Eine Branche trotzt der Corona-Krise hartnäckig: Die Bauwirtschaft läuft weiter. Der Landesbetrieb IT.NRW meldete für den Monat April sogar ein Plus von 2,4 Prozent in der Bauproduktion des Landes.
Das ist auch in Dortmund spürbar. An vielen Stellen sind Bagger und Baukräne im Einsatz. Einige Baustellen stehen kurz vor dem Abschluss wie das Berswordt-Quartier an der Wittekindstraße oder das Neubaugebiet Erdbeerfeld in Mengede, andere sind Langfrist-Projekte wie der Emscher-Umbau oder der Bau des neuen Wilo-Campus , bei anderen laufen noch die Bauvorbereitungen wie am früheren Südbahnhof oder auf der Westfalenhütte .
Nicht alle Baustellen sind dabei für alle sichtbar. Doch das können wir ändern: Luftbild-Fotograf Hans Blossey hat von einem seiner Rundflüge aktuelle Bilder von Dortmunds größten Baustellen mitgebracht.
Jetzt lesen
Ruhr Nachrichten
Luftbilder
Ruhr Nachrichten
Luftbilder
Wir liefern dazu einen aktuellen Sachstand zu laufenden und bevorstehenden Projekten.
FOTOSTRECKE
Bildergalerie
Viele Dortmunder Baustellen werden erst aus der Luft richtig sichtbar. Luftbild-Fotograf Hans Blossey hat Ende Juni 2020 den Stand auf Dortmunds größten Baustellen aus der Vogelperspektive dokumentiert.
/
Dortmunds wohl präsenteste Baustelle liegt mitten im Stadtzentrum. Gegenüber der Reinoldikirche entsteht an der Stelle des früheren Karstadt-Einrichtungshauses das Basecamp. Es bietet 430 Studenten-Appartements nebst Gastronomie und Ladenlokalen. In gut einem Jahr soll der Komplex an der Kampstraße fertig ein. © Hans Blossey In bester Lage, zwischen Stadt- und Landesbibliothek und Sparkassen-Hauptstelle an der Katharinenstraße, verwandelt sich das seit 2004 leerstehende Dortberg-Haus in einen Hotel-Komplex. Er soll als Intercity-Hotel ab Frühjahr 2021 228 Zimmer bieten. © Hans Blossey Die ersten Wohnungen sind schon bezogen im Berswordt-Quartier, einem großen Wohnkomplex, der an der Wittekindstraße entstanden ist. Das neue Quartier bietet 222 Wohnungen und 365 möblierte Mikro-Appartements. Bis Ende des Jahres 2020 soll der gesamte Komplex vollendet sejn. © Hans Blossey Der erste Baustein für die neue Speicherstraße ist gesetzt. Am Santa-Monika-Anleger, direkt gegenüber vom Alten Hafenamt, haben die Arbeiten für einen Neubau begonnen, der unter dem Titel "Leuchtturm" neue Akzente setzen soll. Er bietet auf sechs Geschossen Büros und Gastronomie. Bis Herbst 2021 soll der rund 15 Millionen Euro teure Neubau fertiggestellt sein. © Hans Blossey Neben dem "Leuchtturm"-Neubau soll sich bald die gesamte Speicherstraße verändern. Straßen und Plätze werden umgestaltet, eine Hafenpromenade entsteht. Hier verwandeln sich die alten Speichergebäude in den "Lensing Media Port" (Bildmitte) und das "Hafenforum" (links) mit Gründerzentrum. An der gegenüberliegenden Seite der Speicherstraße entsteht in einem Altbau mit dem "Heimathafen" ein soziales Zentrum, daneben ein Neubau die Akademie für Theater und Digitalität. © Hans Blossey Eine der flächenmäßig größten Baustellen gibt es im Nordwesten Dortmunds. In Ellinghausen baut die Emschergenossenschaft für rund 12 Millionen Euro entlang der Emscher ein gewaltiges Hochwasser-Rückhaltebecken (HRB). Es bietet in drei Becken Platz für rund 650.000 Kubikmeter Wasser. Das HRB Ellinghausen ist Teil des Emscher-Umbaus. Neben dem nördlichen Becken (unten rechts) ist auf dem Bild das Gut Königsmühle zu erkennen.