Zwei Amtsleiter gehen Das ist ein Problem - trotzdem könnte der Dezernent den großen Wurf landen

Dezernent könnte den großen Wurf landen
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Zwei auf einen Streich: Mit Susanne Linnebach, Leiterin im Amt für Stadterneuerung, und Stefan Thabe, Chef im Planungs- und Bauordnungsamt, verabschieden sich gleich zwei erfahrene Führungskräfte, die beide unter dem Dach von Dezernent Stefan Szuggat angesiedelt sind. Zufall? Oder steckt mehr dahinter, wie in Teilen der Politik gemutmaßt wird?

Dezernent könnte den großen Wurf landen

Mit wachsendem Unbehagen stellen die Ratsfraktionen von SPD und CDU fest, dass Szuggat, der den Grünen zugerechnet wird, oft seine ganz eigene Sicht auf bestimmte Entwicklungen hat. Dortmunds Chefplaner neige dazu, Sachverhalte, über die bereits Einvernehmen hergestellt worden sei, wieder aufzudröseln und neue Diskussionen herbeizuführen - und die Umsetzung von Projekten durch strenge Vorgaben mitunter zu erschweren.

Mitten in diese Stimmungslage hinein platzen die beiden Personalien. Dass da Spekulationen aufkommen, ist wenig überraschend.

Szuggat, zuständig für das Dezernat Umwelt, Planen und Wohnen, ist seit nicht einmal einem Jahr in Amt und Würden. Und steht jetzt schon vor der Aufgabe, die Führungsposten der beiden Schlüsselämter neu besetzen zu müssen. Noch ist offen, ob die Stellenausschreibung auf interne Nachfolger aus dem Reservoir der Stadtverwaltung zielt oder ob man Kandidaten von außen zum Zuge kommen lässt.

Wer immer es am Ende wird: Viel Zeit zur Einarbeitung dürften die Neuen nicht haben, wie sich allein schon an den laufenden Vorbereitungen für die Internationale Gartenschau (IGA) 2027 absehen lässt. Also doch besser auf Leute aus dem eigenen Stall setzen? Die wissen in der Regel, wo das Wasser in Dortmund herfließt.

Pferde wechseln im Galopp

Vom künftigen Hafenquartier an der Speicherstraße über die Entwicklung der früheren Westfalenhütte bis hin zum Nachfolgeprojekt für Smart Rhino auf dem früheren HSP-Gelände: Einige Großprojekte sind im Fluss, andere in der Vorbereitung. Szuggat muss mitten im Galopp die Pferde wechseln.

Gleichzeitig bietet der Personalwechsel aber auch die Chance für einen größeren Wurf: Bleiben die Stadtplaner und die Mitarbeiter der Bauordnung vereint? Oder sollen sie in zwei Ämtern getrennt voneinander marschieren, wie es schon Szuggats Vorgänger Ludger Wilde vorschwebte?

Der Wechsel an der Amtsspitze böte nun die Gelegenheit für eine Neuorganisation - zumindest aber für eine Entscheidung darüber. Ebenso ließe sich fragen, ob das Amt für Stadterneuerung weiterhin ein eigenes Dasein fristen soll. Oder, wie früher, ins Planungsamt eingegliedert wird - und dann auch keine eigene Amtsleitung bräuchte.

Der Abschied von Linnebach und Thabe wirft eine Reihe von Problemen auf. Vom Dezernenten werden nun Lösungen erwartet, denen die Ratsfraktionen sehr gespannt entgegenblicken.

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