
© Reinhard Schmitz
Ein Jahr für Genießer: In Hörde war 2021 das Thema Gastronomie ganz weit vorne
Jahresrückblick 2021
Ein Jahr voller spannender Geschichten im Stadtbezirk Hörde geht zu Ende. Welche Themen haben die Menschen besonders interessiert? Ein kleiner Tipp: Es dreht sich einiges um die Körpermitte.
Glaubt man messbaren Werten wie Klickzahlen, dann sind die Leser, die sich für Hörde interessieren, vor allem Genießer und Freunde besonderer Ess-Kultur. Denn Themen aus der Gastronomie des südlichen Dortmunder Stadtbezirkes genossen 2021 eine große Aufmerksamkeit.
Viele Artikel aus diesem Bereich gehören zu den Top-Geschichten des Jahres. Im Juli beispielsweise weckte der portugiesische Gastronom Carlos Couto das Interesse der Leser. Zu diesem Zeitpunkt hatte er Restaurants in Benninghofen, Lünen und Schwerte.
Mitten in der Corona-Krise mit den vielen Einschränkungen – vor allem in der Gastronomie – gab es nun im „Carlos-Imperium“ sensationelle Neuigkeiten. Der Gastronom machte Pläne für weitere Restaurants nach seiner Art in Waltrop und Münster öffentlich.
Damit ist das „Konzept Carlos“ zu einem Franchise geworden – und zwar zu einem ziemlich speziellen. Ein Teil der authentisch portugiesischen Speisen, beispielsweise die beliebten Soßen, entsteht in der jetzigen Haupt-Küche von Carlos Mutter Maria und seiner Ehefrau Carminha im Schwerter Restaurant und wird von dort aus in die anderen Restaurants geliefert.
Sorgen in Syburg: Geht alles den Bach runter?
Doch es haben nicht nur Gastronomie-Geschichten in die Top 10 geschafft. Überrascht waren viele Leser im August von dem Notruf aus Syburg: „Hier geht alles den Bach runter.“
Der Hengsteysee, die Burgruine, die Spielbank, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal – Syburg kennt man eigentlich als einen der schönsten Stadtteile Dortmunds.
Zumindest als Besucher. Als Bewohner muss man in Syburg auf einiges verzichten: fußläufig Lebensmittel kaufen, sich auf dem Friedhof auf eine Bank setzen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell mal irgendwo hinfahren. Das alles ist dort nicht möglich.

Pascal Sürig (l.) und Yannick Kastner sind das Dreamteam für ein neues Edel-Restaurant am Phoenix-See. Zunächst zaubern sie im Bistro „West“. © Susanne Riese
Diese Probleme, unter denen vor allem Senioren leiden, haben offenbar viele Menschen bewegt. So wurde der Bericht aus Syburg zum zweitmeist geklickten Artikel aus dem Stadtbezirk Hörde.
Genießen auf Phoenix West und am Phoenix-See
Auf Platz drei haben sich wieder die Genießer durchgesetzt. Und es wird deutlich: Den Lesern ist nicht nur wichtig, was sie essen, sondern auch, wer es ihnen kocht. Und so landete die Ankündigung, dass der Schwerter Spitzenkoch Pascal Sürig ins „West Bistro & Bar“ auf Phoenix West wechselt, auf dem Treppchen.
Die Gastronomen Thorben Zitt und Ben Blume betreiben mit „Das Hoesch“ und dem „West Bistro & Bar“ gleich zwei erfolgreiche Gastronomien in Hörde. Und am Phoenix-See entsteht bereits mit dem „Werk4“ das nächste Projekt.
Als die beiden ankündigten, dass Pascal Sürig ins „West“ kommen würde, wurde auch bekannt, dass er, wenn es soweit ist, im „Werk 4“ kochen würde. Diese Nachrichten waren ein Fest für die Liebhaber guten Essens in ganz Dortmund.
Kulinarisches Zentrum: Zutaten zum selbst kochen
Und weil Essen gehen das eine ist, selbst kochen aber das andere, hat es ein weiterer Genießer-Artikel in die Top 10 geschafft. Die Bekanntgabe des Plans der Familie Overkamp mit dem gleichnamigen Hotel und Restaurant zwischen Holzen und Wichlinghofen, ein neues Zentrum für ihr kulinarisches Angebot zu bauen, begeisterte viele Leser.
Im Erdgeschoss soll nach der Vollendung alles angeboten, was den Experten für gutes Essen und regionale Lebensmittel am Herzen liegt: frisches Obst und Gemüse von Höfen der Umgebung, besondere Öle und Essig, Kräuter, Gewürze und Vieles mehr.
Einer der Verkaufsräume soll gleichzeitig eine Kochwerkstatt sein. An einer Mittelinsel mit mehreren Kochblöcken könnten Seminare, Kochkurse, Produktvorstellungen und Verkostungen stattfinden. Da ist schon die Vorfreude ein Genuss.
Flut in Wellinghofen – ein Thema, das bewegt
Artikel wie der über die Probleme im Ortsteil Syburg beweisen, dass die Leser, die sich für den Stadtbezirk Hörde interessieren, nicht nur schöne Themen beschäftigen.
Das bundesweit bestimmende Thema des Jahres war neben der Bundestagswahl das Juli-Hochwasser. In den Flusstälern im Südwesten Deutschlands gab es viele Tote und zahlreiche Menschen verloren große Teile ihres Besitzes.

Das Wasser der Juli-Flut breitete sich im gesamten Freibad Wellinghofen aus. © Sportwelt Dortmund
In Dortmund war das Unwetter wesentlich weniger folgenreich, auch wenn die Wassermassen vor allem den Dortmunder Süden erreichten. Doch die Bilder, die bei der Überschwemmung des Freibads Wellinghofen entstanden, waren extrem genug.
Die Becken waren unter der Überflutung nicht mehr zu erkennen, das Bad musste wochenlang schließen. Ein Thema, das Hörde bewegte.
Dauerthema: Parken am Phoenix-See
Neben einzelnen Artikeln, die 2021 viel Aufmerksamkeit bekommen haben, gibt es auch immer wieder Dauerthemen, mit denen die Redaktion sich aufgrund ihrer Wichtigkeit, Brisanz oder Tragweite häufig beschäftigt. Das Dauerthema in Hörde war im vergangenen Jahr die Parkplatz-Situation am Phoenix-See.
Der See ist nicht nur Ausflugsziel, sondern auch eine gute Adresse. Renommierte Restaurants, Arzt-Praxen und natürlich der See selbst – sie alle locken viele Menschen, Besucher wie Arbeitnehmer, und damit zahlreiche Autos an.

Rund um den Phoenix-See sind die Park-Probleme noch nicht gelöst. © Blossey
Und die müssen irgendwo abgestellt werden. Weil viele Autofahrer gar nicht einsehen, für das Parken Geld zu bezahlen, parken sie lieber vor den Häusern der Anwohner. Dieser Streit schwelt seit Monaten und konnte bislang auch mit Parkkonzepten noch nicht gelöst werden. Dieses Thema könnte uns somit auch 2022 weiter begleiten.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
