Diskussion um das Freibad Hardenberg „Hoffentlich schließt das Freibad für immer!“

Meinungen zu Hardenberg: „Hoffentlich schließt das Freibad für immer!“
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Die Sommermonate bringen alljährlich wiederkehrende Probleme für die Anwohner des Freibades Hardenberg im Dortmunder Westen mit sich: Verkehrschaos und Lärmbelästigung. Doch mit der Ankündigung, dass das Freibad Hardenberg aufgrund anstehender Bauarbeiten möglicherweise für längere Zeit geschlossen bleiben muss, spaltet sich die Meinung der Dortmunder. Unsere Redaktion hat anonyme Kommentare zu diesem Thema gesammelt und sie offenbaren ein breites Spektrum an Meinungen.

Ein Teil der Anwohner beklagt die Zustände im Sommer: „Die Anwohnerstraßen sollten gesperrt werden für den Durchgangsverkehr“, schlägt ein besorgter Bürger vor, der gleichzeitig die Bedeutung der eigenen Mobilität hervorhebt: „Die Menschen sollten mal wieder lernen, dass sie auch laufen gelernt haben.“ Andere Anwohner fügen hinzu, dass sie eine Schließung des Bades sehr schade fänden und fordern mehr öffentlichen Nahverkehr sowie verbesserte Radinfrastruktur. Ein Anwohner gibt an: „Ich bin Anwohner und fände eine Schließung sehr schade.“

Kritik an den Anwohnern

Nicht nur Anwohner melden sich zu Wort, auch Badbesucher betonen die Bedeutung des Freibades: „Als Anwohner eines Freibades muss ich mit verstärktem Verkehrsaufkommen rechnen und es haben bereits zu viele Bäder in Dortmund geschlossen. Wo sollen die Kinder schwimmen lernen, wenn immer mehr Bäder schließen?“, fragt eine besorgte Stimme und verweist auf die schwindenden Möglichkeiten für die Nicht-Schwimmer von morgen. Ein Anderer hinterfragt die Anwohnerkritik mit den Worten: „Das Freibad hat gerade mal 3 Monate pro Jahr geöffnet! Davon gibt es ca. insgesamt vielleicht 14 Tage, die das Bad recht voll ist. Was soll also dieses Dauergejammer der Anwohner? Was sollen Anwohner anderer Sportveranstalter sagen?“

Negative Erfahrungen

Allerdings gibt es auch Berichte über negatives Verhalten der Besucher: „Ich verstehe beide Seiten. Nur ist es tatsächlich so, dass viele Menschen Unachtsamkeit gegenüber dem Nächsten ist. Die Jugendlichen randalieren schon in den Bussen. Erwachsene bringen den Kindern keinen Respekt vor Mensch und Dingen bei. Viele Diebstähle von Badespielzeug bis Schuhe etc. selber beobachtet und verhindert. Schade, wenn es schließlich müsste“, führt eine Stimme aus der Umfrage aus.

Ein anderer Kommentar lautet: „Es ist eine Schande, dass die Besucher im Sommer alles zuparken, in Vorgärten pinkeln, die Anwohner anpöbeln usw. Hoffentlich schließt das Freibad für immer!“

Einige Kommentare machen deutlich, dass eine Lösung für das Problem gefunden werden muss, die sowohl den Bedürfnissen der Anwohner als auch der Badegäste gerecht wird. Überfüllte Parkplätze, Lärmbelästigung und der Wunsch nach Ruhe stehen den Bedürfnissen nach Freizeit, Erholung und der Wichtigkeit des Schwimmunterrichts gegenüber.

Leihfahrräder und Shuttle-Bus

Und wie könnte man den Streit lösen? Unsere Befragten wünschen sich etwa bessere ÖPNV-Anbindungen und ein erneutes Durchdenken des Verkehrskonzepts. Ein Teilnehmer schreibt: „Die Anwohnerstraßen sollten gesperrt werden für den Durchgangsverkehr, stattdessen sollte es einen Park-and-Ride-Parkplatz geben, ab dem ein Shuttle-Bus zum Freibad eingesetzt wird. Auch Leihfahrräder ab dort wären eine Option.“

Die Situation um das Freibad Hardenberg bleibt komplex. Während die Stadt Dortmund gefordert ist, tragfähige Lösungen zu erarbeiten, bleibt die Diskussion in der Bevölkerung lebhaft.

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