Festnahme im Gerichtssaal: Polizei führt Neonazi in Handschellen ab
Neonazi-Prozess im FZW
Beim Prozess gegen zehn Neonazis im FZW gab es am Dienstag ungewöhnliche Szenen. Polizisten führten einen Angeklagten in Handschellen ab. Das hatte aber nichts mit dem Prozess zu tun.

Die Konzerthalle FZW ist Schauplatz eines Prozesses gegen insgesamt zehn Angeklagte aus der rechten Szene. © dpa
Einer der Angeklagten beim Prozess gegen zehn Rechtsextreme ist aus dem provisorischen Gerichtssaal im FZW heraus festgenommen worden. Das berichten der WDR und andere Medien. Es sind Fotos veröffentlicht worden, die zeigen, wie Polizisten den Mann mit Handschellen in einen Bulli verfrachten.
Laut einem WDR-Bericht liegt gegen den 24-Jährigen ein Haftbefehl des Amtsgerichts Wuppertal wegen der Nicht-Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 5700 Euro vor.
Dem Mann drohen bis zu 6 Monate Haft
Zu dieser war er verurteilt worden, weil er an einem anderen Auto Kennzeichen abgeschraubt und an seinem eigenen angebracht haben und ohne Führerschein gefahren sein soll. Nun drohen dem Mann bis zu sechs Monate Haft, sollte er das Geld nicht zahlen.
Die Polizei Dortmund nannte am Dienstagabend (23.11.) auf Nachfrage keine weiteren Hintergründe zu der Festnahme.
In dem Verfahren sind insgesamt zehn Personen wegen Volksverhetzung angeklagt. Sie sollen im Jahr 2018 bei Demonstrationen die Parole „Wer Deutschland liebt, ist Antisemit“ gerufen haben.
Wegen der großen Zahl an Beteiligten findet der Prozess im Saal des FZW statt. Der vierte Verhandlungstag wurde unabhängig von der Festnahme abgebrochen, weil ein Angeklagter krank war. Der Prozess geht am 29.11. (Montag) weiter.