
Dortmundes drei Sterneköche Dirk Grammon, Phillip Schneider und Michael Dyllong: Einer von ihnen führt laut dem Restaurant-Führer Gault-Millau das beste Restaurant des Ruhrgebiets. © Schröter/Schaper/Schütze
Gault-Millau: Bestes Restaurant des Ruhrgebiets liegt in Dortmund
Renommierter Gastro-Führer
Der Restaurantführer Gault-Millau zeichnet in seiner neuesten Ausgabe vier Dortmunder Restaurants aus. Eines von ihnen sticht dabei heraus - und ist sogar die Nummer Eins im ganzen Ruhrgebiet.
Dortmund ist gemeinhin nicht unbedingt für Spitzengastronomie bekannt. Dabei hat die Gourmet-Gastroszene der Stadt in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt.
Das schlägt sich mittlerweile auch in den renommiertesten Gastro-Führern der Welt nieder. In der jüngsten Ausgabe des Guide Michelin wurden gleich vier Restaurants mit einem Stern ausgezeichnet (auch wenn mit dem Iuma eines der Top-Restaurants inzwischen geschlossen hat). Und auch im international kaum weniger renommierten Restaurantführer Gault-Millau ist Dortmund inzwischen gut vertreten.
„The Stage“ zählt zu 150 besten Restaurants Deutschlands
In der jüngst erschienenen 2022er-Ausgabe des Gault-Millau zeichnen die Autoren vier Dortmunder Restaurants aus. Während die Restaurants „Der Schneider“, „Grammons“ und „Vida“ bereits in der letztjährigen Ausgabe vorkamen, gibt es einen Neuzugang: „The Stage“ von Chefkoch Michael Dyllong – erst im September des vergangenen Jahres eröffnet – schaffte auf Anhieb den Sprung auf die Liste des Gault-Millau.
Und nicht nur das: Das Restaurant in Hombruch steht auch direkt an der Spitze der Dortmunder Restaurants – zumindest sehen das die Bewerter des Gault-Millau so. Drei schwarze Kochhauben bekam „The Stage“ und gehört damit zu den 150 besten Restaurants Deutschlands. „Der Schneider“ und „Grammons“ folgen knapp dahinter mit zwei roten Hauben, das „Vida“ komplettiert die Dortmunder Vertretung im Gault-Millau mit zwei schwarzen Hauben.

Das „The Stage“ von Küchenchef Michael Dyllong ist für den Gault-Millau das beste Restaurant in Dortmund. © Stephan Schütze
Während das Bewertungssystem des Guide Michelin recht einfach ist – ein bis drei Sterne können Restaurants hier erreichen – geht es beim Gault-Millau etwas differenzierter zu: Eine bis fünf Kochhauben können Restaurants sich hier erkochen.
Es gibt also fünf Kategorien, in die Restaurants eingeteilt werden. Die besten der jeweiligen Kategorie bekommen statt schwarzer rote Kochhauben. Das bestmögliche Ergebnis sind also fünf rote Hauben für ein Restaurant.
„The Stage“ ist die Nummer Eins - im ganzen Ruhrgebiet
Schon im Guide Michelin, der früher im Jahr erschienen ist, bekam „The Stage“ direkt einen von drei möglichen Sternen. Dort erhielten auch „der Schneider“ und das „Grammons“ einen Stern. Im Gault-Millau schneidet „The Stage“ nun besser ab als die beiden anderen Restaurants – und ist sogar die Nummer Eins im gesamten Ruhrgebiet. Selbst das Zwei-Sterne-Restaurant von Fernsehkoch Frank Rosin in Dorsten landet mit zwei roten Hauben hinter den Hombruchern.
Für Küchenchef Dyllong und sein Team kam die Nachricht über die gute Platzierung am Montag (20.6.) überraschend. Normalerweise ist montags Ruhetag im „The Stage“. Es waren ausnahmsweise aber Gäste aus einem Sternerestaurant in Holland zu Besuch und so war das Küchenteam im Einsatz.
Spontane Feier mit Champagner
„Wir hatten ganz vergessen, dass der Gault-Millau kommt“, sagt Dyllong. Erst als reihenweise Leute anriefen, um zu gratulieren, habe er davon mitbekommen, so Dyllong. Dass kein Ruhetag war, hatte dann auch sein Gutes: „Wir konnten uns im Arm liegen und eine Flasche Champagner trinken.“
Aus dem Nichts kam der Erfolg nicht: Michael Dyllong war zuvor jahrelang Küchenchef des „Palmgarden“ in der Spielbank Hohensyburg gewesen – ebenfalls im Gault-Millau und im Guide Michelin ausgezeichnet. Außerdem leiten er und sein Geschäftspartner Ciro De Luca auch das Edel-Restaurant „Vida“ in Kirchhörde.

Das Restaurant Vida. © © Schaper
Trotz der Erfolge aus der Vergangenheit sind die drei Hauben für Dyllong etwas Besonderes: „Wir haben erst im September eröffnet und sind jetzt direkt Anführer im Ruhrgebiet.“ Außerdem habe er seiner eigenen Küche eine „neue Handschrift“ verliehen.
„Unser Küchenstil ist nachhaltiger und erwachsener geworden. Da ist man natürlich gespannt, wie die Tester das bewerten“, so Dyllong. Der Küchenchef schaut direkt in die Zukunft: „Das ist eine wunderbare Basis. Damit gehen aber natürlich auch Verantwortung und eine hohe Gästeerwartung einher.“
Jüngeres Publikum erreichen
Dyllong will künftig nicht nur das Gourmet-Publikum bedienen, sondern auch jüngere und weniger zahlungsbereite Gäste ansprechen. Bis Herbst gibt es deswegen ein „All-In-Menü“, wie Dyllong es nennt, zum vergünstigten Preis.
2019 aus dem Süden nach Dortmund gezogen. Schreibt seit Sommer 2021 für die Ruhr Nachrichten, vor allem für die Dortmunder Lokalredaktion.
