
© Oliver Volmerich
Mit Bauarbeiten am Sunderweg beginnt das Schulausbau-Programm in der Nordstadt
Neue Grundschule
Das Bauschild steht schon etwas länger. Seit Montag (24.2.) wird nun kräftig gebaggert auf dem Grundstück am Sunderweg. Hier entsteht eine neue Schule, um die es im Vorfeld Diskussionen gab.
Hochbetrieb herrscht seit Montag auf dem Grundstück zwischen Sunderweg und Yorkstraße. Schwertransporter karren Erdreich an, mit dem der Boden für eine neue Schule bereitet wird.

In langen Reihen warten LKW mit Bodenmaterial in der Speestraße auf ihren Einsatz auf der Baustelle. © Oliver Volmerich
Entstehen soll am Rande des Hafenquartiers ein Neubau für die Lessing-Grundschule, deren Altbau an der Gneisenaustraße nicht mehr für den Schulbetrieb geeignet ist. Für Diskussionen im Vorfeld hatten weniger der geplante Umzug und der Standort, sondern vor allem die Dimensionen des Neubaus gesorgt.
Platz für insgesamt zwölf Klassen
Nach Überzeugung der Politiker in der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord hätte er noch eine Nummer größer ausfallen können. Sie hatten sich eine vierzügige Schule, also mit vier Klassen pro Jahrgang, gewünscht. So wie es der Rat im April 2017 beschlossen hatte.
Gebaut wird nun nach einer Änderung des Ratsbeschlusses für drei Klassen pro Jahrgang, also zwölf Klassen insgesamt. Dazu kommen eine integrierte Turnhalle, ein Bereich für den Offenen Ganztag und eine Mensa.

So soll der Neubau der Lessing-Grundschule nach den Plänen der Stadt Dortmund aussehen. © Stadt Dortmund
Für mehr reicht der Platz auf dem schmalen Grundstück am Sunderweg nicht aus, hatte die Verwaltung argumentiert. Sie hält auch den Bedarf im Quartier mit einer dreizügigen Schule für gedeckt.
In der Politik gab und gibt es daran Zweifel, zumal allgemein Engpässe an den Grundschulen in der Nordstadt beklagt werden und die Schülerzahlen seit Jahren steigen.
Deshalb gibt es ein großangelegtes Schul-Ausbauprogramm für die Nordstadt. Der Neubau der Lessing-Grundschule ist dabei ein erster Baustein, auch wenn es nur um einen Ersatzneubau geht. Das alte Gebäude an der Gneisenaustraße wird aufgegeben und künftig anderweitig genutzt.

Das alte Gebäude der Lessing-Grundschule an der Gneisenaustraße wird durch den Neubau ersetzt. © Oliver Volmerich
Zwei neue Grundschulen sollen in den nächsten Jahren an der Burgholzstraße und im Borsiglatz-Quartier entstehen. Die meisten anderen Nordstadt-Grundschulen werden ausgebaut. Dazu wird an der Burgholzstraße ein Schulgebäude entstehen. Es wird im Wechsel von ausgelagerten Grundschulen genutzt, die währenddessen umgebaut werden.
Finanzierung über „Gute Schule 2020“
Wichtige Hilfe leistet das Landes-Förderprogramm „Gute Schule 2020“, das auch zur Finanzierung des Neubaus für die Lessing-Grundschule beiträgt. Die Investitionskosten dafür werden mit 21 Millionen Euro beziffert. Das sind deutlich mehr als vom Rat im Sommer 2017 beschlossen. Damals waren die Kosten auf 9,5 Millionen Euro geschätzt worden.
Auch mit der avisierten Fertigstellung im Jahr 2021 wird es nichts. Nach aktuellem Zeitplan soll nach der Vorbereitung des Baugrunds im Sommer mit dem Bau begonnen werden.
Einzug nicht vor 2023
Die Fertigstellung ist für Ende 2022 angekündigt. Das heißt, dass frühestens zum zweiten Schulhalbjahr 22/23 oder zum Schuljahreswechsel im Sommer 2023 der Schulbetrieb starten kann.
Behinderungen durch Bauarbeiten
- Die aktuell laufenden Bauarbeiten führen im Umfeld zu Verkehrsbehinderungen, zurzeit vor allem durch den Schwerlastverkehr in der Speestraße. Dort liegt die Baustellenzufahrt.
- Mit Beginn der Rohbauarbeiten im Juni müssen dann Teile der Fichtestraße und der Landwehrstraße gesperrt werden.
- Die Anwohner im Hafenviertel sind darüber bereits mit Info-Flyern informiert worden.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
