
Ein Hochzeitskorso hat am Sonntag (9.5.) den Dortmunder Wall blockiert. Dafür hat unsere Autorin Jessica Will wenig Verständnis. © Linde/Schwerte
Hochzeitskorso als Straßenblockade: Leichtsinnig, dumm, gefährlich
Meinung
Mitten auf der Straße anhalten, aussteigen und tanzen - das kommt bei Hochzeitskorsos immer wieder mal vor. Im schlimmsten Fall ruiniert dieser Leichtsinn den „schönsten Tag im Leben“ für immer.
Das Wichtigste vorweg: Es ist niemand zu Schaden gekommen. Als am Sonntag mehrere Fahrzeuge eines Hochzeitskorsos den Dortmunder Wall blockiert haben, waren alle anderen Autofahrer aufmerksam genug, sodass es zu keinem Unfall gekommen ist.
Das ist aber pures Glück. Es kann auch ganz anders kommen.
Blockaden gefährden andere Menschen
Wer auf einer vielbefahrenen Straße plötzlich anhält, der riskiert Unfälle, gefährdet sich selbst und andere - darauf weist auch die Polizei hin. Natürlich ist das nicht die Absicht der Hochzeitsgesellschaften, denen es in erster Linie darum gehen dürfte, die verständliche Freude über das Ja-Wort ausgelassen zu feiern. Aber sie nehmen es eben leichtsinnigerweise in Kauf.
Natürlich - in den allermeisten Fällen gehen die Aktionen glimpflich aus. Aber es ist durchaus schon zu Auffahrunfällen in Zusammenhang mit Hochzeitskorsos gekommen. In Herten wurde dabei beispielsweise mal ein Radfahrer verletzt.
Dummes, unnötiges Risiko
Und wenn man das weiterdenkt, müsste jedem Hochzeitspaar doch schnell klar werden: Es ist doch einfach dumm, das Risiko einzugehen, den eigenen Hochzeitstag damit verbinden zu müssen, dass dabei ein Mensch verletzt wurde.
Also: Feiert den „schönsten Tag im Leben“ so ausgelassen wie möglich, lasst gerne auch Unbeteiligte daran teilhaben - aber nicht auf eine Art und Weise, die andere gefährdet.
1983 im Münsterland geboren, seit 2010 im Ruhrpott zuhause und für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Ich liebe es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und vor allem: zuzuhören.
