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Karstadt Kaufhof: Die Drohkulisse für Dortmund steht
Kommentar
Mit der Ankündigung, gleich beide Häuser am Westenhellweg zu schließen, baut Galeria Karstadt Kaufhof eine gewaltige Drohkulisse auf. Unser Autor sieht zwei Gründe.
Der 19. Juni 2020 könnte als Schwarzer Freitag in die Geschichte der Stadt eingehen. Als der Tag, an dem die früher (vor allem unter dem Namen Althoff) so schöne Karstadt-Kaufhof-Kaufhaus-Kultur in Dortmund beerdigt wurde.
Keine Frage, der Schock über die Streichliste des schon lange taumelnden Handelsriesen sitzt tief. Genauso soll es aber wohl auch sein. Im Überlebenskampf baute die Unternehmensführung von Galeria Karstadt Kaufhof eine Drohkulisse auf, die zwei Zwecken dient:
- dem Erreichen einer größtmöglichen finanziellen Unterstützung von außen - etwa von Städten, Vermietern, Beschäftigten.
- dem Ablenken vom eigenen jahrelangen Versagen. Wenn die Schrumpfung am Ende geringer ausfällt als jetzt angekündigt, kann man sich damit noch brüsten - und muss nicht mehr erklären, warum man nicht längst in ein zukunftsweisendes Handelskonzept investiert hat.
Kurzum: Dass wirklich zwei Häuser geschlossen werden, ist längst keine beschlossene Sache. Mindestens eine Immobilie allerdings wird wohl neu entwickelt werden müssen. Erinnern wir uns: Schon bei der Fusion von Karstadt und Galeria Kaufhof herrschte in Dortmund bei vielen die Meinung vor, dass für zwei Häuser dieser Art der Bedarf nicht da sei.
Nach mehreren Stationen in Redaktionen rund um Dortmund bin ich seit dem 1. Juni 2015 in der Stadtredaktion Dortmund tätig. Als gebürtigem Dortmunder liegt mir die Stadt am Herzen. Hier interessieren mich nicht nur der Fußball, sondern auch die Kultur und die Wirtschaft. Seit dem 1. April 2020 arbeite ich in der Stadtredaktion als Wirtschaftsredakteur. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport: Laufen, Mountainbike-Fahren, Tischtennis, Badminton. Außerdem bin ich Jazz-Fan, höre aber gerne auch Rockmusik (Springsteen, Clapton, Santana etc.).
