Er ist Dortmunds singender Augenarzt

Auftritt im Fritz-Henßler-Haus

Das Klavier im Behandlungsraum lässt erahnen, dass Herwarth Böhmer ein Mann mit mehreren Talenten ist. Als singender Augenarzt ist der Dortmunder durch Auftritte bei der Museumsnacht und anderen Gelegenheiten bekannt.

Dortmund

von Susanne Riese

, 08.09.2017, 14:10 Uhr / Lesedauer: 2 min
Herwarth Böhmer ist Dortmunds singender Augenarzt.

Herwarth Böhmer ist Dortmunds singender Augenarzt. © Foto: v.i.r.u.s. rec. berlin

Mit seiner Band „Al Dente“ interpretiert der Facharzt mit der Schmeichelstimme stimmig Hits italienischer Liedermacher wie Paolo Conte, Vincino Capossela und Avion Travel. Jetzt hat er seine erste CD mit eigenen Liedern aufgenommen; eigentlich sind es sogar zwei, eine auf Deutsch, eine auf Italienisch.

Böhmer singt im Fritz-Henßler-Haus

Am 17. September präsentiert Herwarth Böhmer „Wie Weit“ und „Fin Dove“ mit seiner neuen Band im Fritz-Henßler-Haus. Damit verlässt er das sichere Terrain der Coversongs italienischer Musiker, die ihm dank seiner tiefen Stimme mit dem warmen Timbre so gut liegen. „Das ist ein ganz neues Format, auch musikalisch, mit Gitarre, Bandoneon, Cello. Ich bin sehr gespannt, wie das ankommt.“ Wenn es gut läuft, werden sich die Besucher der CD-Premiere musikalisch umarmt fühlen, denn darauf zielt die Debüt-CD. „Filmlastig“ nennt Böhmer seine Balladen, Liebeslieder und bluesigen Stücke, weil sie Geschichten erzählen und Kammerspiele im Kopf auslösen, wie er sagt. Berührende Stücke gehören dazu wie das vom Vater-Sein („Das Wunder“), Balladen voller weiser Poesie („Die Sterne am Firmament leuchten nur dem, der den Weg auch erkennt“) und zeitkritische Töne („Wer bitte sagt das?“).

Unter die Haut gehen sie auch in der fremden Sprache, in der nicht die Worte wirken, sondern allein ihr Klang klingt. Wobei das Italienische gut harmoniert mit der auffälligen Stimmlage, die man dem schmalen Sänger kaum zutraut. Wie die Musik und die Medizin gehört Italien zu seinen Leidenschaften. Die ersten drei Jahre seines Studiums hat er in Turin verbracht, seitdem begleiten ihn die italienische Lockerheit, die Sprache und der Espresso.

Böhmers musikalische Heimat ist Berlin

Musikalisch machte er seine ersten Gehversuche vor 20 Jahren im Swabedoo an der Möllerbrücke. Inzwischen liegt seine musikalische Heimat eher in Berlin, wo sein Produzent und die Mitglieder der neuen Band leben. „Das Studio war für mich wie ein Abenteuerspielplatz“, sagt der Vater von zwei Kindern. „Wir wollten alles zulassen, aber nichts erzwingen.“ Zum CD-Debüt reisen die Profimusiker ausnahmsweise nach Dortmund. Eine weitere CD könnte er sich gut vorstellen. Trotzdem müssen seine Patienten nicht befürchten, demnächst im Rosental vor verschlossenen Türen zu stehen. „Die Praxis gehört genauso zu mir wie die Musik. Beides beflügelt mich.“

Konzert: 17. September (Sonntag), 20 Uhr, Fritz-Henßler-Haus, Geschwister-Scholl-Straße 33-37. Eintritt 12 Euro im Vorverkauf unter Tel. 917 22 90 www.herwarth-boehmer.com

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