
© Oliver Volmerich/ RN-Archiv
In der Dortmunder Nordstadt entsteht ein Container-Dorf
Schulen
Ein kleines Container-Dorf entsteht derzeit in der Dortmunder Nordstadt. Die Stadt Dortmund will damit ein dringendes Problem lösen - wenn auch zunächst mit einem Provisorium.
Es wirkt fast wie ein kleines Container-Dorf, das auf dem Grundstück an der Burgholzstraße entsteht. Dort, wo im vergangenen Jahr ein zuletzt von der Anne-Frank-Gesamtschule genutztes altes Schulgebäude abgerissen worden war, entsteht jetzt neuer Schulraum - wenn auch erst einmal nur provisorisch.
Es ist eines der ersten Teilstücke eines großen Umzugspuzzles, in das fast alle Grundschulen in der Nordstadt einbezogen sind. Denn die Raumnot ist dort angesichts steigender Kinderzahlen groß. Einige Erstklässler aus der Nordstadt müssen deshalb bald sogar mit Bussen zu Schulen in anderen Stadtbezirken gefahren werden.
Doch der Ausbau läuft an. Am Sunderweg entsteht ein Neubau für die Lessing-Grundschule. An der Burgholzstraße sollen gleich zwei neue Schulen entstehen. Das Containerdorf ist gewissermaßen ein Vorbote. Denn es wird zum Übergangsdomizil für die benachbarte Libellen-Grundschule, die ebenfalls erweitert werden soll.
„Die Libellen-Grundschule wird im Laufe des Jahres um ein Geschoss aufgestockt und ist dann dauerhaft vierzügig“, erklärt Stadtsprecher Michael Meinders. Das heißt, es gibt vier Klassen pro Jahrgang. Aktuell werden deshalb schon seit mehren Jahren bestehende Container - in der Sprache der Stadt heißen sie „mobile Raumeinheiten“ - hinter der Sporthalle an der Burgholzstraße genutzt.
Libellen-Grundschule wird aufgestockt
Die jetzt geplante Aufstockung des bestehenden Schulgebäudes ist bei laufendem Schulbetrieb nicht möglich. Deshalb entsteht ersatzweise das Containerdorf. „Die ‚Libelle‘ wird nach Fertigstellung der mobilen Raumeinheiten dort einziehen und kann dann Ende dieses Jahres in das aufgestockte Gebäude zurückkehren“, erklärt Meinders. Auch das bestehende Schulgebäude wird umgebaut, um in veränderten Räumen ein modernes pädagogisches Konzept umsetzen zu können.

Die Baustelle für das Containerdorf liegt gleich neben der Libellen-Grundschule (im Hintergrund), die bald aufgestockt werden soll. © Oliver Volmerich
„Die mobilen Raumeinheiten sind also nur eine Zwischennutzung des Grundstücks, um schnellstmöglich den Schulraum der Libellen-GS bereitzustellen, während parallel die Planungen für die Neubauten laufen“, betont der Stadtsprecher.
Wenn die Libellen-Grundschule aufgestockt ist, werden die Container wieder abgebaut. Dann kann mit den Neubauten für die beiden neuen Schulen auf dem Grundstück an der Burgholzstraße begonnen werden. Entstehen sollen hier eine weitere vierzügige Grundschule und ein Gebäude, das zunächst als Interimsstandort für andere Nordstadt-Grundschulen genutzt wird.
Neue Schulen und Sporthallen
Außerdem ist auf der Fläche Platz für eine neue Kita und ein Lagergebäude für die Stadtteilwerkstatt. Alles soll nach aktuellem Planungsstand zum Jahresende 2025 fertiggestellt sein, berichtet Meinders.

Auf der frisch geräumten Grabelandfläche an der Burgholzstraße/Ecke Eisenstraße werden zwei neue Dreifach-Sporthallen gebaut. © Oliver Volmerich
In die Interimsschule wird zunächst die Nordmarkt-Grundschule einziehen, die am eigenen Standort einen Neubau erhält. Im Anschluss soll dann die Kielhorn-Förderschule, bislang beheimatet an der Flurstraße im Borsigplatz-Viertel, dauerhaft den Neubau an der Burgholzstraße beziehen.
Gebaut wird aber auch auf der gegenüberliegenden östlichen Seite der Burgholzstraße, wo das zuletzt als Grabeland genutzte Gelände frisch gerodet ist. Dort werden ab Mitte dieses Jahres zwei neue Dreifachsporthallen gebaut, kündigt Meinders an. „Die Fertigstellung ist für das 3. Quartal 2023 geplant“, erklärt der Stadtsprecher. „Die Sporthallen werden dann bereits als Ausweichsporthallen für die Diesterweg-Grundschule benötigt.“
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
