Hier ist am Dienstag Stillstand zu erwarten
Warnstreik im öffentlichen Dienst
Von Bus und Bahn über Müllabfuhr bis Kindergärten – der Warnstreik im öffentlichen Dienst von Kommunen und Bund an diesem Dienstag wird Folgen haben. Letzte Gewissheit gibt es dabei zwar nicht, wir haben aber zumindest die wichtigsten Fragen beantwortet.

Kinder vor einer geschlossenen städtischen Kita in Duisburg (Symbolbild). © DPA
Weitreichende Auswirkungen wird der ganztägige Warnstreik haben, zu dem die Gewerkschaften Verdi und Komba ihre Mitglieder im öffentlichen Dienst für den heutigen Dienstag aufgerufen haben. Damit wollen die Gewerkschafter ihren Forderungen in den aktuellen Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern von Kommunen und Bund Nachdruck verleihen. Wir erklären, was zu erwarten ist.
Welche Bereiche sind betroffen?
Betroffen sind Einrichtungen der Kommune und des Bundes, also von der Stadtverwaltung über ihre Tochtergesellschaften bis zu öffentlich-rechtlichen Kliniken und dem Jobcenter.
Was ist bei Bus und Bahn zu erwarten?
Die Busse und Bahnen der Stadtwerke (DSW21) bleiben den ganzen Tag über im Depot. Der Streik gilt von Betriebsbeginn um 3.30 Uhr bis Betriebsschluss in der Nacht zu Mittwoch gegen 1.30 Uhr. Das heißt, dass auch die Nachtexpress-Fahrten, die in dieser Zeit liegen, betroffen sind. Auch die DSW-Fahrten in die benachbarten Städte wie Castop-Rauxel oder Schwerte fallen aus.
Gibt es Ausnahmen?
Bei DSW21 nicht. Es fahren aber die S-Bahnen und Nahverkehrszüge, sodass es darüber auch Verbindungen in die Stadtteile gibt.
Werden die Mülltonnen geleert?
Graue Restmülltonnen und braune Biotonnen nicht, die gelben Wertstofftonnen und die blauen Papiertonnen schon. Die ausgefallenen Leerungen sollen in den nächsten Tagen nachgeholt werden. Deshalb bittet die EDG darum, den Zugang zu sichern. Betroffen vom Streik sind auch der EDG-Kundenservice, die Recyclinghöfe und die Sperrmüll-Abfuhr. Für Dienstag vereinbarte Termine werden verschoben.
Sind alle 101 städtischen Kindergärten geschlossen?
Wahrscheinlich ja. Diese Information haben zumindest die Eltern der Fabido-Kitas bekommen. Das heißt, dass sie ihren Nachwuchs am Dienstag anderweitig unterbringen müssen. Einen Kita-Notdienst von Fabido gibt es nicht.
Sind die städtischen Ämter erreichbar?
Von der Verwaltung gibt es keine Auskunft, wo und wann es Einschränkungen gibt. Man wisse ja nicht, wie der Streikaufruf befolgt werde. Auf jeden Fall muss man sich auf Einschränkungen etwa bei den Bürgerdiensten einstellen.
Welche Folgen gibt es in den Krankenhäusern?
Aufgerufen zum Streik sind die Beschäftigten des städtischen Klinikums Dortmund, des Klinikums Westfalen mit den Krankenhäusern in Brackel, Lütgendortmund, Lünen-Brambauer und Kamen sowie die LWL-Kliniken. Die Auswirkungen sollen sich aber überall in Grenzen halten. Im Klinikum Dortmund wurden einige aufschiebbare Operationen verlegt. In der Ambulanz müsse man sich eventuell auf längere Wartezeiten einstellen, sagt Arbeitsdirektor Ortwin Schäfer.
Gibt es Einschränkungen bei den Seniorenheimen?
Die Mitarbeiter gingen sehr verantwortungsvoll vor, erklärt der Chef der städtischen Seniorenheime, Martin Kaiser. Er erwartet keine großen Auswirkungen auf den Alltag in den Heimen.
Was ist mit der Sparkasse?
Mehrere Sparkassen-Filialen sind voraussichtlich streikbedingt geschlossen: Universität, Westerfilde, Asseln, Husen-Kurl, Lanstrop, Kreuzviertel, Kaiserstraße, Körne, Märkische Straße, Betenstraße, Unionviertel und Dorstfeld. Die Hauptstelle am Freistuhl soll geöffnet sein.
Gibt es Protestaktionen?
Ja. Die Gewerkschaft Verdi plant eine zentrale Kundgebung, die um 11.30 Uhr auf dem Friedensplatz stattfindet. Für die Teilnehmer gibt es fünf Treffpunkte, die Ausgangspunkt für Demonstrationszüge sind. An der EDG-Zentrale am Sunderweg beginnt die Demo um 9.30 Uhr, bei DEW21 am Günter-Samtlebe-Platz um 9.45 Uhr und beim Klinikum Mitte an der Beurhausstraße um 10.40 Uhr. Unterwegs werden am Cinestar an der Nordseite des Hauptbahnhofs und am Katharinentor weitere Streikende Beschäftigte dazustoßen. Die Mitglieder der Gewerkschaft Komba versammeln sich an der Katharinentreppe.
Sind weitere Streiks zu erwarten?
Das hängt vom Verlauf der Tarifverhandlung ab. Die nächsten Gespräche finden am 15. und 16. April statt.
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