Premiere in Gastro-Führer Drei Dortmunder unter den besten 150 Köchen Deutschlands

Erstmals drei Dortmunder unter den besten 150 Köchen Deutschlands
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Lange galt Dortmund nicht als ein deutsches Gourmet-Zentrum - höflich formuliert. Etwas direktere Beobachter sprachen bei Dortmund eher von kulinarischer Provinz.

Doch dieses Bild ändert sich. In der aktuellen Ausgabe des „Guide Michelin“ finden sich für Dortmund gleich vier Sterne-Restaurants (auch wenn eines von ihnen, das Iuma, inzwischen geschlossen hat). Der „Gault-Millau“ verortete mit dem „The Stage“ von Michael Dyllong gar das beste Restaurant des Ruhrgebiets in der Westfalenmetropole.

Der Aufschwung der Dortmunder Spitzengastro-Szene setzt sich nun auch in einem weiteren der großen Gastro-Führer fort: Laut „Schlemmer Atlas“ kochen gleich drei der 50 besten Köche Deutschlands in Dortmund.

Dyllong, Grammon und Schneider

Auf einer großen Gala im baden-württembergischen Donaueschingen wurden am Montagabend (24.10.) in drei Kategorien die jeweils 50 besten Köche der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Unter den Gästen, in feinster Abendgarderobe: Michael Dyllong und Dirk Grammon, der in Brackel das „Grammons“ betreibt. Sie gehören in der Kategorie mit dem etwas sperrigen Namen „Gastronomie ohne Übernachtungsmöglichkeiten“ für die Redaktion des „Schlemmer-Atlas“ zur Crème de la Crème Deutschlands.

Phillip Schneider, Namensgeber der „Der Schneider“ in Wambel und Preisträger in der Kategorie „Stadthotellerie“, blieb hingegen in Dortmund - am Dienstag stand die Premiere einer neuen Speisekarte im „Der Schneider“ an. Über die Auszeichnung freut sich Schneider trotzdem: „Das geht runter wie Butter.“

Phillip Schneider in seinem Restaurant „Der Schneider“
Phillip Schneider in seinem Restaurant „Der Schneider“ © Dieter Menne (Archivbild)

Sein Kollege Michael Dyllong, dessen Restaurant „The Stage“ im Dula-Hochhaus erst im Herbst 2021 eröffnet hatte, war „positiv überrascht“ über die Berufung unter die 50 besten Küchenchefs in seiner Kategorie: „Wir hätten nicht gedacht, dass wir das im ersten Jahr schaffen - das ist die Elite.“

Dirk Grammon freute sich westfälisch-zurückhaltend über die Auszeichnung als „Top50-Koch“. Er begreife sie eher als Preis für sein Team, auf das er „unglaublich stolz“ sei. „Da stehen ganz viele Leute dahinter, die unsere Arbeit im Restaurant jeden Tag möglich machen.“

Der Dortmunder Spitzenkoch Michael Dyllong in seinem Restaurant "The Stage"
Der Dortmunder Spitzenkoch Michael Dyllong in seinem Restaurant "The Stage" © Stephan Schütze (Archivbild)

Die Auszeichnung „Top50-Köche“ vergibt die „Schlemmer Atlas“-Redaktion seit 2004. Ihr liegen die Bewertungen des Gastro-Führers „sowie Faktoren der Standortbedeutung, Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit“ zugrunde, heißt es auf der Seite der Preisverleihung.

Mit Dyllong, Grammon und Schneider sind erstmals mehrere Dortmunder Köche dabei, sagt Gala-Organisator Jörg Leu: „Man merkt, dass der Strukturwandel in der Gastro-Szene angekommen ist.“

Dass die Wahl auf diese drei Dortmunder Köche fällt, ist wenig überraschend: Dyllong, Grammon und Schneider haben sich bereits im „Guide Michelin“ einen Stern erkocht.

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