Um die erwarteten hohen Nachzahlungen bei der nächsten Jahresabrechnung für Mieter und Mieterinnen zu reduzieren, erhöhen viele Vermieter die monatlichen Abschläge.

Um die erwarteten hohen Nachzahlungen bei der nächsten Jahresabrechnung für Mieter und Mieterinnen zu reduzieren, erhöhen viele Vermieter die monatlichen Abschläge. © dpa

Heizperiode beginnt: Wie stark erhöhen Dortmunds große Vermieter den Heizkostenabschlag?

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Vonovia hat angekündigt, den Heizkostenabschlag zu erhöhen. Der Schritt kommt zum Beginn der Heizperiode im Oktober. Womit planen die großen Dortmunder Vermieter?

Dortmund

, 01.10.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Samstag (1. Oktober) beginnt offiziell die Heizperiode. Für viele Dortmunder und Dortmunderin dürften die aktuell außergewöhnlich hohen Energiepreise aber ein Anlass sein, genau darüber nachzudenken, wie sie heizen.

Um eine hohe Nachzahlung bei der nächsten Abrechnung zu vermeiden, haben mehrere große Vermieter angekündigt, die monatlichen Abschläge zu erhöhen.

Vonovia verdoppelt Abschlag

Auf rund 20.000 Wohnungen in Dortmund kommt allein Vonovia. Etwa die Hälfte aller Wohnungen des Unternehmens wird mit Gas beheizt. Bisher hatte Vonovia eher auf Maßnahmen zum Energiesparen gesetzt.

Das Unternehmen geht von einer Kostensteigerung von 125 Prozent aus. „Unter Berücksichtigung von Energieeinsparmaßnahmen lässt sich die Kostensteigerung unseres Erachtens auf 100 Prozent drosseln“, so ein Vonovia-Sprecher auf Nachfrage. Entsprechend werde der Abschlag für alle Mieter und Mieterinnen ab dem 1. November verdoppelt.

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Trotz der Erhöhung müssten Mieter und Mieterinnen allerdings mit einer höheren Nachzahlung rechnen. „Die Erhöhung der Heizkostenvorauszahlung gilt ja erst ab 1. November. Alle höheren Kosten, die bis dahin angefallen sind, werden damit nicht abgedeckt.“

Kündigungsmoratorium bei Energie-Schulden

Eine andere Information, über die breit berichtet worden war, korrigiert der Vonovia-Sprecher. Es sei nicht korrekt, dass Mietern und Mieterinnen, die durch hohe Energiekosten Rückstände in Höhe von zwei Monatsmieten ansammeln, gekündigt werde. Medien hatten aus einem Investoren-Papier zitiert, in dem diese Schwelle genannt worden war.

Diese beziehe sich allerdings ganz allgemein auf Zahlungsrückstände. Für Schulden, die durch Heizkosten entstehen, gelte das von Vonovia bereits verkündete Kündigungsmoratorium. „Auch wer durch Heizkosten Rückstände in Höhe von zwei Monatsmieten oder mehr ansammelt, bekommt keine Räumungsaufforderung“, so der Vonovia-Sprecher.

Private Vermieter sollen nach einvernehmlicher Lösung suchen

Viele Wohnungen werden in Dortmund von privaten Eigentümern vermietet. Der Zentralverband der privaten Eigentümer, Haus & Grund, rechnet mit einer deutlich höheren Kostensteigerung, als Vonovia.

Dr. Thomas Bach, Geschäftsführer von Haus & Grund in Dortmund sieht eine Kostensteigerung auf das etwa Sechs- bis Zehnfache auf Eigentümer und Eigentümerinnen zukommen. Diese Steigerung würde auch Mieter und Mieterinnen erreichen - wie genau, sei aber von Fall zu Fall unterschiedlich.

Dr. Thomas Bach ist Hauptgeschäftsführer von Haus & Grund Dortmund.

Dr. Thomas Bach ist Hauptgeschäftsführer von Haus & Grund Dortmund. © Oliver Schaper

Allerdings, das betont Thomas Bach, sei es sinnvoll, einvernehmliche Lösung zwischen beiden Parteien zu finden. Wenn Mieter mit Kosten überfordert seien, sei auch Vermietern nicht geholfen. Und wenn Vermieter selbst finanzielle Probleme bekämen, sei das auch ein Problem für Mieter.

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Die Entscheidung der Bundesregierung für ein milliardenschweres Hilfspaket begrüßt Thomas Bach ausdrücklich. Die Bewältigung der Energiekrise sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - für private, wirtschaftliche und staatliche Akteure.

Dogewo hat Erhöhungen bei Zentralheizungen angekündigt

Ein weiterer großer Vermieter, die kommunale Dogewo, hat sich bereits Ende Juli zusammen mit dem Spar- und Bauverein in einer Pressemitteilung zu ihren Plänen geäußert.

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Demnach werde für die rund 6000 Wohnungen, die eine Gaszentralheizung nutzen, der Heizkostenabschlag um bis zu 200 Prozent erhöht. Es sei in einzelnen Fälle auch möglich, dass die Erhöhung geringer ausfalle.