
© Oliver Schaper (A)
Stadt macht Tempo beim Umzugsreigen der Nordstadt-Schulen
Schul-Programm
Viel Geld will die Stadt in Neubauten und Erweiterungen von Schulen in der Nordstadt investieren. Die Politik wünschte sich dabei aber mehr Tempo. Und dieser Wunsch wurde jetzt erhört.
Ein regelrechtes Umzugskarussell plant die Stadt, um vor allem dringend benötigte Plätze an Grundschulen in der Nordstadt zu schaffen. Und das wird nun deutlich mit Schwung versehen. Statt bis 2031 soll das Schulerneuerungsprogramm jetzt bis 2026 abgeschlossen werden – also fünf Jahre schneller als zunächst geplant.

Der Abriss des zuletzt von der Anne-Frank-Gesamtschule genutzten Gebäudes an der Burgholzstraße steht kurz bevor. © Dieter Menne (A)
Ganz am Anfang steht nach wie vor der Abriss der ehemaligen Anne-Frank-Gesamtschule beziehungsweise des früheren Brüder-Krankenhauses an der Burgholzstraße.
Hier sollen neben einer neuen Sporthalle eine neue Grundschule und ein weiterer Schulkomplex entstehen, der dann als Übergangsstandort für verschiedene Schulen dienen soll. Denn mehrere Nordstadt-Schulen sollen erweitert oder sogar ganz neu gebaut werden und dazu vorübergehend an die Burgholzstraße umziehen.
Übergangsquartier im Union-Viertel
Weil das viel Zeit in Anspruch nimmt, hat die Verwaltung jetzt aber zwei weitere Ausweichquartiere ins Visier genommen. Einer ist die bisherige Lessing-Grundschule am Hafen, die ab 2020 einen Neubau am Sunderweg bekommt.
Ein weiteres Ausweichquartier liegt außerhalb der Nordstadt: Die Stadt will die alte Elsa-Brandström-Schule an der Langen Straße im Unionviertel, die zuletzt von der Tremonia-Förderschule genutzt wurde, als Übergangsstandort nutzen.
Hier soll zunächst die Grundschule Kleine Kielstraße übergangsweise einziehen. Sie muss dann nicht mehr warten, bis sie – nach der Nordmarkt-Grundschule – an der Reihe ist, um die Interimsschule an der Burgholzstraße beziehen zu können.
In die frei werdende Lessing-Grundschule kann nach Fertigstellung des Neubaus die Oberstufe der Anne-Frank-Gesamtschule einziehen, die momentan die Räume der ehemaligen Vincke-Grundschule an der Carl-Holtschneider-Straße nutzt.
Realschule bleibt am alten Standort
Eine weitere wesentliche Änderung im Konzept betrifft den Standort Münsterstraße. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Gertrud-Bäumer-Realschule am Ende des Umzugskarussells ihren Standort an der Münsterstraße verlässt. Doch die Schulen an der Münsterstraße - neben der Bäumer-Realschule gibt es hier auch das Helmholtz-Gymnasium - haben selbst den Wunsch geäußert zusammen am alten Standort bleiben zu können.
Deshalb haben die Schulplaner ihr Konzept noch einmal überarbeitet. Reihum sollen nun Neu- und Erweiterungsbauten für die Albrecht-Brinkmann-Grundschule, die Gertrud-Bäumer-Realschule und das Helmholtz-Gymnasium am Standort Schulzentrum entstehen.
Ein Vorteil: Auch die Erweiterung des Helmholtz-Gymnasiums mit Blick auf die neuen G9-Jahrgänge kann schneller realisiert werden. „Alle Maßnahmen am Standort werden bis 2031 abgeschlossen sein“, teilt die Stadt mit.
Platz für Kielhorn-Förderschule
Der Erhalt der Gertrud-Bäumer-Realschule am alten Standort hat aber auch eine weitere Folge: Zum Ende des Umzugsreigens soll in die Interimsschule an der Burgholzstraße dauerhaft die Kielhorn-Förderschule einziehen.
Auf dem ehemaligen Grundstück der Kielhorn-Förderschule nahe des Borsigplatzes wird dann wiederum die benachbarte Oesterholz-Grundschule neu entstehen.
Der Oesterholz-Grundschule bleibt so der Umzug in ein Interimsquartier erspart, weil sie direkt in einen Neubau einziehen kann. Das alte Grundstück der Oesterholz-Grundschule wird dann für eine neue Kita reserviert. Auch in diesem Bereich ist der Bedarf in der Nordstadt bekanntlich besonders groß.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
