Dr. Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, richtet einen dringenden Appell an die Bürger.

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Drohende Besuchsstopps in Dortmunder Krankenhäusern und Pflegeheimen

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Corona lässt die Infektionszahlen wieder steigen und belastet die Dortmunder Kliniken zusehends. Für den Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes Dr. Frank Renken Anlass für einen dringenden Appell.

Dortmund

, 11.03.2022, 14:41 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die strengen Corona-Regeln werden zunehmend gelockert, der Frühling ist im Anmarsch, und viele haben das Gefühl, dass sich die Pandemie wieder zurückzieht. Doch die Infektionszahlen steigen und werden vermutlich aufgrund der in Kürze erwarteten Lockerungen zunächst weiter steigen.

Doch der Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, warnt: „Auch wenn allgemein die Wahrnehmung vorherrscht, dass sich die Corona-Lage mehr und mehr zu entspannen scheint, sieht die Lage in den Dortmunder Krankenhäusern und Pflegeheimen anders aus.“

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Zu den in den Wintermonaten ohnehin hohen Belegungszahlen komme nun seit Wochen eine große Zahl an infizierten Patienten. Das wiederum, so Renken, zwinge die Krankenhäuser zu Isolierungsmaßnahmen und Umstrukturierungen.

Verschärfter Personalmangel

Außerdem verschärfe sich der Personalmangel in vielen Krankenhäusern und Pflegeheimen aufgrund von infizierten und in Quarantäne befindlichen Mitarbeiter ganz erheblich. Das habe „in fast allen Krankenhäusern schon zeitweise zu Einschränkungen der planmäßigen Patienten-Versorgung geführt.

Renken: „Der medizinische Regelbetrieb in den Häusern wird immer wieder heruntergefahren, wenn es die Pandemielage erfordert, und muss ständig angepasst werden.“ Massive Personalausfälle in einigen Abteilungen führten dort zu weniger verfügbaren Betten, oder Abteilungen müssen zeitweise geschlossen werden, Operationen würden verschoben, Patienten müssten längere Wartezeiten in Kauf nehmen.

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Ein Ende der Situation sei nicht absehbar, berichtet der Gesundheitsamtsleiter: „Wir beobachten gerade einen Wiederanstieg der Infektionszahlen durch die neue BA.2-Omikron-Variante. Auch viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Kliniken und Pflegeheimen sind wieder selbst betroffen.“

Appell an die Bürger

Vor diesem Hintergrund appellieren Krankenhäuser und Pflegeheime in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt an die Bürger: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Besuche in den Häusern weiterhin nur unter strengen Infektionsschutzauflagen und in eingeschränktem Maße erfolgen können.“

Es gehe darum, Risiken für Viruseinträge in die Häuser so gut es geht zu verhindern. Was zu beachten ist, erläutert Dr. Renken: „Es gilt die 2G Plus-Regel, es ist nur eine sehr begrenzte Zahl an Besucher und Besuchern pro Patient erlaubt, sie müssen durchgängig FFP2-Masken tragen, die Besuchszeiten und die Besuchsdauer sind eingeschränkt und die Besuche sollen vorher mit dem ärztlichen beziehungsweise Pflegepersonal telefonisch abgesprochen werden.“

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Wenn Einrichtungen von einem größeren Infektionsgeschehen betroffen seien könnten auch Besuchsstopps verhängt werden, sagt Renken. In Bereichen mit besonders vulnerablen Patienten-Gruppen könne es zusätzliche Einschränkungen in den Besuchsregelungen geben. Entsprechende Informationen gibt es auch auf den Homepages der Krankenhäuser.

Besuch weiterhin nur mit Einschränkungen

Vor einem Besuch in einem Pflegeheim sollten Besucher sich informieren, ob dort gerade ein Ausbruchsgeschehen mit COVID-19 besteht, empfiehlt Renken: „Dann gelten dort unter Umständen Einschränkungen wegen Quarantänemaßnahmen der Betroffenen.“

Solange sich diese angespannte Situation nicht nachhaltig ändere, mahnt Renken, „muss der Schutz der vulnerablen Gruppen an oberster Stelle stehen und das bedeutet, in Krankenhäusern und Pflegeheimen werden Besuche noch für mehrere Wochen nicht ohne Einschränkungen möglich sein.“