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Beschäftigte am Phoenix-See parken alles zu – auch im „alten“ Hörde
Parkdruck am Phoenix-See
Das Parken rund um den Phoenix-See ist seit Ewigkeiten ein großes Thema. Die neuen See-Anwohner beklagen die Zustände. Jetzt melden sich die Bewohner des „alten“ Hördes und protestieren.
Parkhäuser, Bewirtschaftung von Stellplätzen an den Straßen und Anwohnerparkzonen konnten bislang die Parkplatzsituation rund um den Phoenix-See nicht wirklich entspannen.
Nicht nur die Besucher des beliebten Ausflugsziels, der Gastronomie und der zahlreichen Arztpraxen am Hafenbecken sind verantwortlich für Parkprobleme, es sind auch die viele Arbeitsplätze, die mittlerweile im Quartier entstanden sind. Die Beschäftigten aus Büros, Praxen, Kanzleien und Dienstleistern umkreisen den See auf der Suche nach kostenfreien Parkmöglichkeiten.
Das macht die Lage auch im älteren Teil Hördes zunehmend angespannt. Anwohner berichteten in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) am 7. Dezember (Dienstag) von katastrophalen Zuständen. „Die Verkehrssituation wird immer schwieriger“, erzählte eine Frau aus der II. Bickestraße, einer Sackgasse südlich der Hermannstraße.
Wohnqualität leidet unter dem Parkdruck im Viertel
Am Wochenende parkten dort die Autos von Besuchern, an Wochentagen die der Arbeitnehmer vom Phoenix-See oder derjenigen, die die Straße als Park-and-Ride Fläche nutzten. „Im Sommer wurde dort ein Kind angefahren“, schildert die Betroffene. „Die Lebensqualität leidet und die Wohnqualität hat abgenommen.“

Auch die Hermannstraße und ihre Seitenstraßen sollen in das Parkraumkonzept für den Phoenix-See einbezogen werden. © Felix Guth (A)
Die Hörder Politiker nahmen die Klagen zum Anlass, einmal mehr über das Parkraumkonzept Phoenix-See zu diskutieren. Ein Thema war die Tatsache, dass die vor knapp einem Jahr beschlossenen Maßnahmen offenbar noch nicht umgesetzt sind. „Das ist sehr unbefriedigend“, sagte Klaus Tillmann (Bündnis90/Grüne), stellvertretender Bezirksbürgermeister.
Er schlug vor, die alten, etwas vom See entfernt liegenden Straßen mit in das Verkehrskonzept einzubeziehen. „Auch die Hermannstraße und die südlichen Zuläufer. Die Anwohner dort haben keine Chance, irgendwo einen Parkplatz zu finden.“
Werner Sauerländer (SPD) und Steffen Kästner (FDP) erinnerten daran, dass das Parkraumkonzept ohnehin nach einem Jahr noch einmal auf den Prüfstand sollte. Wobei nicht ganz klar wurde, welche Punkte des Konzepts nach den hitzigen Debatten damals nun bereits realisiert wurden. Vom Konzept übriggeblieben seien eigentlich nur die Anwohnerparkplätze an der Weingartenstraße, erinnerte Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock (CDU).
Überarbeitetes Konzept soll alle Bereiche einbeziehen
„Wenn nichts umgesetzt ist, macht es keinen Sinn darüber nachzudenken“, meinte Dr. Thomas Goll (CDU). „Wir sollten das zum Anlass nehmen, gleich über einen großen Wurf nachzudenken.“
Andere konnten sich erinnern, dass auch die Zeiten und die Stundenzahl für die kostenpflichtigen Parkplätze angepasst wurden. Jedenfalls habe man die Straßen auf der Nordseite des Sees im Konzept berücksichtigt, die auf der Südseite aber nicht, so Werner Sauerländer. „Die Hermannstraße war nicht mit drin.“
Mit einer Nachfrage an die Verwaltung wollen sich die Hörder Politiker nun Gewissheit verschaffen über den Stand der Umsetzung. Gleichzeitig fordern sie dazu auf, die Hermannstraße und ihre Seitenstraßen auf der See-abgewandten Seite in die Betrachtung einzubeziehen.
Dann könnte auch in der II. Bickestraße über Anwohnerparkplätze diskutiert werden.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
