Buchstäblich ins Wasser fiel der vorgesehene Premierentermin für "The Addams Family" am Freitag. Dafür startete das Grusical mit Live-Gesang und schmissigen Tanzeinlagen am Samstag durch. Hier finden Sie unsere Kritik und viele Bilder.
Eindrücke von "Die Addams Family" auf der Naturbühne.
In den 30er Jahren schuf Zeichner Charles Addams eine bizarre Cartoon-Serie für die Zeitschrift „New Yorker“. Erstmals fanden sich seine Figuren 1964 auf US-Bildschirmen, erlebten ihre Auferstehung in den 70ern und in den 90ern gelang ihnen, nun mit lebenden Darstellern, der Sprung auf die Kino-Leinwand.
Andrew Lippa griff den Stoff auf, schrieb als Fortsetzung der Geschichte eine Bühnenfassung, die 2009 in Chicago uraufgeführt wurde. Mit hohem technischem Aufwand setzte Regisseurin Kirstin Cramer die Show nun auf der Naturbühne in Szene. Die erwachsen werdende Tochter Wednesday, von Celine Kutzner dargestellt als aggressives Ebenbild der Serienfigur Abby Sciuto (Navy CIS), verliebt sich in einen normalen Jungen. Bei Harry Potter würde man seine Familie wohl als Muggles bezeichnen. Bruder Pugsley sehnt sich nach allerlei Qualen, die ihm seine Schwester bereitete.
FOTOSTRECKE
Bildergalerie
Die Addams Family - schrecklich und schön
Die Addams Family eroberte am Samstag die Naturbühne. Wir waren bei der Premiere und zeigen die schönsten Bilder des Musicals.
Als Gothic-Frau kommt Mutter Morticia daher, und Vater Gomez beruft sich auf eine morbide Ahnengalerie. Mit weiteren unheimlichen Familienangehörigen bewohnen sie ein verborgenes, lichtloses Friedhofsareal des Central Parks mitten in New York.
Der singende und tanzende Chor der Ahnen wird vom androgynen, den Mond liebenden Onkel Fester auf die Bühne gelassen, begleitet das Zusammentreffen der ungleichen Familien in unwirklicher Beleuchtung mit Knall und Rauch. Wie anders erscheint da Familie Beineke: Heiratskandidat Lucas, Vater Mal und Mutter Alice, hinreißend gespielt von Cramer selbst in Doris Day-Kostüm.
Einfach klasse
Mit allerlei Ungemach versuchen Morticia und ihre Familie die Beinekes zu verschrecken, doch Fester „überzeugt“ die Ahnen davon, dem jungen Paar zu helfen. Das reimende Heimchen Alice, beeinflusst von einem Elixier, deckt in plötzlicher Eruption ihre Eheprobleme auf. Tanzend, singend und auf dem Tisch kniend liefert sie mit Verve einen Showdown. Bei allen Abstrusen Taten und Drohungen gibt’s ein Happy End für alle. Einfach Klasse!
Weitere Aufführungen immer freitags und samstags bis zum 16. September. Der ausgefallene Premierentermin wird am Sonntag (20. August) nachgeholt. Beginn immer um 21 Uhr. Karten für 12 €, auch ermäßigt, unter www.naturbuehne.de' type='' href='http://www.naturbuehne.de
