
Der Sanierungsstau an der Immobilie ist groß. Doch noch ist nicht klar, ob und wann ein neuer Investor das Denkmal übernimmt. © Beate Dönnewald
Zu früh gefreut: Dortmunder Problemhaus bleibt vorerst ein Schandfleck
Stadt rudert zurück
Das Tauziehen um eine von Dortmunds Problem-Immobilien ist doch noch nicht beendet. Ihre Mitteilung, dass der aktuelle Eigentümer das Gebäude verkaufen will, korrigiert die Stadt nun.
Seit Jahren verfällt ein denkmalgeschütztes Haus in Dortmund. Der kollektive Unmut über den „Schandfleck“ ist groß. Nun keimte neue Hoffnung auf: Denn in einem Schreiben der Unteren Denkmalbehörde (UDB) verkündet Stadtrat Ludger Wilde, dass der Eigentümer bereit sei, das denkmalgeschützte Haus an der Kreuzung Provinzialstraße / Limbecker Straße / Harpener Hellweg in Lütgendortmund zu verkaufen.
Konkret heißt es in der Mitteilung an die Bezirksvertretung (BV) Lütgendortmund: „In einem Telefonat hierzu teilte der heutige Eigentümer der UDB mit, dass er das Gebäude veräußern will.“ Damit ergebe sich die Chance, so Wilde, dass eine neue Eigentümerin oder ein neuer Eigentümer „eine Nutzung in das Gebäude einbringt, die dem Gebäude und seiner prädestinierten Lage im städtischen Raum gerecht wird.“
Missverständliche Formulierung
Doch lange freuen konnten sich die Politiker über diese Nachricht nicht. Denn Bezirksbürgermeister Heiko Brankamp (SPD) hielt in der Mai-Sitzung eine Hiobsbotschaft bereit: „Die Eigentümer dieses Gebäudes wollen nicht verkaufen.“
Wie kann es zu solch gegensätzlichen Aussagen kommen? Auf Anfrage räumte Stadtsprecher Christian Schön eine missverständliche Formulierung ein. Er schreibt, dass der Eigentümer Mitte März telefonisch lediglich signalisiert habe, „dass er bereit sei, mit der Denkmalbehörde Gespräche über einen Verkauf zu führen.“ Dazu sei es bislang nicht gekommen.
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
