Die Schrotträder im Dortmunder Straßenbild kommen weg

Aufräumaktion

Fahrradleichen sind zum Teil schon jahrelang an Laternenmasten gekettet – zum Ärger vieler Bürger. Jetzt greift das Tiefbauamt bei den Schrotträdern zum Bolzenschneider.

Dortmund

, 10.09.2018, 04:28 Uhr / Lesedauer: 1 min
Solche herrenlosen Drahtesel werden ab Dienstag vom Tiefbauamt eingesammelt und dann nach sechs Monaten bei Totalschaden verschrottet oder sonst versteigert.

Solche herrenlosen Drahtesel werden ab Dienstag vom Tiefbauamt eingesammelt und dann nach sechs Monaten bei Totalschaden verschrottet oder sonst versteigert. © Susanne Riese

Sie stehen kaputt an Ecken herum, blockieren Fahrradständer oder sind schon von Straßengrün überwuchert: Schrotträder, die zum Teil schon Jahre im Straßenbild vor sich hingammeln. Ab Dienstag sollen sie verschwinden. Dann wird erstmals ein Rollkommando des Tiefbauamtes die unschönen Fahrradleichen aus dem öffentlichen Raum entfernen.

Vor Wochen hatte das Tiefbauamt damit begonnen, Aufkleber an den Schrotträdern anzubringen. Ähnlich wie die Schilder auf ungepflegten Gräbern setzen die orangefarbenen Aufkleber den potenziellen Fahrradbesitzern eine Frist von drei Wochen, um ihren Drahtesel selbst zu entfernen. Allein am Hauptbahnhof stehen mehr als 50 solcher Räder herum.

Schon 500 Aufkleber angebracht

„Wir haben bereits 500 Aufkleber verklebt und können schon welche nachbestellen“, berichtet Sylvia Uehlendahl, Leiterin des Tiefbauamtes. Dass es viele solcher offensichtlich ausrangierter Fahrräder gibt, war auch in der „Dreckpetze“, der EDG-App für mehr Sauberkeit im Straßenraum zu sehen. Bürger stellen dort in schöner Regelmäßigkeit Fotos von Fahrradleichen mit genauer Standortbestimmung ein – und der Aufforderung, die Räder wegzuräumen.

„Grundsätzlich war es bislang lediglich möglich, Fahrräder aus dem öffentlichen Verkehrsraum zu entfernen, wenn quasi nur noch der Rahmen übrig war“, hat Sylvia Uehlendahl bei früherer Gelegenheit erklärt. Um dennoch gegen die herrenlosen Fahrräder im öffentlichen Raum vorgehen zu können, hat das Tiefbauamt das Verfahren mit den Aufklebern entwickelt.

Mit Anbringungsdatum vermerkt

Gemeldete herrenlose, nicht fahrbereite Fahrräder werden vom Außendienst mit dem auffälligen Aufkleber markiert. Gleichzeitig wird auf dem Klebezettel das Anbringungsdatum für die Dreiwochenfrist vermerkt, in der der Eigentümer das Rad entweder reparieren oder entfernen kann. Sollte keine Reaktion erfolgen, geht das Tiefbauamt davon aus, dass der Besitzer das Fahrrad aufgegeben hat, und räumt es weg.

„Bevor die Räder verschrottet oder versteigert werden, werden sie zunächst sechs Monate auf dem Betriebshof gelagert, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein“, so Uehlendahl.

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