So dürfte sich das Stefan Szuggat, seines Zeichens Dezernent für Umwelt, Planen und Wohnen in Dortmund, nicht vorgestellt haben, als er Anfang 2023 die Nachfolge seines Vorgängers Ludger Wilde antrat: Szuggat muss mehr oder weniger tatenlos hinnehmen, dass sich gleich zwei seiner Amtsleiter aus Dortmund verabschieden.
Einer ist Stefan Thabe, seit April 2019 Leiter des städtischen Planungsamtes. Thabe, der als durchaus meinungsstark gilt, steht vor einem Karrieresprung: Er hat sich in Dortmunds Nachbarstadt Herne als Baudezernent beworben – und soll auch den Zuschlag erhalten.
Vorausgesetzt, der Herner Rat stimmt dem Personalvorschlag mehrheitlich zu; die Sitzung ist für den 12.12.2023 terminiert. Wird er gewählt, tritt Thabe seinen neuen Führungsposten vermutlich am 1.5.2024 an. An Herne, gibt Thabe zu Protokoll, reizen ihn die „größere Verantwortung und das breite Aufgabenfeld“. Mit gut 156.000 Einwohnern ist Herne zwar deutlich kleiner als Dortmund (mehr als 600.000 Einwohner).
Tatsächlich aber kann Thabe in Herne in seinem Dezernat zwei wichtige Bereiche miteinander verzahnen: Planung und Tiefbau sind dort beide in seinem Dezernat gebündelt – was mögliche Konflikte zwischen Stadtplanern und Tiefbauern von vornherein entschärfen könnte.
In Dortmund ist das traditionell anders, beide Aufgabenfelder sind voneinander getrennt. Die Tiefbauer sind unter dem Dach des Baudezernats angesiedelt, das von Arnulf Rybicki gelenkt wird. Die Stadtplaner wiederum finden sich im Planungs-, Umwelt- und Wohnungsdezernat von Stefan Szuggat wieder.

Wer Thabe als Amtsleiter in Dortmund folgen könnte, ist zum jetzigen Zeitpunkt offen. Wie kolportiert wird, soll Thabe bereits seit Längerem Interesse an einer Luftveränderung hin zu einem Dezernentenposten verspürt haben. Ob er sich 2022 auf die frei werdende Stelle des damaligen Dezernenten Wilde beworben hat, ist offen. Thabe hat das SPD-Parteibuch - und die SPD in Herne das Vorschlagsrecht.
Auch die Chefin im Amt für Stadterneuerung geht
Thabe ist nicht der einzige Amtsleiter, den es beruflich fortzieht: Mit Susanne Linnebach, Chefin im Amt für Stadterneuerung, verabschiedet sich eine weitere Führungskraft aus dem Szuggat-Dezernat.
Auch sie tritt - vermutlich am 1.4.2024 - eine neue Stelle an. Dann aber außerhalb der Verwaltung: Linnebach bekommt eine Führungsfunktion bei der Emschergenossenschaft. Sie soll dort die Interessen der Städte koordinieren.
In Dortmund ist sie unter anderem mit der Vorbereitung der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 befasst. Zu den Kernaufgaben des Amtes gehört es, Fördermittel für Projekte der Stadtentwicklung zu beschaffen. „Ich bin fast 22 Jahre in der Stadtverwaltung tätig und freue mich auf die neue Aufgabe“, sagt Linnebach auf Anfrage.
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