JGA schlägt sich erst untereinander - und dann die Polizei

Prügeleien am Hauptbahnhof Dortmund

An diesen Junggesellenabschied werden sich die Teilnehmer noch lange erinnern - und das nicht im Guten. Die jungen Männer lieferten sich am Dortmunder Hauptbahnhof eine Schlägerei untereinander. Als die Polizei dazwischenging, wurden die Beamten zum Ziel. Es blieb nicht der einzige Vorfall.

DORTMUND

01.04.2018, 16:42 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Schlägerei innerhalb des Junggesellenabschieds spielte sich am Taxistand des Dortmunder Hauptbahnhofs ab.

Die Schlägerei innerhalb des Junggesellenabschieds spielte sich am Taxistand des Dortmunder Hauptbahnhofs ab. © Stephan Schütze (Archivbild)

Gegen 17 Uhr am Samstagabend wurde die Bundespolizei zu einer größeren Schlägerei am Taxistand des Dortmunder Hauptbahnhofs gerufen. Sicherheitsdienstmitarbeiter der Bahn hatten die Gruppe bereits getrennt. Einige Streithähne waren zudem geflüchtet.

Es stellte sich heraus, dass die Gruppe eigentlich gemeinsam auf einem Junggesellenabschied in der Stadt war. Warum die Teilnehmer sich angefangen hatten zu schlagen, ist noch nicht klar. Klar war nur, dass davor einiges an Alkohol geflossen war.

Betrunkener versuchte, Bundespolizisten zu rammen

„Da jeglicher Versuch scheiterte, den Sachverhalt vor Ort zu klären und sich zudem einige Personen weigerten ihre Identität preis zu geben, sollten drei Personen (27/27/28) zur Wache gebracht werden“, schreibt die Bundespolizei in einer Pressemitteilung.

Damit waren die drei Männer jedoch überhaupt nicht einverstanden. „Auf dem Weg zur Wache taten sich der 27-jähriger Mann aus Bünde (1,3 Promille) und ein 28-jähriger Mann aus Kirchlengern (1,9 Promille) als besonders aggressiv und gewaltbereit hervor“, schreibt die Bundespolizei.

Sie stemmten sich gegen die Laufrichtung, versuchten sich loszureißen, beleidigten und bedrohten die Bundespolizisten ("Ich fick dich Bulle", "Ich mach dich platt", "Wenn ich dich alleine erwische, bist du dran"). Zudem versuchte der Mann aus Bünde seinen "Leidensgenossen" zu befreien, indem er einen Bundespolizisten beiseite "rammte". Daraufhin wurde er überwältigt und gefesselt zur Wache gebracht.

27-Jähriger besudelt Bundespolizisten mit Blut

Ein weiterer Mann aus Bünde (27) wollte gleich beide festgenommenen Personen befreien, indem er versuchte diese loszureißen. Auch er wurde überwältigt und zur Wache gebracht.

Während der Durchsuchung ging der 27-Jährige mit Schlägen und Tritten auf einen Bundespolizisten los. Dabei wurde dieser mit dem Blut des Angreifers "besudelt". Seine Verletzungen hatte er sich zuvor bei der Auseinandersetzung am Taxistand zugezogen. 

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Gegen das "Junggesellenabschiedstrio" leitete die Bundespolizei ein Strafverfahren wegen Widerstands und Gefangenenbefreiung ein. Zudem wurde der 28-Jährige wegen seiner anhaltenden Aggressivität in eine Zelle gesteckt.

Wilde Prügelei im McDonald's

Es sollte nicht die einzige Schlägerei des Wochenendes am Hauptbahnhof bleiben. Am Ostersonntag kam es gegen 6.30 Uhr in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bundespolizeiwache zu einer wilden Prügelei zwischen mehreren Besuchern des McDonald's.

Ein Dortmunder Brüderpaar (30,35) war mit einem 20-jährigen Mann aus Geseke aneinandergeraten. Nach Zeugenaussagen soll der 20-Jährige den 35-jährigen Dortmunder zuvor beleidigt haben.

Brüderpaar trat auf 20-Jährigen ein

Daraus soll sich laut Bundespolizei dann eine Schlägerei mit teilweise bis zu 15 Personen entwickelt haben. Im Verlaufe der körperlichen Auseinandersetzung soll das Brüderpaar auf den 20-Jährigen gemeinschaftlich eingeschlagen haben. Dieser wurde dadurch leicht verletzt.

Einsatzkräfte der Bundespolizei nahmen den 20-Jährigen und seine beiden Kontrahenten mit zur Wache. Dort erklärte der Bruder des 36-Jährigen, dass dieser Kokain genommen und Alkohol getrunken hätte. Weil sich der hoch aggressive Mann auch in der Wache nicht beruhigte, kam er später in eine Zelle.

Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung

Wie genau sich der Sachverhalt tatsächlich abspielte, müssen die weiteren Ermittlungen und eine Auswertung der Videoaufzeichnungen aus dem Schnellrestaurant ergeben.

Die Bundespolizei leitete gegen die beiden Dortmunder ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, gegen den Geseker ein Verfahren wegen Beleidigung ein.

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