Auf dem Wall
„Führerschein weg, Ehe annullieren!“ Hochzeitskorso auf dem Wall erregt Gemüter
Ein Hochzeitskorso auf dem Dortmunder Wall emotionalisiert einige Menschen auch noch Tage danach. Wir haben Positionen zum Thema gesammelt.
Es war eine undurchsichtige Situation, die nur wenige Minuten dauerte. Aber das genügte, um eine größere Debatte auszulösen. Eine Hochzeitsgesellschaft hatte am Sonntag (8.5.) zwischen Hauptbahnhof und Dortmunder U zeitweise den Wall in der Innenstadt blockiert.
Das sei ein Ausdruck von Freude – aber auch eine bewusste Provokation, meint der Dortmunder Sozialwissenschaftler Ahmet Toprak. Einige Dortmunderinnen und Dortmunder kritisieren den Hochzeitskorso in sozialen Medien mit teils harschen Worten und auch überzogenen Forderungen. Zugleich gibt es auch einige, denen sich die Aufregung nicht erschließt.
Manche haben kein Verständnis für die Empörung
Ute K. schreibt etwa zur Berichterstattung dieser Redaktion und den Reaktionen darauf: „Ist doch normal in einer Großstadt. Da ist doch immer was los. Also einfach locker bleiben.“ Daniel W. pflichtet ihr bei: „Grad geheiratet , lasst sie doch einen Augenblick tanzen.“ Anja P. ergänzt: „Ist zwar blöd, aber nicht dramatisch. Es gibt Schlimmeres im Leben. Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit.“
Was wiederum die Kritiker nur noch befeuert. „Immer diese absurden Erklärungen und Verharmlosung. Führerschein weg, Geldstrafe und Ehe annullieren lassen“, schreibt Facebook-Nutzerin Tanja R. „Führerscheinentzug und MPU“, heißt es auch in einem anderen Kommentar.
Der Vorfall kann durch die Polizei als „gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr“ bewertet werden. Allerdings nahm die Dortmunder Polizei vor Ort keine Daten auf, da der Hochzeitskorso innerhalb weniger Minuten den Wall bereits wieder verlassen hatte und niemanden mehr anzutreffen war. Weitere Erkenntnisse dazu gab es am Dienstag (10.5.) nicht zu vermelden.
Mehr als „etwas Quatsch“
„Hochzeiten sind toll und etwas Quatsch auch super“, meint Carina T. aus Dortmund. „Aber wer sowas macht, kann seine Hochzeitsfeier gerne im Knast feiern. Einfach mal zwölf Stunden zum Nachdenken schicken“, schreibt sie weiter.
„Staatsverachtung“, nennt ein Twitter-Nutzer das Verhalten der Hochzeitsgesellschaft.
„Muss erst etwas passieren, bis die Leute mal ihren nicht mehr vorhandenen gesunden Menschenverstand wieder benutzen? Das hat nichts mehr mit Tradition zu tun“, schreibt Patrick R..
Askin G. sieht in den Handelnden „Personen, die gerne provozieren und im Zeitalter der sozialen Medien um Anerkennung betteln, indem sie diesen Schrott auch noch posten“.
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