Das Karstadt-Haupthaus soll geschlossen werden - die Renovierung inklusive neuer Fassade ist noch keine drei Jahre her (Archivbild). © Stephan Schuetze

Westenhellweg

„Eine Katastrophe“ - Entsetzen nach Karstadt-Kaufhof-Schock in Dortmund

Es war ein Schock: beide Kaufhäuser von Karstadt Kaufhof am Westenhellweg sollen geschlossen werden. Vertreter der Dortmunder Wirtschaft reagieren fassungslos.

Dortmund

, 19.06.2020 / Lesedauer: 3 min

Das hatte wohl niemand erwartet: der ums Überleben kämpfende Handelsriese Galeria Karstadt Kaufhof will in Dortmund gleich zwei Häuser schließen.

„Ich bin wirklich platt. Das ist ein Hammer, für die City ist das eine Katastrophe.“ Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland, zeigt sich bestürzt über die Streichliste des Warenhaus-Konzerns. Beim Karstadt-Haupthaus ergebe das überhaupt keinen Sinn, schimpft Schäfer. Das Haus sei vor der Coronakrise gut frequentiert gewesen. Zudem sei das Gebäude zuletzt renoviert worden.

„Die Entscheidung ist für mich nicht nachvollziehbar“, sagt Thomas Schäfer. Sollte es tatsächlich zum Aus kommen, könnten nach dem Auszug der Mayerschen aus ihrem Gebäude drei große Immobilien mitten in der City leerstehen. „Das darf auf keinen Fall passieren“, warnt Schäfer. „Wir müssen schauen, ob wir jetzt etwas auf den Weg bringen können“, regte Schäfer ein gemeinsames Vorgehen von städtischer Wirtschaftsförderung, IHK, Handelsverband und weiteren Akteuren an.

Ein Sechstel der Verkaufsfläche in der City

Ungläubig und fragend reagiert der Cityring-Vorsitzende Dirk Rutenhofer: „Das ist ein Schlag ins Gesicht unserer Stadt und auf den ersten Blick total unverständlich. Ich würde gerne die Unternehmensleitung dazu hören. Vielleicht wird es ja verständlich, wenn man uns wissen lässt, was zu dieser Entscheidung geführt hat.“

Er vermutet ein „letztes Verhandlungsbrecheisen“ und hofft, dass zumindest ein Haus gerettet werden kann. Er äußert auch sein Mitgefühl für die 350 Beschäftigten. „Für sie ist das entsetzlich, sie haben jahrelang Zugeständnisse gemacht“, so Dirk Rutenhofer.

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Großer Betroffenheit löste die Schließungsnachricht bei der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund aus. „Sollte sich das bewahrheiten, wäre dies ein schwerer Rückschlag für die Dortmunder City als Handelsmetropole Westfalens“, sagt Ulf Wollrath, der IHK-Geschäftsführer Handel, Dienstleistungen und Gründungen.

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Er zeigt auf, welche Tragweite die Schließung von Karstadt und Kaufhof am Westenhellweg hätte: „Allein ein Blick auf die Verkaufsflächen der beiden Häuser zeigt ihre Bedeutung: Mit zusammen 33.000 Quadratmetern Verkaufsfläche machen sie knapp ein Sechstel der gesamten Verkaufsfläche der City aus.“

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