Hunderte Beschäftigte im Handel streikten in Dortmund

Teilnehmer aus ganz NRW

Amazon, DM und Toys'R'Us sind die führenden Unternehmen in ihren Branchen - sie sind allerdings nicht tarifgebunden. Dagegen wandten sich am Mittwochmittag hunderte Beschäftigte aus ganz NRW bei einer von Verdi organisierten Streik-Aktion: In Dortmund gab es eine Kundgebung und einen Zug durch die Innenstadt.

DORTMUND

, 12.04.2017, 16:24 Uhr / Lesedauer: 1 min
400 bis 500 Beschäftigte aus ganz NRW nahmen an einer Streik-Kundgebung an der Katharinenstraße in Dortmund teil. Daran an schloss sich ein Demo-Zug durch die Innenstadt.

400 bis 500 Beschäftigte aus ganz NRW nahmen an einer Streik-Kundgebung an der Katharinenstraße in Dortmund teil. Daran an schloss sich ein Demo-Zug durch die Innenstadt.

Die Gewerkschaft Verdi hatte für Mittwoch Beschäftigte der Unternehmen Amazon, Esprit, DM, Karstadt Sports und Toys'R'Us aus ganz NRW zum Streik aufgerufen. Die zentrale Kundgebung und ein anschließender Zug durch die Innenstadt fanden in Dortmund statt. Nach Verdi-Angaben nahmen rund 400 bis 500 Beschäftigte teil. Gegen 11 Uhr startete die Kundgebung, rund anderthalb Stunden später war der Demo-Zug beendet. 

Es geht um Bezahlung nach Tarifvertrag

Verdi fordert die genannten Unternehmen auf, einem Anerkennungstarifvertrag mit der Bindung an die Tarifverträge im Einzelhandel zuzustimmen. Sprich: Die Unternehmen sollen ihre Beschäftigten so bezahlen, wie es der Tarifvertrag vorsieht. Silke Zimmer, Verdi-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel, drückte es am Mikrofon bei der Kundgebung an der Katharinenstraße so aus: "Die Unternehmen sollten nicht nach Gutsherrenart, sondern nach Tarifvertrag zahlen." 

Esprit habe am Dienstagabend angeboten, das zu tun. Daher nahmen Esprit-Mitarbeiter nicht an dem Streik teil. Aus Dortmund beteiligt waren die meisten der knapp 85 Beschäftigten von Karstadt Sports. Das Unternehmen ist anders als Karstadt selbst seit 2013 nicht mehr im Tarifvertrag. Wenn es so weitergehe, seien sie und ihre Kollegen von Altersarmut bedroht, sagt Kornelia Selchow-Kersching, Betriebsrats-Vorsitzende bei Karstadt Sports in Dortmund. "Wir sind hier, um dagegen zu kämpfen und die Leute mal wach zu rütteln", sagte sie. 

Zum Vergleich: Eine nach Tarif bezahlte Verkäuferin im Handel erhält rund 15,20 Euro in der Stunde - außertariflich ist bis hinunter zum Mindestlohn von 8,84 Euro alles möglich. 

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