Gefiederter Nachwuchs im Dortmunder Zoo traut sich schon ans Tageslicht
Jungvogel
Erstmals ist im Dortmunder Zoo Ende Juli eine Inkaseeschwalbe geschlüpft, nachdem beide Elternteile das Ei etwa vier Wochen lang bebrütet hatten. Besucher können das Tier schon beobachten.

Die weibliche Inkaseeschwalbe ist der jüngste Nachwuchs im Zoo Dortmund. © Frauke Wichmann
Im Zoo Dortmund freut man sich über Nachwuchs bei den Inkaseeschwalben. Bereits Ende Juli ist im Zoo ein weiblicher Jungvogel geschlüpft.
Der habe die ersten Lebenswochen in einer Brutkiste verbracht, aber unternehme seit einiger Zeit nun auch regelmäßige Ausflüge durch die begehbare Ibis-Voliere, teilt der Zoo mit.
Mit dem Jungvogel leben aktuell sieben Inkaseeschwalben im Zoo Dortmund. Der Zoo hält diese Tierart erst seit Ende 2017, als eine Gruppe der Seevögel für die im vergangenen Jahr neu eröffnete Ibis-Voliere aus dem NaturZoo Rheine nach Dortmund zog. Der Umzug erfolgte in Absprache mit dem Europäischen Zuchtbuch (ESB).
Beheimatet auf den Guanoinseln
Während die Inkaseeschwalben im Zoo Dortmund in eigens für sie angefertigten Holzkisten brüten, nutzen sie in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet auf den Guanoinseln entlang der Pazifikküste von Peru und im nördlichen Chile üblicherweise Felsspalten oder Guanohöhlen. Häufig übernehmen sie dabei aufgegebene Bruthöhlen von Humboldtpinguinen.

Die junge Inkaseeschwalbe mit einem der Elterntiere © Frauke Wichmann
Guano entsteht durch die Einwirkung von Exkrementen der Seeschwalben, Pinguinen und anderer fischfressender Seevögel auf Kalkstein. Metertief in den Guano graben Humboldtpinguine ihre Nisthöhlen. Darin sind die Eier und Küken der Inkaseeschwalben und Humboldtpinguinen sicher vor Räubern wie Truthahngeiern und auch vor Umwelteinflüssen wie Hitze geschützt.
Guano für eine erfolgreiche Brut und Aufzucht von Jungvögeln eine entscheidende Rolle.
Gefährdet durch Überfischung
Durch die Folgen des exzessiven, mittlerweile stark reglementierten Abbaus von Guano für Pflanzendünger stehen der Inkaseeschwalbe weniger geeignete Brutplätze zur Verfügung, so dass die Art in ihren natürlichen Beständen mittlerweile gefährdet ist.
Neben dem Verlust von Guano setzen der Inkaseeschwalbe auch Überfischung und Umweltverschmutzung zu.
Denn die Peruanische Sardelle, die Hauptnahrung der Inkaseeschwalbe, ist weltweit die am stärksten genutzte Fischart, die zu einem großen Teil zu Fischmehl verarbeitet wird, welches dann meist als Futtermittel für Hühner, Schweine und Rinder Verwendung findet. Chile und Peru sind Hauptlieferanten von Fischmehl, Peru ist sogar weltweit größter Produzent.