Der Labrador-Rüde wurde am Donnerstagabend (30.7.) zunächst ins Tierheim nach Dorstfeld gebracht.

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Missverständnis oder Vorsatz? – ausgesetzter Hund aus Tierheim abgeholt

rnRevierpark Wischlingen

Besitzer eines Hundes sollen einfach weggerannt sein, während der Hund im See des Revierparks Wischlingen spielte. Dass der Hund nun aus der Tierheim abgeholt wurde, sorgt für Kritik.

Wischlingen

, 03.08.2020, 14:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist eine Geschichte, die sprachlos macht: Die Besitzer eines Labrador-Rüden sollen ihren Hund am Donnerstagabend (30.7.) im Revierpark Wischlingen ausgesetzt haben. Am Revierparksee leinten sie ihren Vierbeiner ab und entfernten auch das Geschirr.

Als der Hund im tieferen Wasser schwamm, sollen seine Herrchen sich schnellstmöglich vom See entfernt haben. So beschrieben es Passanten, die die Situation beobachtet haben, gegenüber Arche 90.

Nachdem der Hund orientierungslos am Ufer entlang lief und seine Besitzer für die Passanten nicht auffindbar waren, alarmierten sie die Dortmunder Tierschutz-Organisation. Pressesprecherin Gabi Bayer wandte sich umgehend an das Tierheim in Dorstfeld und die Dortmunder Feuerwehr.

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Hund wurde am Freitag wieder abgeholt

Arche 90 selbst habe den Labrador-Rüden nicht aufnehmen können, da alle Pflegestellen derzeit besetzt seien, so Gabi Bayer am Freitag im Gespräch mit der Redaktion.

„Laut Informationen vom Tierschutz-Zentrum Dortmund wurde der Hund am 30. Juli durch die Feuerwehr als Fundtier eingeliefert“, sagt Stadt-Pressesprecher Maximilian Löchter. Doch dort musste der Rüde nicht lange bleiben.

„Da es sich um ein Fundtier handelte und dem Tierschutz-Zentrum zu dem Zeitpunkt keine Hinweise auf das Aussetzen des Tieres vorlagen, wurde der Hund am Freitag (31.7.) gegen Eigentumsnachweis (Chip-Nummer und Impfausweis) an die Halterin zurückgegeben“, erklärt Löchter.

Ein Unding für Thorsten Habel. Der Dortmunder hat auf dem Instagram-Profil mit seiner Assistenzhündin Hanni, die seine Allergie-Schocks frühzeitig erkennt und ihm Medikamente bringt, knapp 6500 Follower.

Bereits am Freitag hatte er sich an die Redaktion gewandt. „Ich überlege schon länger, einen zweiten Hund zu mir zu holen“, sagte er. „Ich würde dem armen Kerl gerne ein gutes Zuhause geben.“ Doch als er das Tierheim am Samstag (1.8.) erreichte, wurde er enttäuscht.

Ordnungsamt prüft, ob Hund ausgesetzt wurde

„Mich haben unzählige Instagram-Nachrichten zu dem Hund erreicht“, sagt Thorsten Habel. „Es sind alle in Sorge, dass der Hund jetzt wieder bei den Besitzern ist. Auch der Tierheim-Mitarbeiter sagte mir, dass er gerne anders gehandelt hätte, aber die Regeln eben so seien.“

Auf Facebook und Instagram stehen die User geschlossen hinter Thorsten Habel und seiner Meinung, dass der Hund ein neues Zuhause braucht. Lediglich eine Userin, laut der der Labrador „Lucky“ heißen und im Nachhinein von seiner Familie gesucht worden sein soll, ist anderer Meinung.

„Das war ein Riesen-Missverständnis“, schreibt sie. Das Ordnungsamt der Stadt Dortmund prüft nun, wie es zu der Situation am Donnerstag kommen konnte und ob der Hund tatsächlich ausgesetzt wurde oder nicht.

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