Die Dortmunder Band „Max im Parkhaus“ singt bei der „Weihnacht unterm Baum“
Dortmunder Weihnachtsmarkt
Wenn die „Weihnacht unterm Baum“ auf dem Weihnachtsmarkt startet, eröffnen die jungen Dortmunder das WDR-Musik-Spektaktel. Das Parkhaus spielt dabei auch eine Rolle für die Musik der Band.

Kürzlich ist die Band „Max im Parkhaus“ auf der Showbühne des Dortmunder Weihnachtsmarkts aufgetreten, am Montagabend spielen sie bei „Weihnacht unterm Baum“ auf der WDR-Bühne. © Max im Parkhaus
Seit 2015 existiert die Band „Max im Parkhaus“. Musik gemacht haben die fünf Jungs aus Dortmund und Umgebung, alle zwischen 24 und 28 Jahre alt, aber bereits vorher. „Angefangen hat alles schon 2009. Damals noch mit einem anderen Sänger und unter anderem Namen. In der jetzigen Besetzung spielen wir seit 2011. Und seit 2015 eben unter dem Namen ‘Max im Parkhaus‘“, erzählt Max Klepatz, der Gitarrist und Namensgeber der Band ist.
Das müssen Sie zur „Weihnacht unterm Baum“ wissen
- Die Weihnachtsparty läuft am Montag (10. 12.) von 16.30 bis 21 Uhr.
- Auf der Bühne am Weihnachtsmarkt in der Hansastraße treten dann viele Stars mit ihren Hits und stimmungsvollen Weihnachtsliedern auf.
- Moderiert wird die Show von WDR4-Moderator Jürgen Renfordt.
- Die Dortmunder Band „Max im Parkhaus“ steht als erstes auf der Bühne (16.35 Uhr), danach folgen Lena Valaitis, Marie Wegener, Goldmeister, Anna Maria Zimmermann und viele andere.
- Die schönsten Bilder werden wir im Anschluss hier in einer Fotostrecke präsentieren.
- Aus der Liveshow werden zwei große Fernsehsendungen, die man später im WDR-Fernsehen sehen kann.
Bis der Name gefunden war, dauerte es allerdings eine Weile. „Wir haben zu dem Zeitpunkt bis auf die Proben ja noch nicht viel zusammen erlebt. Bis uns Max mal eine lustige Geschichte erzählt hat“, sagt Bassist Fabian Kahl, von allen nur Fabi genannt. So soll Max bei einem Besuch bei Verwandten in Leipzig nicht zum Haus seiner Oma zurückgefunden haben. Kurzerhand suchte er in einem Parkhaus auf dem Leipziger Messegelände Zuflucht, um dort die Nacht zu verbringen.
„Nachdem Max die Geschichte erzählt hat, war der Bandname klar“, sagt Kim Friehs, der Sänger der Band. „Es war total kalt“, erinnert sich Max schmunzelnd an seine Odysee in Leipzig. Über diese Anekdote haben die Jungs bereits einen Song geschrieben, produziert haben sie ihn aber nie. „Irgendwann vielleicht. Da muss noch ein bisschen dran gefeilt werden“, sagt Fabi.
Zweites Standbein und Solo-Karriere
Das Bruder-Duo Fabian und Manuel Valentini (Gitarre und Schlagzeug) vervollständigen das Quintett, fehlen aber bei diesem Gespräch. „Fabi ist noch bis Anfang nächsten Jahres im Auslandssemeter in Sevilla. Dafür mussten wir erstmal einen Ersatz finden. Und Manu ist der Malocher unter uns und der einzige mit einem richtigen Job“, scherzt Max, der ein Lehramtsstudium absolviert und als Sportlehrer an einem Berufskolleg arbeitet.
Fabi Kahl und Fabi Valentini wohnen zusammen in Dortmund und haben eine eigene Agentur für audiovisuelles Marketing. Und Kim: Der will sein Lehramtsstudium demnächst abbrechen. „Eigentlich wollte ich euch das zu einem anderen Zeitpunkt sagen“, sagt Kim lachend, als ihn seine beiden Bandmitglieder staunend anstarren. Kim, der 2017 bei der TV-Show „The Voice of Germany“ mitmischte und sich im Team der Fantastischen 4 bis ins Halbfinale sang, will freiberuflich als Musiker durchstarten. Er gibt bereits Gesangsunterricht und will demnächst auch häufiger auf Hochzeiten auftreten.
Zwischen Neonlicht und Dreck
„Max im Parkhaus“ ordnet sich ins Pop-Rock-Genre ein. Der Musik, die sie machen, geben sie den skurrilen Namen „Parkhaus-Pop“. „Das Parkhaus steht hierbei auch für den Raum der Wünsche und Vorstellungen, den wir füllen können. Zwischen Neonlicht und Dreck ist alles dabei“, beschreibt Kim die Musik von „Max im Parkhaus“ mit viel Interpretationsspielraum. „Es gibt keine Band mit der wir uns vergleichen wollen. Wir wollen keinen Mainstream machen, sondern mit unseren Liedern etwas innovatives Rockiges schaffen“, so Kim. „Das sind auch die Wurzeln der Band. Wir machen Power-Pop“, stimmt Max zu.
