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Eltern über geschlossene Schulen: „Chaos ist das richtige Wort dafür“
Coronavirus in Dortmund
Die Inzidenz bei Kindern steigt rasant, mehrere Dortmunder Schulen sind geschlossen, weil es zu viele Corona-Fälle gibt. Bei Eltern ruft das Unverständnis hervor, sie berichten von Pannen und Chaos.
Zwischen Wut und Unverständnis - so lassen sich die Reaktionen von Dortmunder Eltern zusammenfassen, die auf dem Facebook-Account dieser Redaktion ihre Meinungen zum Thema Corona-Infektionen an Schulen und Kitas äußern.
Nachdem die Inzidenz bei Kindern im Grundschulalter in dieser Woche bei über 1600 liegt, folgten am Mittwoch die ersten Konsequenzen. Vier Grundschulen und eine Kita sind bis zunächst Freitag (21.1.) geschlossen, teilte die Stadt mit.
Am späten Donnerstagmittag (20.1.) folgte die Nachricht, dass die Stadt weitere Schulen schließt.
Unsere Berichterstattung allein zur Nachricht von Mittwoch hat auf Facebook viele Eltern angeregt, ihre Meinung aufzuschreiben - ein Punkt, den viele von ihnen ansprechen: Die Auswertung der Corona-Tests.
„Überlastung und Pannen sind keine Einzelfälle“
„Jetzt sieht man was ,die Schulen bleiben offen um jeden Preis bedeutet. Frau Gebauer (Schulministerin in NRW, Anm. d. Red.) sollte sich mal in die Lage der Schüler und deren Eltern sowie Lehrer versetzen. Die Testerei klappt nicht wie erhofft. Überlastung und Pannen sind keine Einzelfälle. Chaos ist das richtige Wort dafür“, schreibt ein User.
Unverständnis für das Handeln der politischen Entscheidungsträger bringt auch ein weiterer Nutzer zum Ausdruck: „Die Schulen hätten nach den Ferien erst gar nicht mehr geöffnet werden dürfen. Über die Blödheit der in diesen Fällen handelnden Politiker kann man nur noch lachen.“
Testergebnisse mit Zeitverzug
Das mehrmalige Testen pro Woche, das größere Ausbrüche verhindern soll, sei allgegenwärtig, kommentiert eine Mutter: „Mein Sohn sagte gerade, dass diese Woche zwei positive Tests in seiner Klasse waren. Wenn beim Freitagstest noch einer dazu kommt, muss die ganze Klasse in Quarantäne.“
Dabei ließen Testergebnisse immer wieder viel zu lange auf sich warten, berichten mehrere Nutzer. „Wir warten noch immer auf den Einzelbefund der Klasse - seit letztem Donnerstag, 13.1. Kann doch nicht sein, dass man jetzt fast sieben Tage wartet und es kommt nichts“, so eine Mutter.
Unterschiedliches Vorgehen bei positiven Tests?
Was viele Eltern betonen: Auch in den Kitas sei das Infektionsgeschehen hoch - wann Einrichtungen geschlossen werden, ließe sich aber nicht nachvollziehen. So kommentiert eine Dortmunderin: „Schulen sind scheinbar ganz anders als Kitas... Heute drei Gruppen und alle hatten einen positiven Pooltest. Aber hey, da muss nichts geschlossen werden... sorry kann ich nicht verstehen.“
Das hat eine andere Mutter anders erlebt: „Das scheint dann wohl für jede Kita individuell geregelt zu sein. Bei unseren beiden Kitas wurden alle Kinder und Erziehenden, die in den drei positiven Pooltests waren, direkt in häusliche Quarantäne entlassen.“
1983 im Münsterland geboren, seit 2010 im Ruhrpott zuhause und für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Ich liebe es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und vor allem: zuzuhören.
