Immobilienmarkt
In Dortmund: Manch Wohnjuwel erweist sich als überteuerte Bruchbude
Der Immobilienmarkt im Dortmunder Westen wirbt gerade mit vielen Juwelen, Platzwundern und verwunschenen Märchenschlössern. Guckt man sich manch ein Haus näher an, verlieren viele Juwelen aber an Glanz.
Wollen Sie ein „Wohnjuwel“ erwerben? Oder sich gar ein „Platzwunder“ sichern? Wenn Sie möchten, können Sie auch ein Haus aus dem „Dornröschenschlaf“ erwecken oder „Wohnqualität für Anspruchsvolle“ kaufen. Solche und andere „Einzigartige Liegenschaften“ machen gerade den Häusermarkt im Dortmunder Westen offenbar zu einem El Dorado für Menschen, die eine Immobilie suchen.
Da warten „liebevoll gepflegte Südgrundstücke“ auf „anspruchsvolle Gartenfans“, werden „lichtdurchflutete, großzügig gestaltete Wohn/-Essbereiche“ offeriert, in denen man „Einrichtungswünschen freien Lauf lassen“ und einen „persönlichen Wohlfühlort für die ganze Familie schaffen“ kann.
Quadratmeterpreis von immerhin 3300 Euro
Und all das in einem Reihenhaus auf unfassbar üppigen 111 Quadratmetern Wohnfläche und 205 Quadratmetern Grundstück. Oder, noch opulenter, in einem „soliden Reihenmittelhaus“ mit gerade einmal 82 Quadratmetern Wohnfläche für schlappe 269.000 Euro, also einem Preis von fast 3300 Euro je Quadratmeter.
Die Grundstücksmakler und Privatverkäufer sind derzeit wohl unter Druck, in einem Markt mit immens hohen Preisen und einem gleichzeitig immer stärker anziehenden Immobilienzins – derzeit sind schon 2,6 Prozent Zinsen bei 10 Jahren Laufzeit keine Seltenheit mehr – die wenigen vorhandenen Häuser an den Bauherrn oder die Bauherrin zu bringen.
„Ausreichend Platz für eine Sofalandschaft“
Wenn man sich dann allerdings manchmal genauer anguckt, was da im Dornröschenschlaf liegt oder als Wohnjuwel gepriesen wird, kommen dem unabhängigen Betrachter arge Zweifel, ob die blumige Sprache nicht mit manchem Verkäufer durchgegangen ist. Dass ein „exklusives Reihenmittelhaus“ für nur 579.000 Euro tatsächlich „ausreichend Platz für eine Sofalandschaft“ bietet, wirkt dagegen fast noch humorvoll akzentuiert.
Allerdings: Wenn man sieht, dass manche dieser versteckten Juwelen dann aber auch noch mit Energieeffizienzklasse H daher kommen, also heutigen Maßstäben nach als komplett ungedämmt eingeordnet werden, sind Preise von zum Teil über 300.000 Euro kaum zu rechtfertigen. Da hört der Humor schlagartig auf.
Gefährlich ohne Energieeffizienzklasse
Erst recht aufmerksam werden muss man allerdings, wenn in diesen Tagen in einer Immobilien-Anzeige gar nicht erst die Energieeffizienzklasse angegeben wird. in Zeiten massiv steigender Energiepreise am Gas- und Strommarkt müssen da alle Warnleuchten bei Hausinteressenten angehen.
Der Markt ist auch im Dortmunder Westen nicht einfach, als Interessent muss man aber gehörig aufpassen, hier keinen völlig überzogenen Vorstellungen von Hausbesitzern und Maklern aufzusitzen.
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