Es war ein längerer Prozess, bis die Jungs sich geeinigt hatten, welche Musik sie überhaupt spielen wollen. „Max hat viele Ideen mitgebracht, hat Songs im Stil von Kraftklub geschrieben. Das ist im Vergleich zu dem, was wir jetzt machen, schon sehr heavy gewesen“, sagt Kim. „Wir haben lange Zeit damit verbracht, zu gucken, was wir gemeinsam machen wollen und können, weil wir musikalisch alle unterschiedlich geprägt sind. Wir sind eigentlich ein total chaotischer Haufen. Es ist immer schwer, einen gemeinsamen Nenner zu finden.“
“Adrenalin“ - die erste Single
Diesen gemeinsamen Nenner scheinen die Jungs aber mittlerweile gefunden zu haben. Am 25. Januar 2019 erscheint die erste Single „Adrenalin“, für die die Jungs ihren ersten Plattenvertrag an Land ziehen konnten. „Da können wir uns nur bei der Agentur UN-Promotion und unserem Manager Uli Neidl bedanken. Der war maßgeblich daran beteiligt, dass wir die Platte mit Oliver Zülch und Detlef Mohrmann aufnehmen konnten. Uli hat es auch ermöglicht, dass wir beim Label Da Music gelandet sind“, sagt Fabi stolz.
Oliver Zülch arbeitet unter anderem mit der Berliner Punkrock-Band „Die Ärzte“ zusammen. Detlef Mohrmann machte sich als Produzent des ersten Albums der Band Juli, „Es ist Juli“ einen Namen. Die Single „Perfekte Welle“ erreichte 2004 Gold-Status.
„In ‚Adrenalin‘ geht es um eine Liebesgeschichte, die wir ein bisschen auf die Liebe zu unserer Band umgemünzt haben“, erzählt Kim. Die Single wird ab dem 25. Januar auf den gängigen Streaming-Plattformen zu hören sein. Eine Woche nach der Veröffentlichung soll dann auch das erste Musikvideo hochgeladen werden.
2015 erschien bereits die erste EP mit drei Songs. „Trotzdem werden wir immer noch häufig als Newcomer vorgestellt“, sagt Kim. Als solche sieht sich die junge Band schon lange nicht mehr an. „Wir machen ja seit über sieben Jahren Musik zusammen. Mir hat mal ein Musiker gesagt: ‚Nach fünf Jahren habt ihr als Band die Halbwertszeit erreicht. Da muss sich eine Band auflösen‘. Das empfinden wir aber gar nicht so“, meint Kim. „Wir haben inzwischen schon so viel miteinander erlebt, dass es gar keinen Sinn mehr macht aufzuhören“, sagt Fabi. „Die Band ist praktisch wie eine Beziehung. Die Einzige, die schon ein bisschen länger hält“, wirft Max mit einem Augenzwinkern in den Proberaum.
„Geile Erfahrung“
Mehr als 100 Konzerte haben „Max im Parkhaus“ bereits gespielt. Den größten Auftritt hatten sie in diesem Jahr auf dem Alten Markt in Kamen – als Vorgruppe von Namika (Je ne parle pas français/Lieblingsmensch). Mehrere tausend Menschen waren da. „Das war schon eine ziemlich geile Erfahrung“, sagt Fabi. Auch als Support für Joris (Herz über Kopf), Aura Dione (Geronimo) und Christina Stürmer (Millionen Lichter) stand das Quintett bereits auf der Bühne.
Doch auch die kleineren Gigs haben es Fabi und Kim angetan: „Unerwarteterweise machen die kleineren Auftritte richtig Bock. Es ist viel intimer und man ist mit den Menschen nicht so sehr auf Abstand“, sagt Fabi. Dem kann Kim nur beipflichten: „Wenn man auf größeren Bühnen steht, ist alles sehr weit entfernt. Die kleineren Auftritte sind immer sehr schön.“
Erster TV-Auftritt
Max hingegen könnte sich an die großen Auftritte gewöhnen: „Es wäre schön, wenn man irgendwann mal von der Musik leben könnte.“ Das nächste größere Konzert geben die Jungs am Montag (10. 12.). Und was für eins: „Max im Parkhaus“ eröffnen die Veranstaltung „Weihnacht unterm Baum“ auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt und spielen ab 16.30 Uhr auf der WDR-Bühne. Der WDR zeichnet das Konzert auf und zeigt diesen Monat noch Ausschnitte im Fernsehen. „Für uns wird es der erste TV-Auftritt sein. Schöner kann man das Jahr doch kaum abschließen“, sagt Max stolz vor dem letzten Konzert 2018.
Im kommenden Jahr hat die Band einiges vor, auch wenn sie noch keine genauen Planungen präsentieren kann. „Die Buchungen laufen noch. Wir müssen uns noch um unsere Konzerte kümmern. Es wird aber sehr viel passieren und es sind schöne Momente geplant“, verspricht Fabi. Neben einer zweiten Single steht auch die Produktion eines ersten Albums im Raum. „Auf jeden Fall werden wir neue Songs rausbringen. Zwischen den Jahren werden wir uns zusammensetzen und ein paar neue Lieder schreiben“, sagt Kim.
In zehn Jahren bei Rock am Ring?
Und wo soll es für Max im Parkhaus einmal hingehen? Wo sieht sich die Band in zehn Jahren? „Bei Rock am Ring“, kommt es wie aus der Pistole geschossen von Max. Kim hingegen stapelt etwas tiefer: „Das erste Etappenziel haben wir mit der ersten Single erreicht. In zehn Jahren? Keine Ahnung. Aber hoffentlich ziehen wir dann noch alle am selben Strang.“