Jürgen Beckmann in dem neuen Lehrgarten. Noch ist nicht alles fertig. Aber Grünkohl gibt es schon.

© Jörg Bauerfeld

Corona sei Dank: Gartenverein kann sich vor Anfragen kaum retten

rnGartenvereine in Dortmund

Corona treibt viele an die frische Luft. Ein Gartenverein im Dortmunder Süden wird seit dem ersten Lockdown mit Anfragen für Schrebergärten bombardiert. Denn der hat Angebote für alle Generationen.

Aplerbeck

, 03.12.2020, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dass Bio in ist, ist nichts Neues. Auch, dass sich immer mehr Menschen damit anfreunden können, mit ihren eigenen Händen Gartenarbeit zu leisten nicht. Immer mehr Naturliebhaber zieht es in einen eigenen Schrebergarten, wenn es keinen eigenen Garten vor der eigenen Haustüre gibt.

Dass die Nachfrage groß ist, davon kann auch der erste Vorsitzende Jürgen Beckmann ein Lied singen. Denn alle Gärten inklusive Lauben, insgesamt 145, sind belegt in der „Fröhlichen Morgensonne“ in Aplerbeck.

Seit Corona wollen viele einen Garten

Und die Nachfrage ist weiterhin riesig. „Wir merken seit Corona, dass immer mehr Menschen einen Schrebergarten wollen“, so Beckmann. „Die Leute merken plötzlich, dass sie mit einem Balkon oder kleinen Terrasse nicht klarkommen. Sie wollen raus.“

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So wurde der Gartenverein an der Abteistraße schon während des ersten Lockdowns mit Anfragen förmlich zugeschüttet. „Wir haben zurzeit eine lange Warteliste“, sagt Beckmann. Und die hat sich nach Bekanntwerden des „Lockdowns light“ noch weiter verlängert.

Vor allem junge Familien mit Kindern zieht es in den eigenen Garten. „Der Generationswechsel ist bei uns voll im Gange. Es gibt nur noch wenige ältere, die ihren Garten noch bearbeiten“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Für die Kinder wurde schon einiges erneuert

Und für den „Kleingartennachwuchs“ ist die „Fröhliche Morgensonne“ bestens vorbereitet. Schon in diesem Sommer wurden zwei Bienenvölker in der Anlage heimisch, der Spielplatz wurde generalüberholt und aufgehübscht.

Doch das größte Projekt, das für alle Altersklassen zur Verfügung stehen soll, ist noch in Arbeit. Auf dem Hauptweg, ein paar Gärten hinter dem Vereinsheim, entsteht ein großer Lehrgarten.

Mit verschiedenen Beeten, Büschen und einer „Bastellaube“. „Das wird ein richtiger Generationsgarten“, sagt Jürgen Beckmann. „Hier können wir die Kinder an das Gartenleben heranführen.“ Und nicht nur die, die sich öfter in der Gartenanlage aufhalten. „Wir werden auch Kindergärten oder Schulen anbieten, sich in dem Lehrgarten zu informieren.“

Eine Laube zur Bastellaube umgestaltet

Neben all dem, was so wächst und angebaut wird und was am Ende auch geerntet wird, gibt es auch eine „Bastellaube“. Dort können die kleinen Besucher mit Gartenvereinsmitgliedern werkeln.

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Aber auch an die älteren Gartenbesucher wurde gedacht. So wird gerade eine schöne Sitzecke aufgebaut. „Auch für die, die hier keinen eigenen Garten mehr haben, aber sich immer noch gerne hier aufhalten“, sagt Beckmann.

Fertig soll der Lehrgarten im Übrigen im Frühjahr 2021 werden. „Wenn das Wasser nach den kalten Monaten wieder angestellt wird, soll es losgehen.“

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