Filmfans betrauern das Aus der Kinokarten
Umstellung auf Ticketbons
Die traditionelle Kinokarte geht verloren. Im Dortmunder Cinestar gib es schon seit einigen Wochen keine Eintrittskarten mehr, sondern einen Ticketbon. Kartensammler gehen auf die Barrikaden und bedauern den Verlust ihrer Andenken. Wir möchten auch Ihre Kinogeschichte hören.

Seit sie zwölf Jahre alt ist, bewahrt Laura Millmann ihre Kinokarten auf. Aber die neuen Ticketbons vom Dortmunder Cinestar wird sie nicht sammeln.
Die Päpstin von 2009, 13 Semester von 2010, die Tribute von Panem mit The Hunger Games von 2012, Catching Fire von 2013 und Mockingjay 2014. Laura Millmann hat sie alle aufgehoben. Gäbe es eine Liste mit allen Kinofilmen, deren Eintrittskarten sie aufbewahrt hat, sie wäre sehr sehr lang. An die 200 Kinokarten hat die Dortmunder Studentin seit ihrem 12. Lebensjahr gesammelt.
Kinokassensystem umgestellt
An jedem einzelnen Ticket hängen Erinnerungen, die Karten sind ein Andenken für sie. An ihre Kindheit, ihre ersten Studentenjahre in Dortmund, ihre Familie und ihren Freund. Aber weil das Dortmunder Cinestar sein Kinokassensystem umgestellt hat, gibt es die herkömmlichen Eintrittskarten dort nicht mehr, sondern einen Ticketbon.
Der Grund für die Umstellung der Tickets ist nach Angaben von Cinestar ein technischer. Seit Ende des vergangenen Jahres ist es möglich, Kinokarten auch über das Smartphone zu kaufen. Um die Besucherzahlen auch beim Mobile Ticketing korrekt erfassen zu können, müsse jedes Ticket – digitale wie gedruckte – noch einmal gescannt werden. „Dieser Vorgang ist mit den bisherigen Tickets von der Oberflächengestaltung und vom Format her nicht optimal möglich. Daher haben wir uns zu dieser Umstellung entschlossen und entsprechen damit den aktuellen Marktstandards“, sagt Oliver Fock, Geschäftsführer der Cinestar-Gruppe.
Das erste Date
Lauras Kartensammlung wird also erstmal nicht so schnell weiter wachsen. Aber die Karten, die sie hat, stehen für schöne Geschichten ihres Lebens. Wie das Ticket zu der Komödie 13 Semester. Es war quasi das erste Date mit ihrem heutigen Freund. "Wir waren im ersten Semester und zusammen mit Freunden im Kino", erzählt die 26-Jährige. Da habe alles angefangen. Jetzt sind sie genau 13 Semester lang zusammen.
In der digitalen Sonntagszeitung vom 15. November' type='' href='http://www.ruhrnachrichten.de/abo/ezeitung/ lesen Sie den Artikel zum Aus der Kinokarten in voller Länge.
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