© Hans Blossey Nicht weit von der Emscher in Ellinghausen entfernt ist am Rande von Mengede das Neubaugebiet Erdbeerfeld entstanden, wo aktuell die letzten Baulücken geschlossen werden. © Hans Blossey 65 Wohnungen auf vier Etagen entstehen derzeit an ganz besonderer Stelle an der Ruhrallee (rechts) - auf dem ausgedienten Befehlsbunker, dessen Geschichte bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückreicht. "Südtribüne" ist der Titel des ungewöhnlich Projekts, das ein Berliner Investor für 22 Millionen Euro bis Ende 2021 realisieren will. Im Bild vorn ist die Paul-Gerhardt-Gemeinde an der Markgrafenstraße zu erkennen. © Hans Blossey Sichtbare Fortschritte macht das Neubau-Projekt Kaiserquartier an der Ecke Kaiserstraße/Klönnestraße. Hier entstehen bis Ende 2021 neben einem Rewe-Markt und einem Ärztezentrum 130 Mietwohnungen. Der Komplex komplettiert das Neubaugebiet auf dem früheren Ostbahnhof-Gelände. © Hans Blossey Vor dem Start steht die Neuentwicklung des früheren Südbahnhof-Geländes entlang der S-Bahn-Linie 4 (links). Noch bis Mitte 2021 wird hier der Boden aufbereitet und es finden die Erschließungsarbeiten mit Kanalbau und Straßenbau statt. Später entstehen hier im "Kronprinzenviertel" rund 680 Wohnungen - sowohl in Mehrfamilienhäusern als auch in Eigenheimen. © Hans Blossey Südlich von Südbahnhof und Großmarkt liegt gleich neben der Zentrale von DSW21 (rechts) der frühere Stadtwerke-Betriebshof. Hier ist der Boden schon für den Bau eines neuen Wohnquartiers aufbereitet. Bis zum Baubeginn wird allerdings noch einige Zeit vergehen, weil der Bebauungsplan angepasst werden muss. Überlegt wird unter anderem hier neben rund 350 Wohneinheiten auch eine neue Grundschule anzusiedeln und eine neue DSW-Zentrale zu bauen. Neues Ziel für den Baustart ist das Jahr 2023. © Hans Blossey Die Sanierung des Sonnensegels im Westfalenpark ist eine eher kleine, aber dafür umso kompliziertere Baustelle. Deshalb haben sich die Arbeiten an dem denkmalgeschützten Bauwerk auch deutlich verzögert und auf knapp 2,5 Millionen Euro verteuert. Die Statik und das Dach der Holzkonstruktion aus der Zeit der Euroflor-Gartenschau von 1969 muss erneuert werden. © Hans Blossey Der "Wilo-Campus" nimmer Formen an. Auf dem 26 Fußballfelder großen Areal hat der weltgrößte Pumpenhersteller seine "Fabrik der Zukunft" gebaut. Ganz links im Bild ist auch die frisch bezogene neue Unternehmenszentrale zu sehen. Gut zu erkennen ist auch die neue Trasse der Nortkirchenstraße mit mehreren Kreisverkehren, die um das Werksgelände herum verläuft. © Hans Blossey Nachdem die "Fabrik der Zukunft" und die neue Verwaltung von Wilo fertiggestellt sind, kann nun die alte Fabrikhalle abgerissen werden. Im Zentrum des Wilo-Campus sollen bis 2023 noch ein Kundencenter nebst Museum und eine Kita entstehen. Die alte Nortkirchenstraße, die über das Gelände verläuft, ist nun eine Werksstraße. © Hans Blossey Einer von zahlreichen Neubauten auf Phoenix-West ist das TMM-Forum an der Carlo-Schmidt-Allee. Es ist neuer Sitz des Dortmunder Familienunternehmens TMM als Gesellschaft für Unternehmensbeteiligungen und Beratung