DEW21-Sprecherin Jana-Larissa Marx äußert sich zu den Vorschlägen für eine Gaspreis-Bremse.

DEW21-Sprecherin Jana-Larissa Marx äußert sich zu den Vorschlägen für eine Gaspreis-Bremse. © dpa/dew; Montage: red

Dortmunds Versorger DEW21 sieht in der Gaspreisbremse auch eine „Gefahr"

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Der Expertenvorschlag zur Gaspreisbremse liegt auf dem Tisch - und wird heiß diskutiert. Vermieter zum Beispiel halten ihn für schwer umsetzbar. Dortmunds Versorger DEW weist auf eine andere Gefahr hin.

Dortmund

, 11.10.2022, 10:54 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wegfall der Abschlagszahlung im Dezember und gedeckelte Gaspreise voraussichtlich ab März 2023: Die Vorschläge der „Gaskommission“ werden kontrovers diskutiert. Thomas Bach, Hauptgeschäftsführer von Haus & Grund, fürchtet vor allem für private Hausbesitzer Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Und wie äußert sich nun Dortmunds Versorger DEW?

Die unterschiedlichen Schritte seien auch für Energieversorger mit „großem Aufwand“ verbunden, heißt es. Abrechnungsverfahren müssten umgestellt, die IT angepasst und die Kunden informiert werden. Dennoch: „Mit Blick auf zuvor diskutierte Lösungen erscheint das jetzt vorgeschlagene Modell relativ einfach umsetzbar“, sagt DEW-Sprecherin Jana-Larissa Marx.

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Energielieferant weist auf finanziellen Ausgleich hin

Im Gegensatz zu den Ideen, sich an der individuellen Bedürftigkeit der Verbraucher zu orientieren, müssten bei den jetzigen Vorschlägen keine Haushaltsgrößen, Personenzahlen oder ähnliches berücksichtigt werden, gibt Marx zu bedenken.

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Aus DEW-Sicht sei es wichtig, dass die staatlichen Leistungen auch bei den Versorgern rechtzeitig ankommen, so Marx mit Blick auf den finanziellen Ausgleich, der durch den Wegfall der Abschlagszahlung im Dezember und vor allem durch die auf 12 Cent herunter subventionierten Gaspreise entsteht. „Eine Vorfinanzierung könnte die bei einigen Stadtwerken angespannte Liquidität zusätzlich beeinträchtigen“, warnt DEW.

Insgesamt geht der Versorger davon aus, dass die Maßnahmen „zu einer Entlastung für die Haushalte wie auch für Gewerbe- und Industriekunden führen – wenn auch nicht in vollem Maße in der aktuellen Heizperiode“, sagt Sprecherin Marx.

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Kunden müssen beim Verbrauch sparsam bleiben

Schließlich solle die eigentliche Preisbremse erst im Frühjahr kommen, wenn sich die Heizsaison dem Ende nähere. Gleichzeitig mahnt DEW alle Gasverbraucher dringend, weiter sparsam mit der knappen Energie umzugehen.

Denn Dortmunds Versorger sieht eine Schwachstelle in den Empfehlungen der Expertenkommission: Die finanziellen Entlastungen könnten missverstanden werden, die Heizungen wieder höher zu fahren. Es bestehe durchaus die Gefahr, dass wieder deutlich mehr Energie verbraucht und das Sparziel von 20 Prozent verfehlt werde.

„Das wäre angesichts einer nach wie drohenden Mangellage fatal“, heißt es. In Stein gemeißelt sind die Empfehlungen der Kommission noch nicht: Die Vorschläge gehen nun in die politischen Beratungen über.

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