Kritik an Polizei-Verhalten zum "Tag der Deutschen Zukunft"
Initiativen gegen Rechts
Neonazis aus Dortmund haben angekündigt, am 4. Juni einen "Tag der Deutschen Zukunft" zu veranstalten. Dann werden sie wohl durch die Nordstadt laufen. Es sind zahlreiche Gegen-Demos geplant. Und verschiedene Initiativen, die sich gegen den rechten Aufmarsch aussprechen, kritisieren auch das Verhalten der Polizei.

Eine Wand: Die Würfel sollen Nazis abschotten.
Noch ist unklar, was am 4. Juni genau in Dortmund passieren wird. Mehrere hundert Rechte wollen dann in der Nordstadt demonstrieren und den „Tag der Deutschen Zukunft“ (Tddz) veranstalten.
Ihnen dürften sich, so erwarten das Sprecher von drei Initiativen, mehrere tausend Demonstranten entgegenstellen. Das „Bündnis Dortmund gegen Rechts“, das „Blockado-Bündnis“ und der „Arbeitskreis Notddz“ kritisierten am Mittwoch gemeinsam die Dortmunder Polizei.
Ziviler Ungehorsam gehört für Richter zu Protest
So sei es nicht zu verstehen, dass die Route der Rechten erst am Demotag oder kurz vorher bekanntgegeben wird. Andere Städte, Berlin etwa oder auch Erfurt, würden zeigen, dass das auch anders geht und so einen vernünftigen Protest zulassen. „Was uns am 4. Juni ins Haus steht, ist so bedrohlich, dass jede Form des demokratischen Protestes angemessen und zu begrüssen ist“, so Ulla Richter vom „Bündnis Dortmund gegen Rechts“.
Richter schließt in die Protest-Formen auch explizit zivilen Ungehorsam in Form von Sitzblockaden mit ein. Gerade die Partei „Die Rechte“ würde von dem Tag besonders profitieren, da sie durch den Aufmarsch ihre jungen Mitläufer enger an sich binden und ihren Anspruch unterstreichen kann, Dortmund sei eine rechte Stadt. Dass dem nicht so ist, das sollen verschiedene Proteste in der Nordstadt Anfang Juni zeigen.
Demonstranten aus Hamburg, Bremen, Hannover und Göttingen erwartet
So sind unter anderem Veranstaltungen am Borsiglplatz (Bündnis gegen Rechts) und an der Kreuzung Schützenstraße/Mallinckrodtstraße (Blockado) geplant. Tobias Schmidt, Sprecher des „Arbeitskreises Notddz“ und damit für verschiedene antifaschistische Gruppen, sagte, dass die Mobilisierung für diesen Tag gut laufen würde, sie würden Demonstranten aus Hamburg, Bremen oder auch Hannover und Göttingen erwarten. Man habe nicht vor, Dortmund anzuzünden, so Schmidt. Aber eine gewalttätige Konfrontation seitens der Polizei würde man nicht akzeptieren.
Laut Ulla Richter ist Dortmund nicht die Stadt der Nazis, ihnen wolle man flächendeckend den Stadtraum streitig machen: Ob Sitz- oder Spiegel-Blockaden, alles sei herzlich willkommen.