Leerstand in bester Lage: Das Gebäude der Ex-Mayerschen ist derzeit keine Augenweide. Die R+V plant nun den Umbau, wie Sprecherin Tanja Gorr sagt.

Leerstand in bester Lage: Das Gebäude der Ex-Mayerschen ist derzeit keine Augenweide. Die R+V plant nun den Umbau, wie Sprecherin Tanja Gorr sagt. © Schaper/R + V; Montage: RN

Leerstand in der Ex-Mayerschen bald vorbei? Zeitrahmen für den Umbau steht

rnWestenhellweg

Die Immobilie befindet sich in bester City-Lage - und steht doch seit April 2021 leer. Nun tut sich etwas mit dem Gebäude der Ex-Mayerschen: Der Eigentümer bereitet den Umbau vor.

Dortmund

, 10.08.2022, 04:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

„Es wäre schön, wenn bald etwas geschieht“, sagt City-Ring-Vorsitzender Tobias Heitmann. Nicht nur ihm ist der Leerstand im früheren Sitz der Mayerschen Buchhandlung ein Dorn im Auge.

Auch die Stadt Dortmund sowie die City-Händler insgesamt haben ein hohes Interesse, dass sich die Türen der prägnanten Handelsimmobilie möglichst bald wieder öffnen. „Es wäre ein wichtiges Signal in die City hinein, dass der Eigentümer an den Standort glaubt und investiert“, sagt Dortmunds oberste Wirtschaftsförderin Heike Marzen.

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Eigentümerin ist die R+V-Versicherung in Wiesbaden. Sie hat der Dortmunder Wirtschaftsförderung nun erlaubt, die Schaufenster des Gebäudes durch Kreative bzw. Künstler ansehnlicher gestalten zu lassen, um den Leerstand zumindest optisch etwas zu übertünchen. Mit der Aktion werde am früheren Esprit-Store begonnen, sagt Marzen.

Das ist aber nicht das Einzige: Gleichzeitig hat die R+V im Hintergrund nun konkrete Vorbereitungen für den Umbau ihrer Immobilie anlaufen lassen – und einen Generalplaner sowie Fachingenieure mit einem Konzept beauftragt. „Wir befinden uns derzeit in der Vorplanung“, sagt Sprecherin Tanja Gorr auf Anfrage.

....Sprecherin Tanja Gorr.

R&V-Sprecherin Tanja Gorr. © R+V

Fertigstellung zum Jahreswechsel 2024/2025 geplant

Man gehe davon aus, „noch im laufenden Jahr 2022 bei der Stadt Dortmund den Bauantrag einzureichen“, so Gorr. Nach Vorliegen der Baugenehmigung will der Versicherer ungefähr Mitte 2023 mit den eigentlichen Arbeiten im und am Gebäude starten. Sie sollen „rund eineinhalb Jahre“ dauern.

Mit der Fertigstellung werde „um den Jahreswechsel 2024/2025“ gerechnet, nennt Sprecherin Gorr einen konkretisierten Zeitplan. Vorsichtshalber versieht sie ihn aber mit einer kleinen Einschränkung: „Die Voraussetzung dafür sind funktionierende Lieferketten.“

Die Hinterlassenschaften der Mayerschen Buchhandlung in ihrem früheren Domizil sind immer noch allenthalben sichtbar.

Die Hinterlassenschaften der Mayerschen Buchhandlung in ihrem früheren Domizil sind immer noch allenthalben sichtbar. © Schaper

Branchenkenner gehen davon aus, dass die R+V für den Umbau ihrer Immobilie in Top-Lage im Herzen der City inklusive der früheren Esprit-Filiale mehrere Millionen Euro in die Hand nehmen muss. Ob auch der vom Modehaus Zarah belegte Gebäudeteil davon betroffen sein wird, ist noch unklar.

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Das dürfte entscheidend davon abhängen, ob der Modeanbieter bleibt oder seinen Standort innerhalb der City wechselt - auch das wird aktuell kolportiert.

Welche Mieter die Immobilie künftig mit Leben füllen sollen? Dazu macht die R+V zurzeit keine Angaben. Nur so viel: Beim Umbau würden auch „Mieteranforderungen und Mieterwünsche berücksichtigt“, teilt Sprecherin Gorr mit.

Wie viele Modeanbieter kommen in die Ex-Mayersche?

Dass der Versicherer mit potenziellen Interessenten Gespräche führt, ist längst kein Geheimnis mehr. Beispielsweise mit dem Modehaus Sinn. Dessen Geschäftsführer Thomas Wanke, zuständig für die Sinn-Standorte, hat in der Vergangenheit mehrfach Interesse an der Ex-Mayerschen bekundet.

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Sinn sitzt mit seinem „Red Store“ im früheren Kaufhof-Gebäude. Das allerdings soll ebenfalls umgebaut werden. Der Mietvertrag mit Sinn läuft daher befristet bis zunächst Mitte 2023.

Wie es für das Hagener Modehaus danach weitergeht, ob Sinn tatsächlich bei der R+V unterschreibt und sich in der Zwischenzeit einen Übergangstandort in der City sucht – offen.

Auch das Modehaus C&A wird unter Branchenkennern als möglicher Mietkandidat gehandelt: Das C&A-Gebäude am Ostenhellweg ist inzwischen an den Projektentwickler Values Real Estate (Hamburg) verkauft, der im Fall eines Auszugs von C&A bereits vorgebeugt und ein erstes Grobkonzept für eine Nachfolgenutzung in petto hat.

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Zwei Mieter sollen angeblich schon feststehen

C&A will sein Online-Geschäft ausbauen und sich im Gegenzug mit seinem stationären Handel deutschlandweit kleiner setzen. Wohl auch in Dortmund. In Handelskreisen wird kolportiert, das Modehaus wolle sein Angebot auf künftig rund 4.000 Quadratmeter Fläche verringern. C&A selbst schweigt dazu.

Nach aktuellem Stand soll das Gebäude der Ex-Mayerschen „primär für Handel genutzt werden“, wie Sprecherin Gorr sagt. Aber eben nicht nur: Wie gut vernetzte Kreise aus der Handelsbranche wissen wollen, soll der Eigentümer R&V bereits sogar über erste Mieter verfügen:

Demnach soll das komplette 2. OG der Ex-Mayerschen inklusive der früheren Esprit-Filliale künftig von einem „Großanbieter aus dem Gesundheitsbereich“ belegt werden. Zudem soll es einen weiteren Mieter geben, der sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten OG der früheren Mayerschen je rund 350 Quadratmeter Fläche nutzen will.

Namen wurden in beiden Fällen nicht genannt. Überprüfen ließen sich die Angaben nicht: Die R&V bleibt ihrer Linie treu und hüllt sich zu Anfragen über Mietinteressenten vorläufig weiter in Schweigen.

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