bietet aber auch vermietbare Büroflächen. © Hans Blossey In die "Phoenix-Arcaden" verwandelt sich nach langem Leerstand das frühere Salzlager von Phoenix-West. Im alten Industrieambiente entstehen rund 5000 Quadratmeter Bürofläche und Gastronomie. © Hans Blossey Alt und neu stehen vereint am Phoenix-Platz östlich der alten Phoenix-Hochöfen. Neben der denkmalgeschützten Phoenix-Halle (oben links), die jetzt als "Warsteiner Music Hall" firmiert, ist der erste Bauabschnitt des "Phoenix-Werks" (Bildmitte) entstanden, der Büroflächen und Gastronomie bietet. Das historische Schalthaus 101 (oben rechts) dient vorübergehend als Spielort für das Festival "Ruhrhochdeutsch". © Hans Blossey Auch zehn Jahre nach der Flutung wird an den Ufern des Phoenix-Sees weiter gebaut. An der Südseite entsteht ein Neubau mit Büros, Gastronomie und einem See-Stützpunkt für den Segelsport. Weitere Büroprojekte und ein Parkhaus wachsen auf der anderen Seite der Phoenixseestraße in die Höhe. © Hans Blossey Lange in der Warteschleife war das Projekt am Nordufer des Sees. Hier wächst ein bis zu zwölfgeschossiges Hochhaus in die Höhe, das unter dem Titel "Comunita Residenz Phoenixsee" ein "Seniorenzentrum mit Komfort" bietet. Angesichts des aktuell sichtbaren Baufortschritts darf man aber bezweifeln, dass das zuletzt genannte Zeitziel bis 2021 haltbar ist. © Hans Blossey Geschichte ist inzwischen die früheren Stifts-Brauerei an der Faßstraße. Am Übergang zwischen Phoenix-See und dem Hörder Zentrum entsteht nun neben der Hörder Burg (r.) das neue Stifts-Forum. Es bietet neben Büros auch eine in Dortmund bislang einzigartige Markthalle. Bis 2023 soll alles fertig sein. © Hans Blossey Während auf den Phoenix-Arealen in Hörde die Stahlära schon lange beendet ist, hat sie auf der Westfalenhütte noch eine Zukunft - in Form von Stahlveredelung. Neben der bestehenden Feuerbeschichtungsanlage entsteht eine zweite. Die Halle wird rund 350 Meter lang und bis zu 65 Meter hoch. Bis zu 600.000 Tonnen feuerverzinkter Stahl sollen hier pro Jahr hergestellt werden. Thyssen-Krupp-Stahl investiert dafür im verbliebenen industriellen Kern der Westfalenhütte rund 250 Millionen Euro.© Hans Blossey Reichlich Platz für Logistikbetriebe bietet ganz im Nordosten der Westfalenhütte das 58 Hektar große Gelände der ehemaligen Sinteranlage. Das Rewe-Zentrallager ist hier die erste Neuansiedlung. Seit Januar fließt der Verkehr über die neue Sinterstraße. Das weitere Areal, das bereits an den Entwickler Prologis verkauft ist, wird bis Sommer 2021 noch aufbereitet. © Hans Blossey Auf seine Entwicklung wartet noch die Südwest-Ecke der Westfalenhütte. Hier ist vor wenigen Wochen die letzte alte Werkshalle abgeräumt worden. In den nächsten Jahren soll hier dann ganz in der Nähe des Borsigplatzes ein neues Stadtquartier mit 800 Wohnungen, Supermarkt, Grundschule und Kita entstehen. © Hans Blossey Ebenfalls ein Zukunftsprojekt ist die Entwicklung des früheren Hoesch-Spundwand-Geländes (HSP) an der Rheinischen Straße. Unter dem Titel "Smart Rhino" könnten hier ein neuer Campus für die Fachhochschule Dortmund, Wohnungen und Neubauten für Gewerbe entstehen. Zurzeit laufen Abrissarbeiten - und Gespräche mit dem Land über die Finanzierung der großen Pläne. © Hans Blossey