, wird getragen vom Beat und stampfenden Groove von Bass und Schlagzeug.
Diese Mischung überzeugt auch die Jury. Kurz nach ein Uhr sorgt die Verkündung der Preisträger für laute Beifallsstürme nach einer langen Rocknacht im Domicil.