Dortmunder „Geierabend“ vor dem Aus Kultveranstaltung wirbt mit emotionalem Appell um Zuschauer

Ewiger Aschermittwoch für den „Geierabend“: Kultveranstaltung vorm Aus
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Zum 33. Mal findet der „Geierabend“ in diesem Jahr statt. Der alternative Ruhrpott-Karneval ist schon lange Kult. Jetzt droht der Veranstaltung aber das Aus.

Der Grund sind geringe Ticket-Verkaufszahlen in diesem Jahr. So sollen die Säle für die Freitags- und Samstagsshows voll sein. An Donnerstagen und Sonntagen soll die Nachfrage für Tickets aber eher überschaubar sein.

Tausend Tickets benötigt

„Wir müssen bis zum 1. Februar 1.000 Tickets verkaufen, sonst sind unsere Rücklagen zum Ende der Saison aufgebraucht“, schreibt der Geierabend-Moderator Martin Kaysh in einem Newsletter und auf dem Facebook-Kanal der Gruppe.

Die Rechnungen für die aktuelle Produktion sollen die Veranstalter bezahlen können. Wenn das Ticketziel aber nicht erreicht wird, wird das Geld für eine Neue im kommenden Jahr fehlen.

Eine genaue Summe, die benötigt werde, könne das Geierabend-Team nicht benennen, da erst gegen Ende der „Show-Saison“ abgerechnet werde. Tausend zusätzliche Tickets wären aber mit einer Summe von etwa 40.000 Euro gleichzusetzen, erklärt Kaysh, der während der Karnevalssaison auch „Steiger" genannt wird.

Martin Kaysh, auch „Steiger" genannt, ist der Moderator der Veranstaltung.
Martin Kaysh, auch „Steiger" genannt, ist der Moderator der Veranstaltung. © Stephan Schuetze

Woran es liegt, dass die Veranstaltung in diesem Jahr eher auf eine geringe Nachfrage stößt, kann sich Martin Kaysh nicht erklären. „Das neue Ensemble war schon 2023 erstmals auf der Bühne und wurde freundlich bis euphorisch aufgenommen“, schreibt er auf Anfrage der Redaktion.

Weiter lobt er die Arbeit am Programm: „Wir haben tolle Autoren. Tobias Brodowy hat zurecht gerade den Deutschen Radiopreis gewonnen. Jana Fischer schreibt regelmäßig für die heute-Show, die Kebekus-Show und Anderes. Ich selbst, habe viele Jahre nebenher Glossen bei Monitor gemacht und im WDR-Hörfunk.“

Geld-Zurück-Garantie

Auch Geierabend-Kollegin Sandra Schmitz ist zufrieden mit der diesjährigen Veranstaltung, die unter dem Motto „Pott, Land, Fluss“ stattfindet: „Wir sind völlig überzeugt von der Qualität unserer aktuellen Show.“

Aus diesem Grund hat sich das Team auch dazu entschieden eine Geld-Zurück-Garantie anzubieten. „Wer wider Erwarten zur Pause geht, bekommt den Eintrittspreis erstattet“, so Schmitz.

Appell vom „Steiger"

Für Werbekampagnen fehlt den Veranstaltern das Geld. Deshalb hofft das Team auf die Treue der Zuschauer und Zuschauerinnen aus den vergangenen drei Jahrzehnten.

„Zögert nicht, kauft Tickets bitte jetzt, empfehlt uns schnell weiter oder verschenkt den Geierabend zu Geburtstagen, auch wenn die erst im Mai gefeiert werden. Leere Plätze in den nächsten Vorstellungen können wir nicht mehr nach Aschermittwoch ausgleichen“, lautet der Appell von Martin Kaysh.

„Pott, Land, Fluss" ist das diesjährige Motto des Geierabends. Die 33. Veranstaltung könnte jetzt auch die Letzte sein.
„Pott, Land, Fluss" ist das diesjährige Motto des Geierabends. Die 33. Veranstaltung könnte jetzt auch die Letzte sein. © Bussenius & Reinicke GbR // Ekke

Sollten die benötigte Ticketverkaufszahl nicht erreicht werden, ist für die Karneval-Kultveranstaltung nach über 30 Jahren Schluss. „Wenn sich keine andere Lösung findet, war es das“, so Kaysh.

„Zum Team gehören rund zwei Dutzend Menschen, die dafür bis zu vier Monate im Jahr opfern. Denen muss man (…) die Perspektive bieten, dass es 2025 gut läuft.“

Tickets für die Show

Das diesjährige Geierabend-Programm Pott, Land, Fluss“ dauert etwa drei Stunden und wird durch Livemusik einer vierköpfigen Band unterstützt.

Der Veranstaltungsort ist die Zeche Zollern, Grubenweg 5. Shows sind noch vom 25.1. bis 28.1., 1.2. bis 4.2. und 8.2. bis 13.2. um jeweils 19.30 Uhr, beziehungsweise sonntags um 18.30 Uhr. Weitere Infos und Tickets gibt es auf: www.geierabend.de.

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