Gewaltausbruch am Dortmunder Hauptbahnhof

Schläge und Pfefferspray

Ein Mann ohne festen Wohnsitz ist Donnerstag am Dortmunder Hauptbahnhof ausgerastet. Das teilte die Bundespolizei jetzt mit. Der 23-Jährige habe einen Bundespolizisten auf Streife beleidigt - und kurz darauf flogen Fäuste.

DORTMUND

, 24.03.2017, 09:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der 23-Jährige, gebürtiger Dattelner, stellte sich Donnerstagnachmittag "grundlos einer Streife der Bundespolizei in den Weg", so Jürgen Karlisch, Sprecher der Bundespolizei. "Blödmann, dich piss ich an!", habe er gerufen. "Dann zog er seine Sporthose herunter und hantierte an seinem Glied." Danach flüchtete er, noch bevor seine Personalien festgestellt werden konnten.

Der Flüchtende, so schildert es Karlisch, rannte zum Ausgang und legte sich mit einer dort stehenden Personengruppe verbal an. Kurz danach seien die Fäuste geflogen. Ein 16-jähriger Werler wurde dabei im Gesicht verletzt. Mitarbeiter der DB Sicherheit unterbanden weitere Auseinandersetzungen, bevor Einsatzkräfte den 23-Jährigen zu Boden brachten.

Erheblicher Widerstand

Was folgte, war laut Bundespolizei-Sprecher erheblicher Widerstand gegen die Beamten. Ein Bundespolizist sei mit einem Ellenbogenschlag im Gesicht verletzt worden. Nach dem Einsatz von Pfefferspray und einer erheblichen Kraftanstrengung gelang es laut Karlisch dann, den renitenten und offenbar schmerzfreien Mann in die Zelle zu bringen. Anschließend wurden die Personalien des 23-Jährigen festgestellt, der bereits in 22 Fällen polizeilich in Erscheinung getreten ist.

"Die Hoffnung, dass sich die Situation etwas entspannt, verpuffte schnell", so Karlisch. "Der Mann versuchte sich im Gewahrsam selbst zu verletzten, indizierte einen angeblichen Astma-Anfall und gab an, mehrere Persönlichkeiten zu besitzen." Nach Gesprächen mit dem Rettungssanitäter, einem Vertreter des Ordnungsamtes und dem 23-Jährigen selbst  sei die Einlieferung in eine LWL-Klinik vereinbart worden.

Als Bundespolizisten den Mann in die LWL-Klinik fuhren, wurden sie von ihm noch mit dem Tode bedroht, so Karlisch. Gegen den gebürtigen Dattelner seien Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Widerstand und Beleidigung eingeleitet worden.

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